Elista
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Cyber-Abwehrzentrum warnt vor Stromausfall in ganz Europa

Vertraulicher Lagebericht Cyber-Abwehrzentrum warnt vor Stromausfall in ganz Europa
Nach Hacker-Angriffen auf das ukrainische Stromnetz warnt das deutsche Abwehrzentrum vor ähnlichen Attacken hierzulande. Nach SPIEGEL-Informationen halten die Experten sogar einen europaweiten Blackout für möglich.
Von Matthias Gebauer
REUTERS
Hacker-Symbolbild
Die Cyberexperten der Bundesregierung halten es für möglich, dass Hacker durch Angriffe auf einzelne Energieversorger in Deutschland einen europaweiten Stromausfall verursachen könnten.
Bei einer gewissen Größe von Angriffen könnten "Auswirkungen bis hin zu einem vollständigen Blackout im europäischen Verbundnetz nicht ausgeschlossen werden", warnt das Nationale Cyber-Abwehrzentrum in einer vertraulichen Lageeinschätzung aus dieser Woche, die dem SPIEGEL vorliegt.
Aktuelle Erkenntnisse zu Angreifern, die in der Vergangenheit bei Attacken auf die sogenannte kritische Infrastruktur, also Strom-, Wasser- und Gasversorgung oder den Straßenverkehr, aktiv waren, besorgen die Behörden deutlich.
Laut dem Bericht liegen Erkenntnisse vor, "dass mittlerweile auch Kritische Infrastrukturen in Deutschland (vorrangig Energieversorgung) im Fokus von Aufklärungsaktivitäten stehen". Dabei, so das Papier, könnte es sich durchaus um Vorbereitungen für eine Attacke handeln.
Die Furcht vor einem europaweiten Blackout fußt auf der Annahme, es könne eine Art Domino-Effekt geben, da die Energieversorger in Europa vernetzt sind. Würden mehrere Kraftwerke in Deutschland mit einer bestimmten Gesamterzeugungsleistung gezielt attackiert und auch nur zeitweise lahmgelegt, heißt es in dem Papier, könne die Netzstabilität innerhalb der EU gefährdet sein.
Die Folgen wären dramatisch, da sich in diesem Fall automatisch auch andere Kraftwerke europaweit abschalten würden, warnt das Papier. Dies führe "zwangsläufig zu einem weiträumigen, wenn nicht gar vollständigen, Blackout".
Experten beunruhigt die Qualität der bekannten Schadsoftware
In dem 22-seitigen Dokument, das im Cyber-Abwehrzentrum von Experten des Bundeskriminalamts (BKA), des Bundesnachrichtendienstes (BND), des Verfassungsschutzes und des Bundesamts für Informationssicherheit sowie anderen Behörden erarbeitet wurde, werden zwei Cyberangriffe auf Energieversorger in der Westukraine aus den Jahren 2015 und 2016 analysiert.
Damals fiel für mehrere Hunderttausend Einwohner stundenlang der Strom aus. Sicherheitsbehörden machten zwei Hackergruppen für die Angriffe verantwortlich: "Sandworm" und "Berserk Bear". Beide sollen von russischen Nachrichtendiensten gesteuert sein. Die Kampagne war offenbar eine Machtdemonstration des Kreml.
Die deutschen Experten beunruhigt laut dem Dokument vor allem die Qualität der Schadsoftware, die beim zweiten Angriff eingesetzt wurde. Sie sei mit "Stuxnet" gleichzusetzen, der bislang mächtigsten bekannten Cyberwaffe, die mutmaßlich von den USA und Israel entwickelt wurde, um das iranische Atom-Programm zu sabotieren.
"Sabotagefähigkeiten und -absichten"
Beruhigend liest sich der Schluss der Analyse nicht. So registrieren die Behörden bei den Schnüffel-Versuchen der Hacker-Gruppen bei deutschen Energieunternehmen, "dass die beobachteten Aktivitäten nicht nur auf reine Informationsbeschaffung abzielen, sondern auch Sabotagefähigkeiten und -absichten zeigen".
Zwar gibt es laut dem Papier bisher keine konkreten Hinweise für einen unmittelbar bevorstehenden Angriff in Deutschland. Trotzdem mahnen die Experten der Geheimdienste und Behörden, "eine stetige Analyse der Angreiferfähigkeiten und Verbesserung der Schutzmaßnahmen" sei unabdingbar.
www.spiegel.de/…/sicherheitsbeho…
Eugenia-Sarto
Sollte das mal eintreten, dann würde es vielen schon helfen, die Lebensmittel und Wasservorräte haben und sich für den Notfall einen Campingkocher gekauft haben.
pacem
Also bei uns war heute ein einstündiger Stromausfall - habe ich so im ganzen Großraum noch nie hier erlebt..... aber war wohl Zufall.
Boni
Umso wichtiger sind die autarken Insellösungen.
Gerti Harzl
Zitat aus einem Artikel von Nationalgeographic: "Eine Vorstellung, was geschehen könnte, liefert der Stromausfall in der kanadischen Provinz Quebec am 13. März 1989: Ein Sonnensturm, der ungefähr ein Drittel der Stärke von 1859 hatte, brachte die Stromversorgung von sechs Millionen Menschen zum Erliegen. Ein Sturm wie das CarringtonEreignis, befürchten manche, könnte mehr Transformatoren durchschmoren …Mehr
Zitat aus einem Artikel von Nationalgeographic: "Eine Vorstellung, was geschehen könnte, liefert der Stromausfall in der kanadischen Provinz Quebec am 13. März 1989: Ein Sonnensturm, der ungefähr ein Drittel der Stärke von 1859 hatte, brachte die Stromversorgung von sechs Millionen Menschen zum Erliegen. Ein Sturm wie das CarringtonEreignis, befürchten manche, könnte mehr Transformatoren durchschmoren lassen, als die Energiekonzerne in Reserve haben. Im schlimmsten Fall wären Millionen Menschen monatelang ohne Licht, Heizung, Trinkwasser, funktionierende Kühlschränke und Telefon." >www.nationalgeographic.de/wissenschaft/sonnenstuerme-d…
Timotheus
Um die Bürger nicht zu beunruhigen,
wird das Thema in der Politik und in der Presse
ganz, ganz weit nach unten einsortiert.
DAS IST EIN GEFÄHRLICHES POKERSPIEL
luna1
Lasst Euch nicht verrückt machen was der Spiegel schreibt. Mit der Angst treibt man die Leute herum.
Elista
@Nujaa
Ja, der Katastrophenschutz hat da zu tun, aber auch jeder Einzelne von uns sollte ein gewisses Maß an Vorsorge treffen, denn ein Stromausfall kann aus unterschiedlichen Gründen auftreten, und ohne Vorsorge kommt man dann ganz schnell in Bedrängnis.
Im Album 41 - Krisenvorsorge habe ich dazu einige Beiträge gesammelt.
Elista
Vertraulicher Lagebericht Cyber-Abwehrzentrum warnt vor Stromausfall in ganz Europa
Nach Hacker-Angriffen auf das ukrainische Stromnetz warnt das deutsche Abwehrzentrum vor ähnlichen Attacken hierzulande. Nach SPIEGEL-Informationen halten die Experten sogar einen europaweiten Blackout für möglich.
Ein weiterer Kommentar von Elista
Elista
Aufgenommen ins Album 137 - Stromversorgung