V. A. T.
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Zum prohezeithen Ende des dt. Wirtschaftswunders: „Beispiel des Niedergangs“: Jetzt geht es Deutschlands Exporten an den Kragen

"Ostern ist für die Exportindustrie ausgefallen. Ihr fehlt der gütige Gott, weshalb es eine schnelle Himmelfahrt nicht geben kann. Deutschland steht jetzt vor fünf großen Herausforderungen."

[Anmerkung: Ist es nicht erstaunlich welch religiöse Sprache in nachfolgendem FOCUS-Artikel benutzt wird, um den Niedergang des deutschen Wohlstands zu beschreiben?
Leider nur symbolisch. Wirklicher Glaube steht natürlich nicht dahinter. Dabei hat der Absturz tatsächlich v.a. eine religiöse Komponente. Das der Niedergang tatsächlich durch den Entzug des Segens Gottes verursacht ist glaubt man natürlich nicht. Die Weigerung der Umkehr und bewußte Abkehr von Gott, das Gutheißen und sogar rechtliche Bestätigung von Abtreibung, Ehebruch, Unzucht, Sodomie, Blasphemie etc. und damit die Aufkündigung der Freundschaft zu Gott sind die tieferen Ursachen.
Insofern trägt die deutsche Bischofskonferenz durch ihren Pakt mit der Welt und der daraus resultierenden Opferung christlicher Werte zugunsten verkehrter linksgrüner Vorstellungen sowie die Weigerung das unverfälschte Evangelium zu verkünden, dem Staat bei moralischen Verwerfungen die Leviten zu lesen, dem Volk zur Einhaltung der 10 Gebote zu ermahnen und im Glauben zu unterweisen, transzendental gesehen sogar die Hauptschuld am Niedergang der deutschen Wirtschaft]


Gastbeitrag von Gabor Steingart

„Beispiel des Niedergangs“: Jetzt geht es Deutschlands Exporten an den Kragen

Dienstag, 02.04.2024, 13:46

Ostern ist für die Exportindustrie ausgefallen. Ihr fehlt der gütige Gott, weshalb es eine schnelle Himmelfahrt nicht geben kann. Deutschland steht jetzt vor fünf großen Herausforderungen.

Für die deutsche Exportindustrie hat ein Jahrzehnt des Schreckens begonnen. Und der Schrecken wird umso größer, je weniger die Regierung versteht, was die Stunde geschlagen hat.

Hier die fünf Herausforderungen für ein Land, das seinen Wohlstand immer auch einer erstklassig geölten Exportmaschine verdankte:

#1 Selbstfesselung durch hohe Energiepreise

100 Prozent plus: Die Energiebasis für die deutsche Exportindustrie hat sich absolut und relativ verschlechtert: Seit der Jahrhundertwende verdoppelte sich der Industriestrompreis pro Kilowattstunde.

Die Gleichzeitigkeit der politischen Ziele: Die Abstrafung Russlands für seinen Angriffskrieg, die schnelle Erreichung der Klimaneutralität bei gleichzeitiger Ächtung der Atomenergie wirkt als Preistreiber allererste Güte, weshalb die Regierung bereits mit einer Absenkung der Stromsteuer reagieren musste.00:34 / 01:31

Überwälzung unmöglich: Einen erhöhten Strompreis kann man den Bürgern im Inland problemlos aufbrummen. Im Außenhandel funktioniert das nicht. Die Kunden sind nicht bereit, für politisch motivierte Preiserhöhungen zu zahlen. Zumal die meisten Länder der Welt mit mindestens zwei der drei politischen Ziele Deutschlands nicht übereinstimmen. „CO₂-Reduktion durch forcierte Deindustrialisierung ist der falsche Weg“

Der deutsche Handelsbilanzüberschuss schrumpft seit Jahren. Ein historischer Überholvorgang ist im Gange
, weshalb der Präsident des Bundesverbandes Groß- und Außenhandel, Dirk Jandura, entsprechend sauer ist:
„CO₂-Reduktion durch forcierte Deindustrialisierung ist der falsche Weg. Wir sind für den Rest der Welt nicht das leuchtende Vorbild des Klimaschutzes, sondern das abschreckende Beispiel des Niedergangs.“

#2 China startet Exportoffensive 2.0

Exportoffensive nach Plan:
Die strategische Planung der chinesischen KP sieht vor, dass China gigantische Handelsbilanzüberschüsse erzielt. In der ersten Phase der Exportoffensive hatte China den Westen vor allem mit minderwertigen, aber preisgünstigen Angeboten überschwemmt.

Billig und viel: Kinderspielzeug, Weihnachtsschmuck, Holzmöbel, Textilien und einfache technische Geräte wie Radiowecker und CD-Player fanden reißenden Absatz. Heute steht China für ein Drittel der weltweiten Warenproduktion.

Hightech folgt: Präsident Xi Jinping hat ambitionierte Ziele. Er setzt im Hightech-Segment zum Überholvorgang an, nutzt staatliche Subventionen und politische Protektion „to supercharge Chinese manufacturing“, wie der Economist in seiner aktuellen Titelgeschichte schreibt.

E-Auto-Dominanz wird angestrebt: Dank eines technologischen Vorsprungs und günstiger Herstellungskosten glaubt man, das Elektro-Zeitalter dominieren zu können. Der Marktanteil soll verdoppelt werden, sodass 2030 ein Drittel der weltweiten E-Autoproduktion aus China käme.

#3 Amerika sucht Heil im Protektionismus

No-go-Area USA?
Amerika wird als das neue China für die deutsche Exportindustrie nicht funktionieren. Demokraten wie Republikaner empfinden die großen Handelsbilanzdefizite mittlerweile als Provokation.

