der Logos
15709

Heiliger Bonifatius, Erzbischof von Mainz und Martyrer in Friesland, + 5.6.754 - Fest: 5. Juni

Wilde Aufregung herrschte im Land der Hessen, als durch die Gegend wie ein Lauffeuer die Nachricht eilte, dass es der fremde Priester, der sich Bonifatius nannte, auf eine Gewaltprobe ankommen lassen wollte. Um den Zauber der Germanengötter für immer zu brechen, hatte er sich vorgenommen, die dem Donnergott Thor geweihte Eiche bei Geismar zu fällen. Damit wollte er, so hatte er erklärt, klare Verhältnisse schaffen und den Beweis erbringen, dass der Christengott stärker ist als Thor sei. „Stärker als Thor“, sagten die Leute, „ist niemand.“ Andere äußerten sich drohend: „Er wird es nicht wagen!“ Wieder andere freuten sich bereits im Voraus und meinten: „Beim ersten Axthieb wird Thor den Übermütigen niederstrecken.“ So redete man hin und her. Schließlich wollten alle den Fremden gewähren lassen. Sollten die Götter die Zerstörung des Heiligtums ungestraft hinnehmen, so müsse man sie als Schall und Rauch betrachten und den Gott der Christen als den wahren Gott anerkennen. Das gäbe in Wahrheit klare Verhältnisse.

Endlich kam der Tag der großen Entscheidung. Von allen Seiten strömten die Hessen in Scharen herbei. Die Menge umstand in einem weiten Kreis die alte riesige Eiche. Finster und trotzig blickten die einen, ängstlich die anderen, aber über allen lag eine fühlbare Spannung. Wer würde sich stärker erweisen, Christus oder Thor?

Wirr redeten die Leute durcheinander. Als aber vom Dorf her der fremde Priester mit seinen Mönchen singend und betend in Prozession heranzog, verstummte jedes Gespräch. Eine lautlose Stille breitete sich über die Tausende aus. Scheu wich man zur Seite und gab den Männern Raum, dass sie an die Eiche herantreten konnten. Nun war es endlich soweit. Wer würde stärker sein, Christus oder Thor?

Eine Weile beteten und sangen die Mönche. Dann schaute sich Bonifatius, ein riesiger und kräftiger Mann, nach Handwerkszeug um. Armmuskeln wie Stahl wurden sichtbar. Er spuckte in die Hände und griff nach der Axt. Im nächsten Augenblick sirrte das Eisen durch die Luft, und Schlag auf Schlag traf die Eiche.

Schnell machten es die anderen Mönche wie Bonifatius. Zu viert lösten sie einander ab, bis alle in Schweiß gebadet waren. Stundenlang ruhten die Äxte nicht, bis sich auf einmal der Riese zur Seite neigte und unter Krachen und Bersten zu Boden fiel. Da erst kam wieder Leben in die Menge, die bisher lautlos dem Schauspiel zugesehen hatte. Mit der stürzenden Donnereiche war für alle die Frage entschieden, wer stärker war, Christus oder Thor.

Die Hessen bekehrten sich, doch nicht nur sie allein, denn der Klang der Axtschläge und das Krachen des stürzenden Baumes wurden in ganz Deutschland gehört und verstanden. Die alten Götter waren tot. Sie hatten nie gelebt. Es lebte nur ein Gott, der lebendige Gott der Christen. Natürlich dauerte es noch Jahrhunderte, bis alle deutschen Volksstämme nicht nur dem Namen nach, sondern auch von innen heraus wirklich christlich wurden. Aber in Geismar begann es, dort war das Ende der germanischen Götter.

Als Wanderbischof ist Bonifatius dann von Friesland bis Thüringen und Bayern landauf und landab gezogen, hat Kirchen und Klöster gebaut und Bistümer gegründet. Er hat breit und fest die Fundamente gelegt, auf denen sich später wie ein gewaltiger Dom die katholische Kirche in Deutschland entwickeln konnte. Der heilige Bonifatius ist der geistliche Vater der deutschen Katholiken, die ihm den Glauben verdanken.

Achtzig Jahre war Bonifatius, als er hörte, dass die durch ihn bekehrten Friesen vom Glauben abgefallen waren. Da fuhr der alte Mann noch einmal den Rhein hinab, um die Abgefallenen zurückzugewinnen. Schon konnte er einen vollen Erfolg verzeichnen, da fiel er mit zweiundfünfzig Gefährten den Spießen und Schwertern erbitterter Feinde zum Opfer. Es geschah am 5. Juni 745, am hochheiligen Pfingstfest. Die sterblichen Überreste des Heiligen ruhen im Dom zu Fulda. Dort wird auch das Evangelienbuch aufbewahrt, das der Martyrer schützend über sich hielt, als er den Todesstoß empfing. In dieses Buch hat einer seiner Zeitgenossen die pfingstlichen Worte hineingeschrieben: „Durch deine Lehre werden die Herzen neugebildet. Was krumm ist, machst du gerade, und was schlecht ist, machst du wieder gut.“

Der heilige Bonifatius ist wie ein Pfingststurm über Deutschland gekommen.


