Hannah Arendt: Die Banalität des Bösen

Ein erstes Anzeichen von Eichmanns vager Vorstellung, daß in dieser ganzen Angelegenheit mehr zur Diskussion stehen könnte als die Frage, ob der Soldat auch Befehlen gehorchen müsse, die ihrer Natur …Mehr
Ein erstes Anzeichen von Eichmanns vager Vorstellung, daß in dieser ganzen Angelegenheit mehr zur Diskussion stehen könnte als die Frage, ob der Soldat auch Befehlen gehorchen müsse, die ihrer Natur und Absicht nach eindeutig verbrecherisch sind, ergab sich während des Polizeiverhörs, als er plötzlich mit großem Nachdruck beteuerte, sein Leben lang den Moralvorschriften Kants gefolgt zu sein, und vor allem im Sinne des kantischen Pflichtbegriffs gehandelt zu haben. Das klang zunächst nur empörend und obendrein unverständlich, da Kants Morallehre so eng mit der menschlichen Fähigkeit zu urteilen, also dem Gegenteil von blindem Gehorsam, verbunden ist. Der verhörende Offiziert hatte sich darauf nicht weiter eingelassen, doch Richter Raveh, ob nun aus Neugier oder aus Entrüstung über Eichmanns Versuch, im Zusammenhang mit seinen Untaten sich auf Kant zu berufen, entschloß sich, den Angeklagten hierüber zu befragen. Und zu jedermanns Überraschung konnte Eichmann eine ziemlich genaue Definition …Mehr
Immanuel Kant
Kant ging es ja darum, dass jeder seinen Nachbarn nicht nur deshalb nicht umbringt, weil in der Bibel steht "Du sollst nicht töten", was heteronom (fremdbestimmt) wäre, sondern aus eigener sittlicher Gesinnung und Überzeugung, was autonom (selbstbestimmt) wäre.
Guntherus de Thuringia
Wie autonom (vermeintlich) mündige Menschen urteilen, dafür bieten die Coronakrise und die "Zeitenwende" reichlich Anschauungsmaterial. --- Die Bedeutung des Artikels liegt ja nicht im Einzelfall Eichmann.
Immanuel Kant
Es ist ja geoffenbarte Wahrheit, dass das moralische Gesetz jedem Menschen eingeschrieben ist. Jeder Mensch kann zwischen gut und böse unterscheiden, eben weil er das moralische Gesetz als Massstab in sich trägt.
Das Problem ist nur, dass manche Menschen das moralische Gesetz, das sie selbst in sich tragen, ablehnen und sich damit der Selbstvernichtung preisgeben.
Guntherus de Thuringia
Unterschätzen Sie nicht das Erkenntnisproblem bei komplexen gesellschaftlichen Zusammenhängen?
Immanuel Kant
Sie meinen die Wirkung von Propaganda und Gehirnwäsche? Dass ist ein grosses Problem, da durch die Propaganda das Böse immer als gut präsentiert wird und viele darauf reinfallen.
Immanuel Kant
Aber der kategorische Imperativ ist die Form des moralischen Gesetzes, sowie die 10 Gebote die Materie des moralischen Gesetzes sind. Die Materie des moralischen Gesetztes ist in seiner Form schon a priori enthalten.
Der kategorische Imperativ lautet: Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.
Eichmanns Maxime lautet: Töte soviele …Mehr
Aber der kategorische Imperativ ist die Form des moralischen Gesetzes, sowie die 10 Gebote die Materie des moralischen Gesetzes sind. Die Materie des moralischen Gesetztes ist in seiner Form schon a priori enthalten.
Der kategorische Imperativ lautet: Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.
Eichmanns Maxime lautet: Töte soviele Juden wie möglich.
Ein allgemeines Gesetz aufgrund dieser Maxime würde lauten. Jeder soll soviele Juden wie möglich töten.
Ein solches allgemeines Gesetz wäre aber zutiefst unmoralisch und mit der Materie des Gesetzes ("Du sollst nicht töten") absolut unvereinbar.
Eichmann kann sich also in keiner Weise auf Kant berufen.
Guntherus de Thuringia
Hätte man Adolf Eichmann nach dem moralischen Imperativ befragt, als er noch im Reichssicherheitshauptamt arbeitete, er hätte wohl kaum mit Ihrer Formulierung geantwortet: Töte soviele Juden wie möglich. Wie kommen Sie darauf?
Sowohl Olaf Scholz als auch Karl Lauterbach (beispielsweise) haben sich in der Corona-Krise für eine Covid-Impfpflicht (eigentlich: Spritzpflicht, da es gar keine Impfung …Mehr
Hätte man Adolf Eichmann nach dem moralischen Imperativ befragt, als er noch im Reichssicherheitshauptamt arbeitete, er hätte wohl kaum mit Ihrer Formulierung geantwortet: Töte soviele Juden wie möglich. Wie kommen Sie darauf?
