Polen: Libertäre, atheistische und freimaurerische Angriffe
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Sogar eine «Regierungseinrichtung», die eigentlich den Pluralismus in den Medien fördern solle, habe zuletzt einen katholischen Fernsehsender «diskriminiert». Michalik sagte mit Blick auf die Ablehnung einer Digitallizenz für «Trwam» durch den Rundfunkrat, der TV-Ableger des rechtskonservativen «Radio Maryja» schärfe das Bewusstsein der Nation. Mit Attacken auf die Kirche sparten auch liberale TV-Sender und Printmedien nicht.
Als noch gefährlicher wertete der Erzbischof «Spaltungen innerhalb der Kirche». Geistliche hätten Vorgesetzten und Bischöfen den Gehorsam verweigert. Namen nannte Michalik in dem Hirtenbrief nicht. Das Schreiben soll am kommenden Sonntag in den Gottesdiensten des südostpolnischen Erzbistums Przemysl verlesen werden.
Für Aufsehen hatte im vergangenen Jahr etwa der Priester Piotr Natanek aus dem Erzbistum Krakau gesorgt. Er warb massiv für eine Ausrufung Jesu zum König von Polen und berief trotz Warnungen der Kirchenleitung Katholiken zu «Rittern des Christkönigs». Der Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz hatte Natanek darauf verboten, weiter Messen zu zelebrieren oder die Beichte abzunehmen.
Die Ablehnung der Digitalfrequenz für «Trwam» belastet seit Wochen das Verhältnis zwischen Kirche und liberal-konservativer Regierung.
Mehr als eine Million Polen unterschrieben nach Angaben des TV-Senders einen Protestbrief an den Rundfunkrat. Dieser begründet das Nein zu einer digitalen Lizenz mit fehlenden finanziellen Sicherheiten des Senders. Die Mitglieder des Rundfunkrates werden von beiden Parlamentskammern und dem Staatspräsidenten berufen. Neben «Trwam» waren auch vier weitere TV-Sender mit Lizenzanträgen gescheitert.