eiss
11,7 Tsd.

Woelki, Jansen und die leitliniengerechte Kirche

Mt 27,24: „ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände“

In der Kölner Kirchenzeitung findet sich aktuell eine Stellungnahme von Rainer Maria Kardinal Woelki zum Vorgehen gegen den Erftstädter Pfarrer Jansen. Anhaltende Proteste in der Gemeinde erfordern eine Stellungnahme, zumal eine Klage wegen Rufmord im Raum steht oder stand. In der Stellungnahme geht es um Leitlinien. Hier die Regeln:

Regel 1: Verständnis zeigen.

„Es berührt mich, wie sehr die Gemeinde zu ihrem Pfarrer gestanden hat. Das zeigt, welche gute, engagierte Arbeit er über die Jahre dort als Seelsorger geleistet hat. Deshalb kann ich auch die spontane Solidarisierung mit ihm menschlich sehr gut verstehen.“

Regel 2: Opferschutz nutzen

Auf der anderen Seite stehen die Vorwürfe, die man sehr sorgfältig und in Ruhe geprüft habe: „Wir haben die bischöflichen Leitlinien angewandt, die in solchen Verfahren gelten und die das Verfahren transparent und überprüfbar machen.“ Der Opferschutz habe es nicht erlaubt, alle Vorwürfe offenzulegen. „Der Opferschutz hat an dieser Stelle für uns Vorrang.“

Regel 3: Selbst betroffen sein

Und nun wird es spannend: „Da muss ich dann eben aushalten, dass ich beispielsweise wegen Verleumdung oder Rufmord angezeigt werde. Nicht, dass mich so etwas begeisterte.“

Regel 4: Hände in Unschuld waschen

„Das Entscheidende ist für mich aber, dass wir uns verantwortlich, den Leitlinien entsprechend und nach besten Wissen und Gewissen verhalten haben.“

Fazit:

Die Kirche sieht sich seit Jahren Missbrauchskampagnen ausgesetzt. Auffällig ist daran, dass diese Kampagnen den Missbrauch in Sportvereinen und all den anderen deutlich stärker betroffenen gesellschaftlichen Strukturen faktisch verschonen. Den Missbrauchsstrategen geht es vorrangig darum, die Kirche zu diskreditieren, sie zu usurpieren und ihren gesellschaftlichen Einfluss (in Kindergarten und Schule) den eigenen Leitlinien und Zwecken zu unterwerfen. Auffällig ist weiter, dass viele Missbrauchsstrategen aus den gesellschaftlichen Kreisen kommen, die uns vor Jahren noch Pädophilie als Emanzipation des Kindes präsentiert haben.

Wenn Woelki durch einen sauberen, leitliniengerechten Missbrauchsprozess die Kirche reinzuwaschen und gesellschaftliches Ansehen zurückzuerobern versucht, hat er das Wesen der gesellschaftlichen Kampagne nicht verstanden und eröffnet selber ein neues Procedere für Hexenprozesse. Zum besseren Verständnis des Verfahrens sei empfohlen: Franz Kafka „Der Prozess“.
elisabethvonthüringen
Einfach gestehen ...und Schwamm drüber!! Warum gibt es diese Möglichkeit für "nicht politische" Männer nicht?
Wo doch die heutige Franziskusperle so von Barmherzigkeit erfüllt ist.... 😁Mehr
Einfach gestehen ...und Schwamm drüber!! Warum gibt es diese Möglichkeit für "nicht politische" Männer nicht?

Wo doch die heutige Franziskusperle so von Barmherzigkeit erfüllt ist.... 😁