Tina 13
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GRUNDSÄTZLICHES ZU MARIENERSCHEINUNGEN !

GRUNDSÄTZLICHES ZU MARIENERSCHEINUNGEN !

Der größte Marienverehrer, Ludwig Maria Grignion, schreibt in seinem «goldenen Buch»: «Das erste Kommen Jesu geschah in Verborgenheit; das zweite Kommen Jesu wird sich in Herrlichkeit vollziehen. So ist es auch mit Maria: Zuerst liebte und lebte sie in Verborgenheit und Armut - jetzt bereitet sie in der Herrlichkeit der Erscheinungen ihr Volk auf die Ankunft des Herrn vor.» So schreibt auch schon Kaiser Konstantin der Große vor 1300 Jahren.

Wenn es in der Offenbarung des Johannes heißt (Kap 12,1): «Ein großes Zeichen erscheint am Himmel» so ist damit Maria zu einem Zeichen der Endzeit, der Entscheidung und der Verheißung erhoben. (Rundschreiben Paul VI.: Signum magnum über Maria, 13.5.1967)
Maria ist als Mutter der Kirche nicht nur Bild des Volkes Israel und des neuen Volkes, sondern als Braut des Heiligen Geistes auch Mittlerin der Gnaden - und auch Mittlerin der Mahnungen und Verheißung. (Als Mittlerin bezeichnet sich Maria bereits 1846 in La Salette, im Bild ist dies sogar schon in der Rue du Bac vorweggenommen). Die Prophetin und damit die Gestalt der Kirche ist Maria, nicht Petrus und nicht Johannes.

Wir leben in einem marianischen Zeitalter. Das zeigen nicht nur die großen, neuerdings universalen Botschaften Mariens seit 1830. Neben den anerkannten Erscheinungen (1830 in der Rue du Bac, 1846 in La Salette, 1858 Lourdes, 1871 Pontmain, 1917 Fatima, 1932 Beauraing, 1933 Banneux, 1950 in Syrakus die weinende Madonna) gibt es zahlreiche weitere Erscheinung und Privatoffenbarungen. Zwischen 1928 und 1971 wurden 210 Marienerscheinungen registriert (von 1830 bis 1984: 379) (mit Spitzenzahlen in den Jahren 1933 (14), 1947 (18), 1948 (29) und 1954 (18)), lediglich im Jahr 1941 wurde keine Marienerscheinung festgestellt. Was die Erscheinungsort betrifft, so befinden sie sich in verschiedensten Ländern (Israel, Ungarn, Litauen, Brasilien, Spanien, Polen, USA, Philippinen, Griechenland und China). Die Mehrheit ereignete sich in Italien (71), in Frankreich (37), Deutschland (19), Belgien (17), Spanien (9), USA (8) und Kanada (6), in jüngster Zeit wurde vor allem San Damiano, Garabandal und Medjugorje bekannt.

Hiervon sind lediglich 40 negativ beurteilt, also abgelehnt worden, und selbst diese schließen nicht immer das Verbot des Kultes ein.

Grundsätzlich ist es die Pflicht eines Christen, dem Anspruch einer Privatoffenbarung kritisch gegenüberzustehen. Satan hat auch hier seine Finger im Spiel (die Schlange trifft die Frau an der Ferse - der Sieg Mariens ist kein müheloser Sieg, sondern setzt genau das voraus, was auch das Anliegen ihrer Botschaft ist: Ernsthaftigkeit in der Entscheidung und Standhaftigkeit im Leben. Und zudem gilt auch für Maria, was von Jesus gesagt wird: Dieser wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird); von einigen angeblichen Marienerscheinung ist es offentsichtlich, daß es sich um Imitationen des Teufels handelt. Ja, sogar während der Erscheinungen in Lourdes hatte die kleine Bernadette mit den Einflüsterungen Satans zu kämpfen.

Es ist Vorsicht geboten, dem Urteil der Kirche vorzugreifen oder sogar ungehorsam zu sein (s. Heroldsbach). Solange das Urteil der Kirche aussteht, gibt es einige Kriterien aus der Erfahrung der Kirche, die zur Echtheit von Privatoffenbarungen (oder Teilen davon) angeführt werden können:

Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche.

Die Offenbarungen dienen dem Seelenheil - und nicht der Neugierde des Menschen.
Die Visionen und der Empfangende fügen sich der Autorität der Kirche.
Der Visionär zeichnet sich durch Ehrfurcht und Demut aus (und nicht durch Rechthaberei, Ruhmsucht, Geltungssucht, Stolz, Eitelkeit)
Die Visionäre bedürfen zwar keiner besonderen Heiligkeit, wohl aber psychische Gesundheit.
Die Offenbarungen zeichnen sich durch Transparenz aus (im Gegensatz zu Zweideutigkeiten, Bizzarerien, Undurchsichtigkeiten)
Die Botschaften sind immer auf das Ganze des christlichen Glaubens bezogen (sie zeigen keine Einseitigkeit, z.B. in der ausschließlichen Betonung der Sünde, in der Überbetonung der Mittel gegenüber dem Inhalt, des Äußerlichen und Nebensächlichen etc.)
An den Früchten werdet ihr sie erkennen (damit sind die Auswirkung im Leben des Empfängers gemeint).

