Man bedenke: das Maß der Liebe ist Liebe ohne Maß. Ist Jesus nicht von seinem höchsten Thron im Himmel heruntergestiegen in die kalte Nacht der Grotte von Bethlehem, um den verwirrten und verwundeten Schafen der Menschheit nachzugehen? Und war das Gehen nicht gleichzeitig ein Gehen zum Vater, der nach dem Schöpfungs- plan im Menschen abgebildet ist?
Es gibt ein dreifaches Gehen zu Gott:
- Nach dem Willen des Vaters - Folgend dem Beispiel des Sohnes - Auf Antrieb und mit der Gnade des Heiligen Geistes
Wohin? - Zum Dreieinigen Gott selbst in den geheiligten Tempel - In die Einsamkeit und Stille der Herzkammer, wo man mit Gott redet - In barmherziger Sorge und Tat zu den leidenden Brüdern und Schwestern (Sündenvergebung; Krankenheilung)
Die ablaufende Zeit ist hierin ein Wehe über die Welt, denn „Liebe, die nur selten den Weg zum Geliebten findet, ist kalt; Liebe, die nur das Wort kennt, nicht aber von der Sehnsucht nach dem Geliebten entbrannt ist, ist eine Lüge; Liebe, die nicht anders als in leeren Formeln und blassen Gewohnheiten vor den Geliebten tritt, ist der Verabscheuung wert.“
Da kann man nur noch betend an das Wort denken: „Jeru- salem, Jerusalem, bekehre Dich zu dem Herrn, deinem Gott!“
Verwendete Quelle: Albert Drexel, Aszese und Mystik.
„Liebe, die nur selten den Weg zum Geliebten findet, ist kalt; Liebe, die nur das Wort kennt, nicht aber von der Sehnsucht nach dem Geliebten entbrannt ist, ist eine Lüge; Liebe, die nicht anders als in leeren Formeln und blassen Gewohnheiten vor den Geliebten tritt, ist der Verabscheuung wert.“