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Gericht in Simbabwe enteignet anglikanischen Bischof

(gloria.tv/ KNA) Ein Gericht in Simbabwe hat dem exkommunizierten Bischof Nolbert Kunonga das Verfügungsrecht über die Kircheneigentümer seines früheren Bistums Harare zugesprochen. Damit drohe den anglikanischen Priestern und ihren Familien die Räumung, teilte der Informationsdienst der Anglikanischen Gemeinschaft am Mittwoch in London mit.

Kunonga hatte sich 2007 aus Protest gegen die Zulassung Homosexueller zu Leitungsämtern von seiner Kirche getrennt. Er gilt als Vertrauter von Simbabwes Staatspräsident Robert Mugabe.

Der amtierende Bischof von Harare, Chad Gandiya, kündigte an, beim Obersten Gerichtshof Berufung gegen die Enteignung einzulegen. «Ich bin zuversichtlich, dass der gesunde Menschenverstand siegen wird», sagte er. Zugleich räumte er ein, bei einer anderen Entscheidung bliebe «keine andere Rekursmöglichkeit». Schon seit geraumer Zeit habe der nicht mehr zur Gemeinschaft gehörende Bischof «mit Unterstützung aus der Polizei Simbabwes Kircheneigentum missbraucht».

Laut den Angaben war Kunonga zuvor gerichtlich gegen die Amtsübernahme Gandiyas vorgegangen und hatte das Verfügungsrecht für das Kircheneigentum eingefordert. Eine untere Instanz gab ihm Recht.
Dagegen ging Gandiya in die Berufung. Das aktuelle Urteil bestätigt Gandiya zwar als Bischof, spricht ihm aber die Finanzhoheit ab.

Im Februar hatte auch der Primas der Anglikaner, Erzbischof Rowan Williams, Übergriffe Kunongas kritisiert. Priester des exkommunizierten Bischofs hätten mit Unterstützung der Polizei Gemeindemitglieder attackiert. Viele Gläubige müssten im Freien beten, da sie aus ihren Kirchen vertrieben worden seien, beklagte Williams.