Fazit
Es wäre verfehlt, von den Überlegungen, die Grignion und Konstantin der Große ausgesprochen haben, nun auf die nahe Wiederkunft Christi zu spekulieren. Maria als prägende Gestalt unserer Zeit betont nur die endzeitliche Dimension der nachchristlichen Zeit insgesamt; in einer Epoche, wo das endzeitliche Bewußtsein zurückgebildet ist.
"Eschatologische" (endzeitliche) Zeichen dienen nicht der zeitlichen Abschätzung der Weltendauer, sondern der Bereitung und Umkehr. Seit Jesus Christus hat die Endzeit - oder vielmehr die Gnadenzeit - schon begonnen. Mit Endzeit ist ja nichts anderes gemeint, als die Überlappung von bloß Zeitlichem und Ewigem. Gegenüber dem Immanentismus, der jede eschatologische Dimension der Zeit leugnet, betont Maria die Qualität der Zeit als Heilszeit (=Endzeit).
Maria erinnert uns daran, daß wir bereits mit einem Fuße in der Ewigkeit stehen und daher unsere Lebensvollzüge nun auch Konsequenzen für die Ewigkeit haben. Sind wir uns dessen bewußt, so müssen wir in unserem Leben einiges neu ausrichten, vielleicht sogar vollkommen ändern. Umkehr meint, unter dieser neuen Perspektive eine Richtungsänderung vorzunehmen (und wenn es nur wenige Grade sind, die wir uns wenden müssen), und gestärkt auf das ewige Ziel zuzugehen.

Die Immaculata

Eine wesentlicher Gedanke zum Schluß: Das alles beherrschende Motiv all der Offenbarungen ist das der unbefleckten Empfängnis, der Immaculata. Warum? Warum nicht als Jungfrau, Mutter, im Himmel Gekrönte und als Mittlerin?

Das erste Kommen Jesu konnte geschehen, da Gott die Herrschaft der Sünde im neuen Menschen, in Maria, gebrochen hatte (Rue du Bac: Maria zertritt die Schlange). Er hat für die Menschwerdung seines Sohnes eine Wohnung bereitet, die frei war von der Beeinflußung Satans. In Maria hat die neue Schöpfung begonnen.

Wollen wir uns auch aus der von der Sünde durchseuchten Welt befreien, so finden wir diesen Schutz - so wie Christus selbst - nur bei der Immaculata. Somit wird Maria zum Bild der Kirche, die Schutz und Heil gewährt, weil sie dem Zugriff Satans entzogen ist. Wir können Jesus folgen und uns so wie er unter ihr Herz begeben (uns ihrem Herzen weihen). Die Immaculata - die Kirche unter dem Herzen der Immaculata - ist der einzige Ort, in dem wir die Seligkeit finden.
Wenn Maria sich als die unbefleckte Empfängnis offenbart, so zeigt sie uns den Weg, uns von der Macht Satans zu befreien. Sie sammelt ihre Kinder, um sie zu beschützen und mit Gott zu vereinigen. Damit fügt sie den Heilmitteln der Kirche kein neues hinzu und sie schränkt die vielen Heilswege innerhalb der Kirche auch nicht ein, vielmehr offenbart sie die Kirche mit ihren Gnadenmitteln als den sicheren Weg.

Wenn in vielen Erscheinungsorten der jüngsten Zeit Maria als Heilsmittlerin, als Mittlerin aller Gnaden verehrt wird, dann ist damit ebensowenig ein Einschränkung der Heilswege gemeint (etwa in Konkurrenz zu Christus oder zur Kirche). Vielmehr bekommt das biblische Geschehen eine präsentische Dimension: Jetzt ist die Zeit der Erlösung uns genauso nahe wie zur biblischen Zeit.
Tina 13
Wenn in vielen Erscheinungsorten der jüngsten Zeit Maria als Heilsmittlerin, als Mittlerin aller Gnaden verehrt wird, dann ist damit ebensowenig ein Einschränkung der Heilswege gemeint (etwa in Konkurrenz zu Christus oder zur Kirche). Vielmehr bekommt das biblische Geschehen eine präsentische Dimension: Jetzt ist die Zeit der Erlösung uns genauso nahe wie zur biblischen Zeit.
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Tina 13
„Wir leben in einem marianischen Zeitalter. Das zeigen nicht nur die großen, neuerdings universalen Botschaften Mariens seit 1830. Neben den anerkannten Erscheinungen (1830 in der Rue du Bac, 1846 in La Salette, 1858 Lourdes, 1871 Pontmain, 1917 Fatima, 1932 Beauraing, 1933 Banneux, 1950 in Syrakus die weinende Madonna) gibt es zahlreiche weitere Erscheinung und Privatoffenbarungen.“
Tina 13
„(Als Mittlerin bezeichnet sich Maria bereits 1846 in La Salette, im Bild ist dies sogar schon in der Rue du Bac vorweggenommen). Die Prophetin und damit die Gestalt der Kirche ist Maria, nicht Petrus und nicht Johannes.“