Guntherus de Thuringia
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Berlin 24/7: Der Krieg gegen Amalek und die zweite Nakba

17:51 26.01.2024

„So zieh nun hin und schlag Amalek. Und vollstreckte den Bann an allem, was es hat; verschone sie nicht, sondern töte Mann und Frau, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel.“ ( 3. Mose 27,29 )

Ein Beitrag von Gwendolin Walter-Kirchhoff

Bild: Shutterstock/ BERMIX-STUDIO

Am 29. Dezember 2023 reichte die Republik Südafrika gegen Israel am Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag, dem Hauptrechtsprechungsorgan der UN, ein Eilverfahren nach der UN-Völkermordkonvention ein. Die UN-Völkermordkonvention wurde am 9. Dezember 1948 nur wenige Monate nach Beginn des Schicksalsereignisses der Palästinenser unterzeichnet: der Nakba, der Vertreibung von ca. 700.000 Palästinenser aus ihrer Heimat, von denen viele in Jordanien und im Libanon und wiederum ein Gutteil aus umliegenden Ortschaften im Gaza-Streifen gelandet sind. So auch die Familie von Yassmin. Das, was von ihrer Familie nach den Bombenangriffen übrig ist. Zu ihrer Tante hat sie den Kontakt verloren. Ihr letzter Stand ist die Flucht ihrer Tante aus dem Norden von Gaza in den Süden nach Khan Younis Ende November. Khan Younis wird derzeit verstärkt bombardiert.

Nachdem zuletzt der Versuch einer UNO-Resolution zu einem sofortigen Waffenstillstand in Gaza am 8. Dezember 2023 am Veto der USA gescheitert ist – Großbritannien hat sich enthalten –, zielt der Vorstoß Südafrikas auf das Erreichen eines Waffenstillstands über eine einstweilige Verfügung seitens des IGH. Am 11. Januar präsentierte Südafrika in diesem Zusammenhang seine Belege, einen Tag später wies Israel flankiert von Deutschland als erklärt nicht neutraler Drittpartei diese Belege zurück und deklarierte sich seinerseits als Opfer eines genozidalen Angriffs, dem verwehrt werden solle, sich weiter nach eigenen Ermessen zu verteidigen. Wirtschaftsminister Habeck, Bündnis 90 – Die Grünen, ließen verlautbaren, man werde eine „Instrumentalisierung der Völkermordkonvention“ verhindern.

Das Plädoyer vor dem IGH macht deutlich, dass die Verteidigung des israelischen Staatsvolkes – medial zusammengelegt mit der Gesamtheit aller Juden weltweit – letztendlich absolute Priorität über den Schutz palästinensischer Zivilisten haben sollte. Die Hamas greift in genozidaler Absicht aus Islamismus und blindem Judenhass an, um Israel zu vernichten. Der Hamas allein seien die zivilen Opfer anzulasten, da sie diese als menschliche Schutzschilde missbrauche. In Gaza sterben laut OXFAM derzeit ca. 250 Menschen pro Tag und damit mehr als in jedem anderen Konflikt im 21. Jahrhundert.

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