Lied der heiligen Hildegard von Bingen Jungfräuliche Gottesmutter O Reis, Diadem zum Purpur des Königs, verschlossen ruhst Du wie in einer Schutzwehr, Du grünst und blühst auf andere Weise als Adam,…Mehr
Lied der heiligen Hildegard von Bingen
Jungfräuliche Gottesmutter
O Reis, Diadem zum Purpur des Königs,
verschlossen ruhst Du wie in einer Schutzwehr,
Du grünst und blühst auf andere Weise
als Adam, der Vater des Menschengeschlechts.
Gegrüßet seist Du, gegrüßt!
Neues Leben entsprang Deinem Schoß,
da Adam des Lebens beraubte die Kinder.
O Blume, nicht Tau noch Regentropfen
haben Dich sprießen lassen;
auch wehte der Wind nicht über Dich hin,
sondern die göttliche Herrlichkeit
hat Dich am edelsten Reis gezeugt.
O Reis, Deine Blüte hat Gott
geschaut schon am ersten Schöpfungstage,
aus seinem Wort,
o lobwürd’ge Jungfrau
schuf er das goldene Urelement.
Wie stark ist die Seite des Mannes in ihrer Kraft!
Aus ihr erschuf Gott die Gestalt der Frau,
die er zum Spiegelbild seiner Schöpfung
und zur Umarmung der ganzen Schöpfung
gebildet.
Deshalb ertönen die himmlischen Harfen
und staunt darüber die ganze Erde,
wie sehr Dich doch Gott geliebt hat!
Sei gelobt, o Maria.
Ach, wie müsste man klagen und trauern,
dass das so traurige Vergehen
über die Frau kam durch Schlangenlist!
Zur Mutter aller von Gott bestimmt
verletzt‘ sie ihr Herz mit der Unkenntnis Wunde
und brachte den Nachkommen großes Leid.
Doch aus dem Schoß Dein, o Morgenrot,
ging die Sonne hervor,
welche die Sünden Evas tilgte
und noch mehr Segen durch Dich bewirkte,
als Eva den Menschen geschadet hatte.
Darum, o Retterin, die geboren
dem Menschengeschlecht das neue Licht,
sammle die Glieder Deines Sohnes
zu der himmlischen Harmonie!
_____________________________________________________________________
(entnommen aus: Gebete der heiligen Hildegard, An den Fenstern des Glaubens, Hrsg. von Walburga Storch OSB, Pattloch-Verlag, Augsburg 1991)
Jungfräuliche Gottesmutter
O Reis, Diadem zum Purpur des Königs,
verschlossen ruhst Du wie in einer Schutzwehr,
Du grünst und blühst auf andere Weise
als Adam, der Vater des Menschengeschlechts.
Gegrüßet seist Du, gegrüßt!
Neues Leben entsprang Deinem Schoß,
da Adam des Lebens beraubte die Kinder.
O Blume, nicht Tau noch Regentropfen
haben Dich sprießen lassen;
auch wehte der Wind nicht über Dich hin,
sondern die göttliche Herrlichkeit
hat Dich am edelsten Reis gezeugt.
O Reis, Deine Blüte hat Gott
geschaut schon am ersten Schöpfungstage,
aus seinem Wort,
o lobwürd’ge Jungfrau
schuf er das goldene Urelement.
Wie stark ist die Seite des Mannes in ihrer Kraft!
Aus ihr erschuf Gott die Gestalt der Frau,
die er zum Spiegelbild seiner Schöpfung
und zur Umarmung der ganzen Schöpfung
gebildet.
Deshalb ertönen die himmlischen Harfen
und staunt darüber die ganze Erde,
wie sehr Dich doch Gott geliebt hat!
Sei gelobt, o Maria.
Ach, wie müsste man klagen und trauern,
dass das so traurige Vergehen
über die Frau kam durch Schlangenlist!
Zur Mutter aller von Gott bestimmt
verletzt‘ sie ihr Herz mit der Unkenntnis Wunde
und brachte den Nachkommen großes Leid.
Doch aus dem Schoß Dein, o Morgenrot,
ging die Sonne hervor,
welche die Sünden Evas tilgte
und noch mehr Segen durch Dich bewirkte,
als Eva den Menschen geschadet hatte.
Darum, o Retterin, die geboren
dem Menschengeschlecht das neue Licht,
sammle die Glieder Deines Sohnes
zu der himmlischen Harmonie!
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(entnommen aus: Gebete der heiligen Hildegard, An den Fenstern des Glaubens, Hrsg. von Walburga Storch OSB, Pattloch-Verlag, Augsburg 1991)
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