Abreise des hl. Bonifatius nach Deutschland



Martyrertod des hl. Bonifatius

Abreise des hl. Bonifatius nach Deutschland



Martyrertod des hl. Bonifatius

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Ursula Sankt
"Wenn Gott es so will, wollen wir sterben für die heiligen Gesetze unserer Väter, damit wir mit ihnen das ewige Erbe erlangen. Wir wollen nicht stumme Hunde sein und schweigend zuschauen, nicht Mietlinge, die vor dem Wolf fliehen, sondern eifrige Hirten:
Über die Herde Christi wollen wir wachen und allen Menschen jeden Ratschluss Gottes verkünden, den Großen und den Kleinen, den Reichen und den …Mehr
"Wenn Gott es so will, wollen wir sterben für die heiligen Gesetze unserer Väter, damit wir mit ihnen das ewige Erbe erlangen. Wir wollen nicht stumme Hunde sein und schweigend zuschauen, nicht Mietlinge, die vor dem Wolf fliehen, sondern eifrige Hirten:
Über die Herde Christi wollen wir wachen und allen Menschen jeden Ratschluss Gottes verkünden, den Großen und den Kleinen, den Reichen und den Armen, jedem Stand und jedem Alter, soweit Gott uns Kraft dazu gibt, gelegen und ungelegen, wie es uns der heilige Gregor in seiner Pastoralregel vorgeschrieben hat."
Aus einem Brief des heiligen Bonifatius, der heute seinen Festtag hat.
Werte
Solche Ansichten kosteten ihn den Kopf.
Novena - Oremus teilt das
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"Nicht an Ermattung, nicht ans Alter denken" - Bonifatius, der Apostel der Deutschen (*675), seit 732 Legat für ganz Deutschland, ab 747 auch Erzbischof von Mainz: Die Gründung zahlreicher Bistümer und ihrer Organisation ist mit ihm verbunden. Zusammen mit 50 Gefährten wurde er 754 in Friesland von Heiden, die er zu missionieren beabsichtigte erschlagen und erlangte dadurch die Märtyrerkrone. Sein …Mehr
"Nicht an Ermattung, nicht ans Alter denken" - Bonifatius, der Apostel der Deutschen (*675), seit 732 Legat für ganz Deutschland, ab 747 auch Erzbischof von Mainz: Die Gründung zahlreicher Bistümer und ihrer Organisation ist mit ihm verbunden. Zusammen mit 50 Gefährten wurde er 754 in Friesland von Heiden, die er zu missionieren beabsichtigte erschlagen und erlangte dadurch die Märtyrerkrone. Sein Grab befindet sich im Hohen Dom zu Fulda.
Bernold Baer
Von Germanien aus wird es sprossen!
Er wird vielmehr das Werkzeug des Geschickes sein, dazu bestimmt, die alte Welt in Trümmern zu schlagen und, wollend oder nicht wollend, das Volk aus dem er hervorgegangen, zur Freiheit zu bringen.
Zur Zeit jener Könige wird aber der Gott des Himmels ein Reich errichten, das in Ewigkeit nicht untergeht; dieses Reich wird er keinem anderen Volk überlassen.
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Von Germanien aus wird es sprossen!

Er wird vielmehr das Werkzeug des Geschickes sein, dazu bestimmt, die alte Welt in Trümmern zu schlagen und, wollend oder nicht wollend, das Volk aus dem er hervorgegangen, zur Freiheit zu bringen.

Zur Zeit jener Könige wird aber der Gott des Himmels ein Reich errichten, das in Ewigkeit nicht untergeht; dieses Reich wird er keinem anderen Volk überlassen.

Hepidanus von St. Gallen:

"Ich sah", erzählte er mir, "in Germanien, wo jetzt die Wälder sich längs der Ufer der Ströme hinziehen, ein ungeheuer großes, fruchtbares, von unzähligen Menschen bewohntes Land. Als ich mit Bewunderung dorthin schaute, hörte ich plötzlich eine starke Stimme gleich dem Brausen des Sturmwindes an den Gipfeln der Berge, die zu mir sprach: "Ich bin der Geist, der ausgeht von den sieben Leuchten vor dem Throne dessen, der da ist, sein wird und war, und der waltet über dem Menschengeschlechte seit Anfang der Dinge. Öffne dein Auge und schaue! Höre auf das, was ich dir sagen werde! Siehe! Ich will meine Ferse auf den Erdboden setzen und ein Volk soll emporsprossen, wo jetzt der Wald die Fläche bedeckt und der Eber dem Speere des Unfreien erliegt, und der Ur der Falle des jungen Jägers. Ich werde es groß machen unter allen Völkern der Erde. Die Sonne, die vom Süden die Welt erleuchtet und erwärmt, will ich nach Norden versetzen und aus den Gegenden des Schreckens und der Nacht soll ein Licht ausgehen, dergleichen man bisher nie gesehen. Aus Germaniens Gründen wird ein Strom hervorquellen, der die ganze Welt überflutet.

Wehe jenen, die sich erkühnen, dem Laufe dessen zu widerstehen, der seine Pflugschar über die Berge zieht und den Staub seiner Füße gegen Abend am Meere abschüttelt. Es wird unter den Stämmen Germaniens ein Volk auferstehen und ein Haupt werden über all seine Brüder. Langer Zwiespalt wird dem Glanze seiner Macht vorangehen. Der Herr wird gegen den Knecht und der Untergebene wider seinen Vorgesetzten sein Recht behaupten und verfechten. Dann wird ein Mann auferstehen mitten aus dem Strudel der Parteiungen. Er wird, ohne dem Unrecht Stützpunkt zu sein, doch mit dem Rechte Recht sprechen wider das Recht, und vom Aufgange zum Niedergange wird sein Name in aller Leute Mund sein. Verdammt und gehabt von den einen, wird er bewundert von den andern werden. Zwar wird unsägliches Elend an seine Schritte geknüpft sein und sein Name leben in der Geschichte inmitten von Leichenhügeln und Tod.

Auch wird nicht das geschehen, was die Mehrzahl der Menschen glauben wird, daß er erstrebe. Er wird vielmehr das Werkzeug des Geschickes sein, dazu bestimmt, die alte Welt in Trümmern zu schlagen und, wollend oder nicht wollend, das Volk aus dem er hervorgegangen, zur Freiheit zu bringen. Wehe dem, der in jener furchtbaren, aber großen Zeit lebend, seinen Standpunkt versetzt und, geblendet durch das Gaukelspiel trügerischer Dämone, sich auf Abwege begibt, die ihm selbst, seinem Volke und Geschlechte verderbenbringend werden. Denn es werden in jenen Tagen des Zweifels und des Unglaubens falsche Propheten aufstehen und mit gleißender Stimme ihr Gift feilbieten und jene elendig zugrunde richten, die leichtgläubig und von einseitigen Vorurteilen befangen, ihnen Glauben schenken.

Wer Ohren hat, zu hören, der höre; wer Augen hat, zu sehen, der säume nicht, sie dem Lichte zu öffnen. Ein mächtiges Reich wird in jenen Tagen zugrunde gehen und ein mächtigeres an seine Stelle treten. Von Osten her weht ein Sturm und aus Westen heult der Wind. Wehe allem, das in den Bereich dieses furchtbaren Wirbels geraten wird. Tausendjährige Herrschersitze werden herabsinken aus ihrer Höhe, gleichwie der Wirbelwind das Strohdach der Hütte fortführt. Zwischen dem Rhein und der Elbe und dem morgenwärtsfließenden Strome Donau wird ein weites Leichenfeld sich ausdehnen, eine Landschaft der Raben und Geier. Und wenn dereinst wieder der Landmann seinen Samen ausstreuen wird und dieser emporkeimt, Ähren tragend und Früchte, dann wird jeder Halm in einem Menschenherzen stehen und jede Ähre in eines Menschen Brust ihre Wurzel haben."

Quelle:
Visionen zur Endzeit – Hepidanus von St. Gallen Einführung Hepidanus von St. Gallen

Dazu Daniel 2 (EÜ):
"40 Ein viertes endlich wird hart wie Eisen sein; Eisen zerschlägt und zermalmt ja alles; und wie Eisen alles zerschmettert, so wird dieses Reich alle anderen zerschlagen und zerschmettern.
...
44 Zur Zeit jener Könige wird aber der Gott des Himmels ein Reich errichten, das in Ewigkeit nicht untergeht; dieses Reich wird er keinem anderen Volk überlassen. Es wird alle jene Reiche zermalmen und endgültig vernichten; es selbst aber wird in alle Ewigkeit bestehen."
michael7
Es ist wie heute: Das Heidentum meint mit Gewalt, die Frohbotschaft vom Reiche Gottes unterdrücken zu können, aber es entlarvt sich damit selbst!
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