Sowohl Olaf Scholz als auch Karl Lauterbach (beispielsweise) haben sich in der Corona-Krise für eine Covid-Impfpflicht (eigentlich: Spritzpflicht, da es gar keine Impfung war, sondern ein Experiment mit einem rmna-Wirkstoff)) ausgesprochen. Hätten Sie sie nach dem moralischen Imperativ gefragt, was würden sie Ihnen wohl geantwortet haben?
Guntherus de Thuringia
In den letzten Jahrzehnten wurden Buchhalter verurteilt, die in KZs gearbeitet hatten. Was halten Sie von Handwerkern, Putzpersonal, Hausmeistern, die zum Funktionieren von Abtreibungskliniken beitragen?
Immanuel Kant
Es käme auf deren Gesinnung an.
Guntherus de Thuringia
Es kommt vor allem darauf an, was da objektiv gemacht wird und ob das gut oder böse ist.
Immanuel Kant
Es kommt nicht auf die objektive Handlung (Materie der Handlung) sondern auf die zugrundeliegende Gesinnung (Form der Handlung) an.
Immanuel Kant
Rückschlüsse aus der objektiven Handlung auf die zugrundeliegende Gesinnung sind aber immer möglich.
Guntherus de Thuringia
Die subjektive Gesinnungsethik öffnet der Beliebigkeit Tür und Tor. Dann erlauben Sie mir, Sie persönlich zu fragen: Ist das gut oder böse, was in Abtreibungskliniken gemacht wird?
Immanuel Kant
Sie haben insofern recht, als die einer Handlung zugrundeliegende Gesinnung nicht erkennbar ist und letztlich nur für Gott einsehbar ist.
Deshalb heisst es ja auch: "Richtet nicht.....".
Guntherus de Thuringia
Nehmen wir an, die sogenannte globale Elite, der wir einmal nicht von vornherein totale Bösartigkeit unterstellen wollen (im Rat der 300 etwa arbeiten äußerst noble Leute mit, auch etliche Kardinäle), sei irgendwann zur Auffassung gekommen, mit acht Milliarden Menschen sei der Planet überbevölkert und es wäre zum Wohl der Menschheit notwendig, nicht nur ihre weitere Vermehrung zu unterbinden, …Mehr
Nehmen wir an, die sogenannte globale Elite, der wir einmal nicht von vornherein totale Bösartigkeit unterstellen wollen (im Rat der 300 etwa arbeiten äußerst noble Leute mit, auch etliche Kardinäle), sei irgendwann zur Auffassung gekommen, mit acht Milliarden Menschen sei der Planet überbevölkert und es wäre zum Wohl der Menschheit notwendig, nicht nur ihre weitere Vermehrung zu unterbinden, sondern auch ihre schon bestehende Anzahl auf ein niedrigeres Niveau zurückzuführen. Da sie von Gott oder dem Universum oder dem Zufall oder infolge der Tüchtigkeit ihrer Vorfahren oder durch ihre eigene Überlegenheit, so denken die Elitären, nun mal die Macht auf Erden haben, halten sie sich für verpflichtet, ein komplexes Maßnahmenpaket zu erstellen - was gut salarierte, erbötige Wissenschaftler für sie tun -, um die Weltbevölkerung zu reduzieren. Ist das jetzt ein gutes oder ein böses Projekt, oder unterliegt es nicht dem moralischen Urteil? In den olympischen Höhen, in denen diese Elitären schweben, ist die Drecksarbeit, die die Umsetzung eines solchen Projekts erfordert, ja nicht sichtbar....
Immanuel Kant
Eine Überbevölkerung gibt es nicht, weil die natürlichen Ressourcen unendlich sind (siehe die wunderbare Brotvermehrung). Endlich sind allerdings die Möglichkeiten des globalen Abschaums (um eine "Elite" handelt es sich nicht, da dieser Begriff auch immer an moralische Voraussetzungen geknüpft ist) die Weltbevölkerung zu überwachen und zu kontrollieren. Deshalb wollen sie die Weltbevölkerung …Mehr
Eine Überbevölkerung gibt es nicht, weil die natürlichen Ressourcen unendlich sind (siehe die wunderbare Brotvermehrung). Endlich sind allerdings die Möglichkeiten des globalen Abschaums (um eine "Elite" handelt es sich nicht, da dieser Begriff auch immer an moralische Voraussetzungen geknüpft ist) die Weltbevölkerung zu überwachen und zu kontrollieren. Deshalb wollen sie die Weltbevölkerung reduzieren, quasi als Arbeitserleichterung.
Es handelt sich hier um die Inkarnation des absoluten Bösen, die im Antichristen ihren personalen Ausdruck findet.