Das Offertorium der Messe und ein Aufopferungsgebet im Buch Daniel
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Heute las ich im Buch Daniel in Kapitel 3, als mir eine Passage sehr bekannt vorkam. Sie erinnerte mich an ein Gebet in der Hl. Messe. Der Text bei Dan 3,39-40 lautet so:
"Doch mit zerknirschtem Herzen und demütigem Geiste lass uns Aufnahme finden ... So komme unser Opfer heute vor Dich und möge Dich versöhnen."
Ich schlug dann mein Missale auf und fand den Wortlaut im Selbstaufopferungsgebet des Priesters wie folgt:
"O lass uns, Herr, im Geist der Demut und mit zerknirschtem Herzen bei Dir Aufnahme finden. So werde unser Opfer heute vor Deinem Angesicht, auf dass es Dir wohlgefalle, Herr und Gott."
Auch der Gedanke an das Antlitz des Herrn kommt im Daniel-Text an jener Stelle vor, in Vers 3,40:
"Von ganzem Herzen folgen wir nunmehr Dir und fürchten Dich; wir suchen dein Antlitz, enttäusche uns nicht! Nein, nach deiner Milde verfahre mit uns und nach der Fülle unseres Erbarmens."
Bei der Neuordnung der Hl. Messe unter Paul VI. wurde das Offertorium verkürzt und völlig neu gestaltet. Dieses Gebet blieb erhalten, wo der Priester sich verneigt und leise spricht:
"Herr, wir kommen zu dir mit reumütigem Herzen und mit demütigem Sinn. Nimm uns an und gib, dass unser Opfer dir gefalle."