Die 10-Prozent-Idee: In seiner letzten Amtszeit hat Donald Trump vor allem Produkte der Stahl- und der Aluminiumindustrie mit Einfuhrzöllen belegt. Jetzt diskutieren seine Berater einen Einfuhrzoll von zehn Prozent auf alle ausländischen Produkte, was die deutsche Wettbewerbsposition deutlich verschlechtern würde.

Obsessiver Trump: Amerika ist für die deutschen Exporteure mit einem Exportvolumen in Höhe von 158 Milliarden Euro in 2023 das wichtigste Land, noch vor Frankreich und China. Allerdings: Es besitzen 20 von 27 EU-Staaten einen Handelsbilanzüberschuss mit Amerika, was insbesondere Trump nicht akzeptieren möchte. Der „Economist“ schreibt:
Trump ist obsessiv darin, Handelsbilanzdefizite zu verfolgen. Für ihn sind die 20 EU-Mitgliedstaaten mit Handelsbilanzüberschüssen gegenüber Amerika ein natürliches Angriffsziel.

#4 Europas Führer führen nicht

Die Stunde des Nationalstaates:
Wenn es nur die Briten wären, die sich von Europa abgewandt haben. Aber praktisch alle europäischen Regierungen sind in dem Irrtum vereint, dies sei die Stunde einer nach innen gerichteten Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik.
Der Konsens aus der Corona-Zeit ließ sich offenbar nicht in die Gegenwart retten. In der Energiepolitik macht jeder seins. In der Migrationspolitik produziert Europa viele Papiere, die an den Außengrenzen der EU bisher keine Wirkung entfalten.
Eine europäische Wirtschaftspolitik, die zum Beispiel den einheitlichen Kapitalmarkt als Voraussetzung für ein erhöhtes Investitionsvolumen im Euroraum zum Ziel haben müsste, scheitert an der Kleinstaaterei.
Jeder will die Regeln (und Posten) seiner nationalen Bankenaufsicht retten. Jeder will seine nationalen Banken (als Schatztruhe für den politischen Notfall) erhalten. Keiner will einem Einlagensicherungsfonds zustimmen, wo deutsche für italienische Sparer (oder umgekehrt) haften müssten.

#5 Ampel mit falscher Priorität

Kein Rückenwind aus Berlin:
Auch von der Ampelkoalition in Berlin haben deutsche Exporteure nicht viel zu erwarten. Im Angesicht der bevorstehenden Wahlniederlagen in drei deutschen Bundesländern (die SPD rangiert in Sachsen und in Thüringen in den Umfragen im Bereich der Fünf-Prozent-Hürde) und zuvor bei der Europawahl im Juni spielt die Außenhandelspolitik keine Rolle.

Sozialstaat first: Die SPD sieht in der Expansion des Sozialstaates ihre zentrale Aufgabe, weshalb das Bürgergeld, die Kindergrundsicherung, aber auch der Zuschuss zur Rentenversicherung als unantastbar gelten. Der Ex-Chef von Goldman Sachs in Deutschland, Jörg Kukies, wurde von Scholz nicht geholt, um die expansive Sozialstaatspolitik zu revidieren, sondern sie der Wirtschaft zu verkaufen.

Staatsziel CO₂-Reduktion: Die Grünen versuchen, ihre Klima-Agenda trotz veränderter ökonomischer Bedingungen durchzusetzen. Das Leiden der Exportindustrie wird billigend in Kauf genommen. Es gilt als Nebenwirkung eines Transformationsprozesses, der seinen Erfolg in Reduktionszielen misst – weniger Energieverbrauch und weniger CO₂-Ausstoß – und nicht im Zuwachs des Konsums, des Exports und damit des Bruttoinlandsprodukts.
Verzweifeln ist verboten

Liberal und sparsam: Die FDP kann angesichts der Größenverhältnisse – Rot-Grün verfügt im Bundestag über 325 Mandate, die Liberalen über 91 – nur eine dämpfende Wirkung erzielen. Ihre Fiskalpolitik, die den Schuldenstaat einbremsen will, ist ordnungspolitisch sauber. Aber realpolitisch ist sie in einer Welt, wo Amerika und China mit kreditfinanzierten Programmen operieren, für die Wirtschaft wenig hilfreich. Wenn sie die Wahl hätten zwischen Stimulus und Schuldenbremse, wüssten sich die deutschen Exporteure zu entscheiden.

Fazit: Ostern ist für die Exportindustrie ausgefallen. Ihr fehlt der gütige Gott, weshalb es eine schnelle Himmelfahrt nicht geben kann. Verzweifeln ist dennoch verboten. Als Gott der Exportindustrie (und des Trostes) bietet sich Konfuzius an: „Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.“

„Beispiel des Niedergangs“ - jetzt geht es Deutschlands Exporten an den Kragen

[Anmerkung: Auch der letzte Satz ist ungewollt religiös und prophetisch: Durch die Abwendung vom Christentum wird man sich mittel- bis langfristig an den Verlust von Freiheit, Wohlstand und Sicherheit und den Abstieg zu einem Schwellenland gewöhnen müssen, da diese Früchte doch quasi Nebeneffekte der Christianisierung und den damit einhergehenden Segen Gottes sind. Niemand kann diese Aufgabe besser bewerkstelligen, als eine grüne Wirtschaftspolitik. Und da die Grünen weltanschaulich von allen Parteien am deutlichsten der Gegenpol zum Christentum, sind kommt ihnen diese Rolle auch zu.]