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Missionar berichtet von den aktuellen Demonstrationen aus Kairo

(gloria.tv/ Fidesdienst) “Der Tahrir-Platz ist voll mit Demonstranten. Die Menschenmassen werden immer größer und es herrscht eine etwas angespannte Stimmung, denn sollte es zu Ereignissen kommen, bei denen die Menschen die Flucht ergreifen müssen, dann könnten dabei Menschen ums Leben kommen“, so ein Missionar aus Kairo zum Fidesdienst, wo am heutigen 1. Februar weitere Demonstrationen der Opposition stattfinden, bei denen die Teilnehmer den Rücktritt von Präsident Mubarak fordern.

„So weit ich verstanden habe, wollen sich die Demonstranten auf den Präsidentenpalast zu bewegen“, so der Missionar, der aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden möchte.

„Die Demonstranten gehen geordnet voran und rufen dabei gemeinsame Slogans, mit denen sie Demokratie fordern“, so der Mission weiter:

„Die meisten Kundgebungsteilnehmer verhalten sich äußerst zivil. Es gab zwar Tote und Plünderungen, doch die Behörden haben Kairo seit mindestens einer Woche sich selbst überlassen und die Menschen sorgen trotzdem dafür, dass alles funktioniert und ein Mindestmaß an Ordnung herrscht.

Immer wieder kommt es zu spontanen Versammlungen von Menschen, die Diebe oder Plünderer aufhalten. Die Polizei bewacht unterdessen wieder einige Regierungseinrichtungen. Zahlreiche Polizeibeamte tragen keine Uniform, weil sie nicht erkannt werden wollen.

Die Menschen hassen die Polizei, der sie Korruption und Willkür vorwerfen. Was zurzeit passiert ist die Explosion eines Unmuts, der lange Zeit im ganzen Land unterdrückt wurde. Die Menschen beklagen vor allem die unter den Beamten weit verbreitete Korruption: um ein offizielles Dokument zu bekommen, auf das jeder Anspruch hat, musste man hier den zuständigen Beamten bestechen. Die Polizei konnte bisher jeden auf der Grundlage eines Notgesetzes festnehmen“, so der Missionar weiter.

Was die künftige Entwicklung anbelangt betont der Missionar: “Ich glaube nicht, dass Mubarak an der Macht bleiben kann. Er und seine Hintermänner werden von dem Land vollkommen überrollt. Die Armee besteht größtenteils aus Soldaten in der Ausbildung und wird von den Menschen respektiert, da sie nicht wie die Polizei an der Unterdrückung mitwirkt. Diese Armee könnte eine Überganszeit begleiten, die auf jeden Fall lang anhalten wird, denn das Problem ist nicht nur politisch sondern es geht vor allem auch um die kulturellen Voraussetzungen. Man muss den Menschen beibringen, was Demokratie ist und wie sie funktioniert.“
Iacobus
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Salutator
Es gilt jedoch zu bedenken, dass "Demokratie" kein Synonym für etwas Besseres ist. Eine "Demokratie" kann durchaus sehr diktatorisch sein.
Der ungenannte Missionar, der hier berichtet, hat darüber wohl noch nicht ausreichend nachgedacht. Auch nicht darüber, dass unter dem Deckmäntelchen der "Demokratie" eine neue Art "Gutmenschentumdiktatur" eingeführt werden könnte.
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Es gilt jedoch zu bedenken, dass "Demokratie" kein Synonym für etwas Besseres ist. Eine "Demokratie" kann durchaus sehr diktatorisch sein.

Der ungenannte Missionar, der hier berichtet, hat darüber wohl noch nicht ausreichend nachgedacht. Auch nicht darüber, dass unter dem Deckmäntelchen der "Demokratie" eine neue Art "Gutmenschentumdiktatur" eingeführt werden könnte.

Wie sieht es z.B. im neuen Irak aus? Für die Christen, und nicht nur für die, auf jeden Fall schlimmer als zu Zeiten des "Diktators".

Ich würde lieber davon reden, den Menschen dort von der Liebe Gottes zu berichten und danach zu streben, das Reich Gottes auf Erden zu errichten.