Klaus Elmar Müller
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Der hl. Elmar, Missionsbischof an der Maas

Am 28. August ist nicht nur Feiertag des hl. Kirchenlehrers Augustinus, geboren vor 400 in Afrika als Sohn eines römischen Militärs, sondern auch Festtag des hl. Bischofs Elmar. Sein Name, „Der von Adel Glänzende“, weist auf die germanische Herkunft. Er verkündete im frühen Mittelalter um 700 das Evangelium an der Maas. Dort liegt die altrömische Stadt Lüttich/Belgien. Als Missionsbischof darf der hl. Elmar in Beziehung zu dieser Stadt gesehen werden, die seit dem 4. Jahrhundert Bischofssitz ist. Seine Reliquien wurden in der Stiftskirche von Molhain bei Vireux-Wallerand verehrt, bis die Französische Revolution sein Grab zerstörte. Immerhin gibt es im Gewölbe dieser Kirche eine Darstellung des Heiligen. Hiesiges Foto zeigt indes eine neue Hinterglasmalerei, die in barocker Manier die Bischofsstadt Lüttich mit einer Kirche andeutet (Bild bitte extra anklicken, um es ganz zu sehn).

Hinwiederum liegt die Stadt Molhain im französischen Bistum Reims, wo der Frankenkönig Chlodwig bereits um das Jahr 500 getauft wurde, vom hl. Remigius. Bekannt ist auch der angelsächsische hl. Willibrord, der etwa zeitgleich mit dem hl. Elmar und bis in die Eifel hinein wirkte und dem die Springprozession in Echternach/Luxemburg gilt.

Der Name „Elmar“ wird in Friedr. Wilh. Weber's „Dreizehnlinden“ (1878) einem heidnischen Sachsen zugewiesen; der heiratet in dem Versroman ein Mädchen aus dem Stamme der katholischen Franken, die an Rhein, Maas und Mosel beheimatet waren; dem Dichter ging es darum, das antikatholische Preußen mit der Religion Karls d. Großen, des angeblichen Sachsenschlächters, zu versöhnen, in einem konfessionell leider nur vermeintlich befriedeten „Deutschen Reich“.
Der hl. Elmar hingegen wirkte vor den Sachsenkriegen und etwa 800 Jahre vor der Reformation, etwa 1200 Jahre vor dem antikirchlichen preußischen „Kulturkampf“: Er verkündete den Menschen an der Maas die Erlösung von der Sünde durch Jesus Christus und das ewige Leben.