Die Schikane von Lehrern ist zur Norm geworden. Warum bringt niemand die ‚maßlosen‘ Jugendlichen zur Räson? Wiktor Pachomow, Verdienter Lehrer Russlands, Noworossijsk (...) Da in der Konsumgesellschaft das Maß des sprichwörtlichen ‚Erfolgs‘ materielle Werte sind, können die heutigen Lehrer in den Augen ihrer Schüler nicht als Vorbilder dienen und werden oft zum Objekt von Spott und direkter Schikane. Mittlerweile sind sogar Fälle von Prügeln gegen Pädagogen durch aggressive Jugendliche, die sich selbst behaupten wollen, keine Seltenheit mehr. Das Internet ist voll von Videos, in denen Schüler dem Lehrer einen Mülleimer auf den Kopf setzen, ihn mit einem Schlag niederstrecken oder ihn mit Schimpfwörtern in eine bekannte Richtung schicken. Ein jüngster Fall, als ein junger Lehrer als Antwort auf das unverschämte Verhalten eines Schülers einen Stift nach ihm warf und dafür für dieses ‚schreckliche‘ Verbrechen eine echte strafrechtliche Verurteilung erhielt, ist äußerst bezeichnend.…
"Ich möchte keine statistischen Durchschnittszahlen nennen, sondern verweise auf mein eigenes Beispiel. Mein derzeitiges ‚Netto‘-Gehalt beträgt 40 000 Rubel bei einer Unterrichtsbelastung von 21 Stunden. Genau so viel verdient auch meine Frau, ebenfalls Lehrerin für Russisch. Ihr pädagogischer Erfahrungsstand beträgt 35 Jahre. Wenn man berücksichtigt, dass unsere Unterrichtsbelastung bis vor kurzem immer mindestens anderthalb Mal höher war als die vorgeschriebenen 18 Stunden, dann ergibt sich, dass wir zu zweit für drei gearbeitet haben. Das wirtschaftliche Ergebnis einer so langen und intensiven Tätigkeit ist leider völlig unerfreulich, ja geradezu kläglich. Uns gelang es, und auch das nicht vollständig, lediglich eine Renovierung in der Dreizimmerwohnung durchzuführen, die ich von meinem Vater geerbt habe. Weder Auto, noch Datscha, noch finanzielle Rücklagen haben wir."
Was Sie schreiben, ist unsere deutsche Zukunft. Woran liegt das in Russland jetzt? Mein Eindruck in Russland war: Die Atmosphäre in Russland ist warmherzig! Aber die Bürger leben nicht luxuriös.
„Wenn ich an die Dorfschule zurückdenke, in der ich nach dem Universitätsabschluss drei Jahre lang nach der staatlichen Zuweisung Anfang der 1980er Jahre gearbeitet habe, muss ich mit Bedauern feststellen, dass sie in ihrer Infrastruktur (abgesehen natürlich von der Computerausstattung) einem großen städtischen Bildungsinstitut, an dem ich heute unterrichte, in nichts nachstand."