Meisner bedauert: Von muslimischer Erklärung nicht gewusst
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Er bedauere seine Kritik und begrüße die Erklärung des Koordinationsrates, so der Kölner Erzbischof. Solche Erklärungen, die dem friedlichen Miteinander der Religionen dienten, würden bedauerlicherweise in den Medien nicht umfassend dargestellt. Der Kardinal hatte in der Silvesternacht mit Blick auf die blutigen Anschläge gegen Kirchen in Nigeria kritisiert, «dass von muslimischer Seite keine Verurteilung zu hören ist».
Am Dienstag griff der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) Meisner daraufhin heftig an. Der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek verwies in der «Neuen Osnabrücker Zeitung» auf eine eindeutige Erklärung des Koordinationsrats «schon am Zweiten Weihnachtstag».
«Auch ich habe mich geäußert. Und erst vor kurzem haben wir gemeinsam erklärt, dass der Koran Angriffe auf Kirchen, Synagogen und Moscheen selbst im Krieg deutlich verbietet», so Mazyek gegenüber der Zeitung.
Meisners Aussagen seien ein Beispiel, wie leichtfertig sogar Kirchenvertreter gebetsmühlenartig Distanzierungsforderungen an Muslime stellen. «Das Maß ist langsam voll, sich immer distanzieren zu müssen und sich hinterher auch noch vorwerfen zu lassen, man habe es nicht getan. Von einem Kirchenführer erwarte ich einen fairen Umgang», sagte Mazyek.
Der Kölner Kardinal betonte, die Verurteilung unterstreiche, dass «Gewalt im Namen einer Religion niemals zu rechtfertigen und immer zu verurteilen ist». Für Religionsfreiheit seien ein klares Bekenntnis und vor allem entsprechende Taten gefordert, vor allem von Politikern und den Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft.