Wozu ist der Katholik im Glauben verpflichtet?
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Wozu ist der Katholik im Glauben verpflichtet, wenn ein Konzil Glaubenslehren als Dogma beschliesst?
Die endgültigen Beschlüsse eines allgemeinen Konzils sind unfehlbar und haben unbedingt verpflichtende Gewalt. Weil sie unfehlbar sind, so entspricht es der gesunden Vernunft, sich ihnen mit Hintansetzung einer früheren, etwa gegenteiligen Meinung zu unterwerfen.
Weil sie unbedingt verpflichten, so ist jeder Christ im Gewissen gehalten, dieselben anzunehmen.
Das gilt für den Christen im allgemeinen, und vor allem aber für die Hirten und Lehrer der christlichen Gemeinschaft, die Bischöfe.
Solange noch Beratungen ( auf dem Konzil) dauern, tragen die Bischöfe frei ihre Ansicht vor und geben schliesslich ohne eine andere Rücksicht als auf ihr bestes Wissen und Gewissen ihr Urteil ab. Nach dem Urteile aber müssen sie alles, was das Konzil beschlossen hat, als wahr anerkennen, mag der Beschluss nun nach ihrer früheren Ansicht oder gegen diese ausgefallen sein.
Das Erste Vatikanische Konzil hatte am 18. Juli 1870 die Lehre von der päpstlichen Unfehlbarkeit erhoben. In der öffentlichen Sitzung hat bis auf zwei Väter die grosse Mehrheit dem Beschluss zugestimmt. Eine grössere Anzahl hatte sich der Abstimmung jedoch entzogen durch vorzeitige
Abreise. Als der Papst dann das Dogma feierlich verkündet hatte, unterwarfen sich auch die beiden widerstrebenden Bischöfe dem Papst.
Die abgereisten Bischöfe waren mit der Dogmaverkündigung nicht einverstanden gewesen. Grossenteils hatten sie Bedenken, dass die Dogmaverkündigung wegen der politischen Verhältnisse nicht ratsam war. Schliesslich haben sich aber alle nach gegenseitigen Beratungen und Besinnung zur Unterwerfung entschieden und das Dogma und seine Lehre den Gläubigen mitgeteilt.
Die gläubige Annahme eines Dogmas ist absolut verpflichtend, weil es zustande kommt durch die Leitung und Hilfe des heiligen Geistes.
Darum ist die Unterwerfung zum Heile notwendig. Denn wer ein Dogma verwirft, stellt sich ausserhalb der Kirche.