Papst Pius IX. lädt die Protestanten ein. Katholische Sprache.
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Dabei bediente er sich nicht - wie es heute üblich geworden ist-, anerkennender Worte für Luther und ökumenischer Dialoge.
Um zu zeigen, wie die wahre katholische Kirche über Nichtkatholiken denkt und spricht, hier der Bericht über die Einladung an die Protestanten.
Am 13. September 1868 erliess Pius IX. ein Apostolisches Schreiben an alle Protestanten und andere Nichtkatholiken.
Auch sie, welche, obwohl sie denselben Christum Jesum als Erlöser anerkennen, doch den wahren Glauben Christi nicht bekennen und der Gemeinschaft der katholischen Kirche nicht folgen, erinnert, ermahnt und beschwört der Hirt der Hirten der gesamten Herde Jesu Christi, aus Anlass des künftigen Konzils, dass " sie ernstlich erwägen wollen, ob sie den von Christus dem Herrn vorgeschriebenen Weg verfolgen, welcher zum ewigen Heile führt". Christus habe ja nur eine Kirche gestiftet und diese, wie Niemand leugnen könne, auf Petrus gebaut. Einheit sei das Hauptmerkmal der wahren Kirche. Diese Einheit sei bei ihnen nicht, sie seien gespalten, und ein Jeder, der die Lage dieser verschiedenen und unter einander uneinigen, von der katholischen Kirche getrennten Religions-Genossenschaften vorurteilsfrei betrachtet, werde sich überzeugen müssen, dass weder eine einzelne aus ihnen, noch alle zusammen auf irgend eine Weise jene Eine und katholische Kirche bilden und seien, welche Christus der Herr gegründet hat. Auch hätten diese Gesellschaften in ihrer Lehre unablässig gewechselt, ein Umstand, der allein schon beweise, dass der heilige Geist, der Geist der Wahrheit, nicht bei ihnen sei, dessen Beistand doch bei ihnen sein müsse, wenn sie die von Christus eingesetzte Kirche wären. Aus diesem Zwiespalt der Lehren und Meinungen entstünden aber auch soziale Spaltungen, die zum grossen Schaden des christlichen und weltlichen Gemeinwesens von Tag zu Tag mehr um sich greifen. "Darum mögen Alle" - heisst es dann weiter - "welche an der Einheit und Wahrheit der katholischen Kirche nicht festhalten, die Gelegenheit dieses Konzils, durch welches die katholische Kirche, der ihre Vorfahren angehörten, einen neuen Beweis ihrer innigsten Einheit und ihrer unüberwindlichen Lebenskraft gibt, ergreifen und dem Bedürfnisse ihres Herzens entsprechend, aus jenem Zustande sich loszureissen trachten, in welchem sie über ihr eignenes Heil nicht sicher sein können. Und sie mögen nicht aufhören, die inbrünstigsten Gebete dem Gott der Erbarmungen darzubringen, dass er die Wand der Trennungen zertrümmere, die Finsternis der Irrtümer verscheuchen, und sie in den Schoss der heiligen Mutter-Kirche zurückführen möge, in welcher ihre Vorfahren die heilsame Weide des Lebens hatten, und in welcher allein die ganze Lehre Jesu Christi bewahrt und überliefert wird und die Geheimnisse der himmlischen Gnade ausgespendet werden."
- Zu diesem Zwecke, schliesst der Papst, erlasse er nach Gewissenspflicht, kraft des ihm von Christus übertragenen obersten Hirtenamtes dieses Schreiben an sie, zur baldigen Rückkehr zur Gemeinschaft mit der katholischen Kirche unter Zusicherung der liebevollsten Aufnahme und seines inständigen Gebetes zu Gott für ihr Heil, sie väterlich einladend. Von dieser Rückkehr hänge nicht allein das Wohl des Einzelnen, sondern das Wohl und der Friede der ganzen Welt ab.
Quelle: Leben, Wirken und Leiden Sr. Heiligkeit des Papst-Königs Pius IX., Dr. H.G. Rütjes, 1872.