Staatliche Familien-Gelder sind die Abgeltung von Leistungen, nicht politisches Entgegenkommen

(gloria.tv/ Pressemeldung Bistum Graz Seckau) Als „Signal in die genau verkehrte Richtung“ und als „familienpolitische Schande“ bezeichnet der Katholische Familienverband die Sparpläne der Regierung beim Familienbudget. Die Kürzungen, durch die Familien im Durchschnitt jährlich 308 Euro verlieren, seien „ein Ausdruck dessen, was Familien der Politik wert sind“, kritisierte die Vorsitzende des Katholischen Familienverbands Steiermark, Sissi Potzinger in einer Pressekonferenz.

Kein Entgegenkommen sondern Abgeltung von Leistungen
„Familiengelder seien kein politisches Entgegenkommen, sondern die Abgeltung von Leistungen, die Familien auch für Wirtschaft und Gesellschaft erbringen“, betonte die engagierte Kämpferin für die Familie. Dass Österreich betreffend Familienleistungen im europäischen Vergleich im Spitzenfeld liege, sei schlichtweg falsch. Von einer überdimensionalen Behandlung der Familie könne keine Rede sein, man liege vielmehr im europäischen Mittelfeld.

Rücknahme der Kürzungen gefordert

Im Einzelnen fordert der Katholische Familienverband die weitere Auszahlung der 13. Familienbeihilfe in der alten Form, die seit 2008 wenigstens einen Teil des Werteverlustes auf Grund der jahrelangen Nicht-Valorisierung abdeckt. Außerdem müsse die Familienbeihilfe auch weiterhin für Jugendliche in Ausbildung, arbeitslose Jugendliche und Studierende ausbezahlt werden.
Die Streichung des Mehrkindzuschlages, die die ohnehin besonders armutsgefährdeten kinderreichen Familien trifft sei ein ebenso falsches gesellschaftspolitisches Signal, wie die Kürzungen im Pflegebereich.

Weitere nachdrückliche Forderungen des Katholischen Familienverbandes betreffen die regelmäßige Valorisierung der Familienleistungen sowie die finanzielle Sicherstellung des Familienlastenausgleichsfonds (FLAF). Dieser bedürfe einer umfassenden Entlastung und dürfe nicht länger zweckentfremdet werden. Die Mittel des FLAF seien ausschließlich zugunsten der Familien einzusetzen – in Anerkennung der Leistungen, die von Familien zum Vorteil des Einzelnen und der Gesellschaft erbracht werden

Gegen Mehrheitsstimmung der Bevölkerung

Für Sissi Potzinger und den Katholischen Familienverband ist klar: Die Kürzungspolitik richtet sich eindeutig gegen die Mehrheitsstimmung der Bevölkerung – die gemäß der Wertestudie zu 93% Ehe und Familie für sehr wichtig oder zumindest für wichtig hält.
Österreichweiter Familien-Aktionstag am 13. November

Am Samstag, dem 13. November 2010, findet ein österreichweiter Familien-Aktionstag statt. In Graz wird der Katholische Familienverband an einem Infostand in der Herrengasse vor dem Kircheneck gegen die Kürzung der Familiengelder mobil machen. Familien und Interessierte sind herzlich eingeladen, sich zu informieren und sich in eine Unterschriftenliste gegen die Budgetkürzungen einzutragen.

Protestbuch

Kritische Meinungen können auch auf www.familienprotest.at nachgelesen oder kundgetan werden. Dieses „Protestbuch“ auf der Website des Katholischen Familienverbandes Österreichs verzeichnet bereits hunderte Einträge.