Konvertierter Anglikaner-Bischof: "Das anglikanische Experiment ist gescheitert"

(gloria.tv/ KNA) Der ehemaligen Bischof von Fulham, John Broadhurst, sieht für die anglikanische Gemeinschaft keine Zukunft. «Das anglikanische Experiment ist gescheitert», sagte er am Freitag im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Gemeinschaft verfalle zusehends, sei heute zerstrittener denn je.

Außerdem hätten die Debatten um die Priesterweihe von Frauen und die Weihe von bekennend homosexuellen Priestern die Kirche in eine Krise geführt, von der sie sich nicht wieder erholen werde.

Broadhurst war am Neujahrstag gemeinsam mit zwei anderen Bischöfen zum Katholizismus konvertiert. Derzeit bereitet er die Errichtung des ersten, durch die päpstliche Konstitution «Anglicanorum coetibus» ermöglichten «Personalordinariats» vor. Übertrittswilligen Anglikanern wird so ermöglicht, unter Wahrung ihrer eigenen Traditionen zum Katholizismus überzutreten und ihrem Glauben in einer eigenen Rechtsform Ausdruck zu geben.

In Kürze wird die offizielle Errichtung dieses weltweit ersten Ordinariats durch die Glaubenskongregation und die Ernennung eines Vorstehers durch Papst Benedikt XVI. erwartet.

Mit der Entscheidung zur Weihe von Frauen (1994) sei das Ziel aufgegeben worden, in eine Einheit mit Rom zu treten, so Broadhurst weiter. Trotz weitreichender Übereinstimmung habe man in wichtigen Lehrfragen keine strukturelle Einheit mehr gesucht. Bis zuletzt sei seine Hoffnung geblieben, doch noch eine Einheit mit der katholischen Kirche zu erzielen, so der Geistliche. Die anglikanische Kirche leide seither «an ihrem eigenen Siechtum». Mehr und mehr schwinde das Engagement zur Mitarbeit in den Gemeinden. Die Folge sei ein «steigender Klerikalismus» in der Kirche von England.

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Sankt Michael
"Mit der Entscheidung zur Weihe von Frauen (1994) sei das Ziel aufgegeben worden, in eine Einheit mit Rom zu treten,"
Tatsächlich muss endlich mal vermehrt darauf hingewiesen werden, wie die evangelischen Gemeinschaften gezielt Dinge unternehmen, um ökumenischen Bemühungen von seiten der Kirche nur noch als sinnlos erscheinen zu lassen.
Und die, die in der Kirche meist nach mehr Ökumene rufen, sind …Mehr
"Mit der Entscheidung zur Weihe von Frauen (1994) sei das Ziel aufgegeben worden, in eine Einheit mit Rom zu treten,"

Tatsächlich muss endlich mal vermehrt darauf hingewiesen werden, wie die evangelischen Gemeinschaften gezielt Dinge unternehmen, um ökumenischen Bemühungen von seiten der Kirche nur noch als sinnlos erscheinen zu lassen.

Und die, die in der Kirche meist nach mehr Ökumene rufen, sind seltsamerweise auch die größten Freunde solcher Ökumenefeindlichkeit. 🤦