Cohen
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Wenn die öffentliche Zurechtweisung dringend und notwendig ist

Kann ein Papst für ein tadelnswertes Verhalten öffentlich zurechtgewiesen werden? Oder muß das Verhalten eines Gläubigen bedingungsloser Gehorsam sein, der so weit geht, jedes Wort oder jede Geste eines Papstes zu rechtfertigen, selbst wenn diese offen Ärgernis erregen?
Laut einigen, wie dem Vatikanisten Andrea Tornielli, ist es möglich, dem Papst den eigenen Widerspruch „von Angesicht zu Angesicht“ zum Ausdruck zu bringen, ohne dies aber öffentlich zu zeigen. Diese These enthält zumindest ein wichtiges Eingeständnis. Der Papst ist nicht unfehlbar, außer wenn er ex cathedra spricht. Anders wäre es nicht erlaubt, auch nicht privat, ihm zu widersprechen. Der einzige Weg wäre dann der des religiösen Schweigens. In Wirklichkeit kann der Papst, der nicht Christus ist, sondern nur Sein Vertreter auf Erden, sündigen und irren. Stimmt es aber, daß er nur privat, aber niemals öffentlich zurechtgewiesen werden kann?
Um darauf zu antworten, ist es wichtig, an das historische Beispiel par excellence zu erinnern, jenes, das uns die goldene Verhaltensregel liefert: der sogenannte Antiochenische Zwischenfall. Der Heilige Paulus erinnert im Brief an die Galater, der wahrscheinlich zwischen 54 und 57 n. Chr. geschrieben wurde, mit folgenden Worten daran:

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a.t.m
"Gott unser Herr wir bitten Dich, sorge dafür das sich die innerkirchlichen antikatholischen Irrlehrer und Wölfe in Schafskleidern bekehren, oder das diese Deine Kirche verlassen. Und wenn es dafür nötig ist, so mach aus den längst vorhanden Geistigen Schisma ein Körperliches Schisma, so das Deine geliebte Kirche wieder als das erkannt werden kann was Sie ist, nämlich Deine Eine, Heilige, Katholische …Mehr
"Gott unser Herr wir bitten Dich, sorge dafür das sich die innerkirchlichen antikatholischen Irrlehrer und Wölfe in Schafskleidern bekehren, oder das diese Deine Kirche verlassen. Und wenn es dafür nötig ist, so mach aus den längst vorhanden Geistigen Schisma ein Körperliches Schisma, so das Deine geliebte Kirche wieder als das erkannt werden kann was Sie ist, nämlich Deine Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche. Amen“
Theresia Katharina
Ja, der hl.Petrus wurde vom hl.Paulus öffentlich zurechtgewiesen in der Versammlung der Apostel. Er hat ihm ins Angesicht widerstanden. Da aber der hl.Petrus vom Hl.Geist beseelt war und daher auch demütig war trotz seines Leitungsamtes, hat er das angenommen! PF ist aber das genaue Gegenteil vom hl. Petrus!
Vered Lavan
Wer könnte es denn noch machen? Alle, die es versuchen, werden in die Wüste geschickt.
Cohen
Auch ein Papst kann ins Schisma fallen, wenn er die Kirche spaltet, wie der Theologe Suarez erklärt (De schismate in Opera omnia, Bd. 12, S. 733-734 und 736-737) und Kardinal Journet bestätigt (L’Eglise du Verbe Incarné, Desclée, Brügge 1962, Bd. I, S. 596).
Cohen
Man kann sich vorstellen, daß der Heilige Paulus den Heiligen Petrus privat zu überzeugen versuchte. Als dies offensichtlich mißlungen ist, zögerte er nicht, ihn öffentlich zurechtzuweisen, wie der Heilige Thomas von Aquin sagt, „zumal der Heilige Petrus vor allen gesündigt hatte, mußte er auch vor allen gerügt werden“ (In 4 Sententiarum, Dist. 19, q. 2, a. 3).