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Zerstörung der Ehe: Spaniens Bischöfe fordern Ende der Homo-"Ehe"

(gloria.tv/ KNA) Nach einem spanischen Verfassungsurteil zugunsten der Homosexuellen-Ehe fordert die katholische Kirche eine «dringende Gesetzesreform». Derzeit finde eine «Zerstörung der Ehe auf gesetzlichem Wege» statt, erklärte die Spanische Bischofskonferenz am Donnerstagabend. Bischof Juan Antonio Martinez Camino, Sprecher der Bischöfe, rief die Regierung und katholische Politiker aller Parteien zur Abschaffung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare auf.

Mit dem Urteil vom 6. November, das die Verfassungsgemäßheit gleichgeschlechtlicher Ehen bestätigte, hätten die Verfassungsrichter eine korrekte, «aber nicht die einig mögliche» Interpretation der Rechtslage vorgelegt, sagte Martinez. Zudem könnten Gesetze geändert werden, wenn sie ungerecht seien.

Als eines der ersten Länder weltweit erlaubte Spanien homosexuellen Paaren 2005 Eheschließungen und Adoptionen. Immer wieder rief die katholische Kirche zu Protesten dagegen auf. Nach der Ablösung der sozialistischen Regierung durch die konservative Volkspartei im Dezember 2011 legte Ministerpräsident Mariano Rajoy Verfassungsbeschwerde ein. Das Gericht erklärte gleichgeschlechtliche Ehen nun für verfassungsgemäß.

Justizminister Alberto Ruiz-Gallardon kündigte unterdessen an, die Regierung werde weder Berufung einlegen noch das Gesetz ändern. Seit der Legalisierung wurden in Spanien rund 22.000 gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen.