Heiliger Johannes Baptist Eudes, Priester und Ordensstifter in Frankreich, + 19.8.1680 - Fest: 19. August

Selten kommt ein neuer Heiliger in den Kalender, und wenn es der Fall ist, so handelt es sich um einen Heiligen, der gerade der gegenwärtigen Zeit etwas zu sagen hat. Auch bei dem Tagesheiligen trifft das zu, denn obwohl er bereits im Jahr 1680 starb, wurde er erst 1925 heiliggesprochen und kam bald danach auch in das Messbuch hinein. Was er also den Menschen des 20. Jahrhunderts zu sagen hat, muss in der heutigen Legende dargestellt werden.

Weil der Tagesheilige ein Franzose war, wird sein Name anders ausgesprochen, als man ihn schreibt, denn man schreibt Eudes und sagt Öd. Leider weiß man nicht viel aus der Kindheit des heiligen Johannes Eudes. Er taucht in der Geschichte erst auf, als er schon Student war, ein Student allerdings, der es mit dem Lernen ernst nahm.

Zwei Jahre lang musste der Student Johannes Eudes wegen Krankheit aussetzen, und in dieser Zeit las er nur ein Buch, las es aber immer wieder von neuem, und so ist es verständlich, dass er sich zum Schluss in dem Buch gut auskannte. Es war die Heilige Schrift des Alten und des Neuen Testamentes, das wertvollste Buch der Welt, das man das Buch der Bücher nennt.

Im Jahr 1625 erhielt Johannes Eudes die heilige Priesterweihe. Aus der ersten hochbeschwingten Zeit der erhabenen Würde stammt das bezeichnende Wort des Heiligen: „Drei Ewigkeiten hat der Priester nötig, die erste, um sich vorzubereiten, die zweite, um das heilige Messopfer würdig darzubringen, die dritte, um Gott für seine Gnade zu danken.“ So sagte er, und das Wort legt Zeugnis dafür ab, mit welcher Ehrfurcht er das heilige Amt antrat, und wer so vom Priestertum denkt, der wird ein würdiger Diener des Heiligtums. Daher ist Johannes Eudes auch ein heiliger Priester geworden, dem Gottes Gnade half, ungezählte Sünder zu bekehren. Mit rastlosem Eifer war er aber auch hinter den Seelen her, so dass man ihn den Seelenfischer von ganz Frankreich genannt hat.

Wie hat er denn die Seelen gefischt? Durch Volksmissionen hat er sie gefischt, die er in den Städten und Dörfern abhielt. Die Predigten waren die Netze, die er weit ins Meer der Welt hinauswarf und die ihm stets einen großen Fang einbrachten. Von einer solchen Volksmission schrieb der Heilige einmal in einem Brief: „Beichtväter haben wir fünfundzwanzig zur Verfügung, wir brauchen aber fünfzig, denn die Leute müssen tagelang warten, bis die Reihe an ihnen ist, dass sie beichten können.“ So schrieb Johannes Eudes, und nach diesen Worten kann man sich ein Bild machen, wie es da hergegangen ist.

Der große Erfolg des seeleneifrigen Volksmissionars rührte nicht zum geringsten Teil daher, dass er als einer der ersten die Andacht zu den heiligsten Herzen Jesu und Mariä verbreitete. Darin dürfte nun auch einer der Gründe zu suchen sein, warum Johannes Eudes kurz nach der Heiligsprechung in das Messbuch kam, denn seine Gestalt soll im Kreislauf des Kirchenjahres auftauchen, um die Gläubigen zu mahnen, dass sie eifrig das Herz des Heilandes und das Herz der lieben Mutter Gottes verehren, und da trifft es sich ausgezeichnet, dass des Heiligen Fest gerade heute begangen wird, denn bekanntlich ist der ganze August der Verehrung des reinsten Herzens Mariä geweiht, und darüber hinaus feiert die Kirche in wenigen Tagen, am 22. August, das Herz-Mariä-Fest.

Es liegt aber noch ein zweiter Grund vor, warum Johannes Eudes bald nach der Heiligsprechung in das Messbuch kam. Der Heilige hat nämlich in Frankreich die ersten Priesterseminare gegründet, um durch sie einen guten Nachwuchs an geschulten und eifrigen Seelsorgern heranzubilden, und so ist er auch in dieser Hinsicht für unsere Zeit, die an einem großen Priestermangel leidet, nicht ohne Bedeutung, insofern er nämlich daran erinnert, dass man viel um gute Priester beten soll, besonders am Priestersamstag.

Nachdem der heilige Johannes Eudes außerdem zwei neue Ordensgesellschaften gegründet hatte, eine für Männer und die andere für Frauen, die man die Frauen vom Guten Hirten nennt, starb er hochbetagt am 19. August 1680.




Heilige des Tages
Lisi Sterndorfer
Im 17. Jahrhundert in eine Bauernfamilie hineingeboren, waren seine frühen Jahre von einer tiefen Hingabe an Gott geprägt, die ihn schließlich zum Priesteramt führte.
Johannes Eudes wurde schon in jungen Jahren zum Priester geweiht und trat eine bemerkenswerte Reise als Prediger und Beichtvater an, wobei er in mehr als hundert Pfarrmissionen unzählige Menschen berührte.
Sein Vermächtnis geht über …Mehr
Im 17. Jahrhundert in eine Bauernfamilie hineingeboren, waren seine frühen Jahre von einer tiefen Hingabe an Gott geprägt, die ihn schließlich zum Priesteramt führte.
Johannes Eudes wurde schon in jungen Jahren zum Priester geweiht und trat eine bemerkenswerte Reise als Prediger und Beichtvater an, wobei er in mehr als hundert Pfarrmissionen unzählige Menschen berührte.
Sein Vermächtnis geht über das Predigen hinaus: Johannes gründete zwei dauerhafte Ordensgemeinschaften. Die Gesellschaft Jesu und Mariens konzentrierte sich auf die Ausbildung von Priestern in frommen Seminaren, während die Kongregation Unserer Lieben Frau von der Barmherzigkeit der Zuflucht Zuflucht und Unterstützung für gefährdete Frauen bot.
Ursula Sankt teilt das
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„Um eine Messe gut zu feiern, braucht man drei Ewigkeiten: eine, um sie vorzubereiten, eine, um sie zu feiern, und eine dritte, um zu danken“.
- Der heilige Johannes Eudes -Mehr
„Um eine Messe gut zu feiern, braucht man drei Ewigkeiten: eine, um sie vorzubereiten, eine, um sie zu feiern, und eine dritte, um zu danken“.

- Der heilige Johannes Eudes -
Werte
Zitat des Heiligen: "Der deutlichste Ausdruck von Gottes Zorn und die schrecklichste Züchtigung, die Er über die Welt verhängen kann, zeigt sich, wenn Er zulässt, dass Sein Volk in die Hände einer Geistlichkeit fällt, die mehr dem Namen nach Priester sind als durch ihre Taten, Priester, die die Grausamkeit reißender Wölfe praktizieren, anstatt die Liebe und Zuneigung hingebungsvoller Hirten. Sie …Mehr
Zitat des Heiligen: "Der deutlichste Ausdruck von Gottes Zorn und die schrecklichste Züchtigung, die Er über die Welt verhängen kann, zeigt sich, wenn Er zulässt, dass Sein Volk in die Hände einer Geistlichkeit fällt, die mehr dem Namen nach Priester sind als durch ihre Taten, Priester, die die Grausamkeit reißender Wölfe praktizieren, anstatt die Liebe und Zuneigung hingebungsvoller Hirten. Sie verlassen die Dinge Gottes, um sich den Dingen der Welt zu widmen, und in ihrem heiligen Beruf der Heiligkeit verbringen sie ihre Zeit mit profanen und weltlichen Beschäftigungen. Wenn Gott solche Dinge zulässt, ist das ein sehr eindeutiger Beweis dafür, dass Er zutiefst zornig auf Sein Volk ist und Seinen schrecklichsten Zorn über sie bringt"
Novena - Oremus teilt das
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Johannes Eudes, französischer Priester und Mystiker. Ordensgründer.