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Angelus: Umkehr und Gebet für die "Einheit der Christen"

(gloria.tv/ Radio Vatikan) Anlässlich der laufenden Weltgebetswoche für die Einheit der Christen hat Papst Benedikt XVI. an diesem Sonntag an die Grundlagen des christlichen Glaubens erinnert. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sprach der Papst von vier „Ankerpunkten“, die der Mission der Kirche weltweit Wirkungskraft verleihen und kircheninterne Schwierigkeiten überwinden lassen:

„Wir müssen Gottes Wort in der lebendigen Tradition der Kirche erhören und brüderliche Einheit leben, und wir müssen die Eucharistie und das Gebet praktizieren. Nur so kann die Kirche wirkungsvoll ihre Mission erfüllen, trotz der Grenzen und Verfehlungen ihrer Mitglieder und trotz der Spaltungen innerhalb der Kirche.“

Spaltungen in der Glaubensgemeinschaft musste schon der Apostel Paulus seiner Zeit die Stirn bieten, erinnerte der Papst und zitierte aus dem ersten Paulusbrief an die Korinther, in dem der Apostel zu Einmütigkeit im Reden und Handeln aufruft. Ein Ausgangspunkt der laufenden Weltgebetswoche für die Einheit der Christen sind Gebete von Gläubigen aus Jerusalem – der Papst erinnerte beim Angelus-Gebet an den Druck der christlichen Kirchen in der Region und rief zur Solidarität mit den christlichen Kirchen im Heiligen Land auf:

„Wir wissen, wie viele Proben unsere Brüder und Schwestern im Heiligen Land bestehen müssen. Ihr Dienst ist also noch kostbarer, er wird durch ein Zeugnis bekräftigt, das in bestimmten Fällen die Aufopferung des eigenen Lebens einschließt. Zeigen wir also diesen Gläubigen unsere Nähe und nehmen wir ihre Gedanken zur Gebetswoche mit Freude auf – und möge dies für alle zur Einheit beitragen.“

Die weltweiten ökumenischen Begegnungen dieser Tage seien Zeichen „sichtbarer Einheit“, so der Papst. Unter den ökumenischen Treffen in Rom hob Benedikt XVI. eine für Montag geplante Begegnung von Vertretern der Theologenkommission hervor, bei der Katholiken und Mitglieder der alten Ostkirchen zusammenkommen.

Nach dem Angelusgebet richtete der Papst unter anderem auch herzliche Grüße an die deutschsprachigen Pilger, die sich trotz Kälte und Regentropfen auf dem Petersplatz versammelt hatten. Auch hier erinnerte der Papst an die Bedeutung der Einheit unter den Christen:

„Von Herzen grüße ich alle Gäste aus den Ländern deutscher Sprache. Im heutigen Evangelium hören wir vom ersten Auftreten Jesu. Seine Verkündigung des Himmelreiches in Wort und Tat ist ein helles Licht für die Menschheit, die im Dunkel der Gottesferne lebt. Der Herr will, dass sein Geschenk des Heils zu allen Menschen kommt; dazu wählt er sich Jünger als Helfer aus und macht sie zu „Menschenfischern“. Er ruft auch uns heute, seine Botschaft der Wahrheit und Liebe zu verbreiten. Bereitwillig wollen wir an dieser Sendung teilnehmen. Bitten wir den Herrn zugleich, dass nicht Spaltungen und Streit unter den Christen die Strahlkraft des Evangeliums verdunkeln. Gottes Gnade geleite euch allezeit.“