Kardinal Lehmann schämt sich für Ton von Kardinal Brandmüller
(gloria.tv/ KNA) Eine «doppelte Dialogunfähigkeit» in der aktuellen Debatte um den Zölibat beklagt der Mainzer Kardinal Karl Lehmann.
Manche Kommentatoren hätten kirchlichen Amtsträgern pauschal eine Unfähigkeit zur Erneuerung vorgeworfen, kritisiert Lehmann in einem am Dienstag vorab veröffentlichten Beitrag für seine Bistumszeitung «Glaube und Leben». Zugleich schämt sich der langjährige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz nach eigenem Bekunden für den Ton, den der frühere Präsident der Historischen Kommission des Vatikan, Kardinal Walter Brandmüller, in seinem Brief gegen die Stellungnahme angeschlagen habe.
Man müsse nicht gleich eine andere Kirche wollen, wenn das Thema einer Zulassung verheirateter, bewährter Männer zur Priesterweihe angesprochen werde, betont Lehmann.
Vor allem aber sei er zutiefst enttäuscht darüber, wie in Brandmüllers Brief der amtierende Bundestagspräsident und damit die nach dem Bundespräsidenten zweithöchste Autorität in der Bundesrepublik, eine amtierende Bundesministerin und drei hochverdiente Ministerpräsidenten, die sich seit Jahrzehnten für ihre Kirche einsetzten, behandelt würden. «Dies ist in unserem Land nicht der Stil, mit dem wir auch bei Meinungsverschiedenheiten miteinander umgehen"', so Lehmann.
Anlass für die aktuelle Debatte ist eine Stellungnahme namhafter katholischer CDU-Politiker zu einer Lockerung des Zölibats. Zu den Unterzeichnern gehören Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundesbildungsministerin Annette Schavan und die früheren Länder-Regierungschefs Bernhard Vogel, Erwin Teufel und Dieter Althaus. Sie ist als Bitte an die deutschen Bischöfe formuliert und trägt die Überschrift «Wie dem zunehmenden Priestermangel begegnet werden kann».
Brandmüller hatte unter anderem von einer Kampagne und von einer persönlichen Beleidigung für die überwiegende Zahl von Priestern gesprochen, die den Zölibat aus freien Stücken und treu lebten. «Was legitimiert Sie als Politiker, zu einem innerkirchlichen Thema Stellung zu beziehen, das Sie weder von Amts wegen noch persönlich betrifft?», fragte Brandmüller in seinem Offenen Brief.
(C) 2011 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Manche Kommentatoren hätten kirchlichen Amtsträgern pauschal eine Unfähigkeit zur Erneuerung vorgeworfen, kritisiert Lehmann in einem am Dienstag vorab veröffentlichten Beitrag für seine Bistumszeitung «Glaube und Leben». Zugleich schämt sich der langjährige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz nach eigenem Bekunden für den Ton, den der frühere Präsident der Historischen Kommission des Vatikan, Kardinal Walter Brandmüller, in seinem Brief gegen die Stellungnahme angeschlagen habe.
Man müsse nicht gleich eine andere Kirche wollen, wenn das Thema einer Zulassung verheirateter, bewährter Männer zur Priesterweihe angesprochen werde, betont Lehmann.
Vor allem aber sei er zutiefst enttäuscht darüber, wie in Brandmüllers Brief der amtierende Bundestagspräsident und damit die nach dem Bundespräsidenten zweithöchste Autorität in der Bundesrepublik, eine amtierende Bundesministerin und drei hochverdiente Ministerpräsidenten, die sich seit Jahrzehnten für ihre Kirche einsetzten, behandelt würden. «Dies ist in unserem Land nicht der Stil, mit dem wir auch bei Meinungsverschiedenheiten miteinander umgehen"', so Lehmann.
Anlass für die aktuelle Debatte ist eine Stellungnahme namhafter katholischer CDU-Politiker zu einer Lockerung des Zölibats. Zu den Unterzeichnern gehören Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundesbildungsministerin Annette Schavan und die früheren Länder-Regierungschefs Bernhard Vogel, Erwin Teufel und Dieter Althaus. Sie ist als Bitte an die deutschen Bischöfe formuliert und trägt die Überschrift «Wie dem zunehmenden Priestermangel begegnet werden kann».
Brandmüller hatte unter anderem von einer Kampagne und von einer persönlichen Beleidigung für die überwiegende Zahl von Priestern gesprochen, die den Zölibat aus freien Stücken und treu lebten. «Was legitimiert Sie als Politiker, zu einem innerkirchlichen Thema Stellung zu beziehen, das Sie weder von Amts wegen noch persönlich betrifft?», fragte Brandmüller in seinem Offenen Brief.
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