GregorH
22,4 Tsd.

Interview mit Brian McCall, Autor von "The Church and the Usurers"

The Church and the Usurers: Unprofitable Lending for the Modern Economy von Brian M. McCall F. Herr McCall, vielen Dank für ihre Bereitschaft mit uns über Ihr neues Buch The Church and the Usurers: …Mehr
The Church and the Usurers: Unprofitable Lending for the Modern Economy von Brian M. McCall
F. Herr McCall, vielen Dank für ihre Bereitschaft mit uns über Ihr neues Buch The Church and the Usurers: Unprofitable Lending for the Modern Economy zu sprechen. Warum haben Sie zu diesem Zeitpunkt ein Buch über Zinsen (engl. usury) geschrieben?
A. Es gibt zwei Hauptmotive, warum ich jahrelang für dieses Buch recherchiert habe. Seit einigen Jahrzehnten behaupten viele, die Kirche habe ihre Lehrmeinung zur Zinsenfrage geändert; nachdem die Zinsennahme ursprünglich verboten war, würde sie jetzt sagen, daß die Zinsennahme nicht unmoralisch sei. Viele Liberale, die diesen angeblichen Wandel in der Morallehre behaupten, argumentieren, daß die Kirche ihre Morallehre ändern kann wie zum Beispiel bei der Verhütung. Ich argumentiere in diesem Buch hingegen, daß die Kirche ihre Morallehre zur Zinsenfrage nicht geändert hat (weil so eine Änderung unmöglich ist). Der zweite Grund ist die tiefgreifende …Mehr
Bonifatius-Franz
Die Sache ist doch einfach: Erlaubt ist gemäß der Abhandlung eine Entschädigung für eigene Verluste aus Darlehensgewährung zu fordern, nicht aber einen Aufschlag, der über diese eigenen Verluste hinausgeht. Die eigenen Verluste aus Darlehensgewährung setzen sich zusammen aus 1. entgangenen Zinseinnahmen aus einem alternativen Anlagegeschäft, 2. einem Risikoaufschlag oder Abschlag je nachdem ob …Mehr
Die Sache ist doch einfach: Erlaubt ist gemäß der Abhandlung eine Entschädigung für eigene Verluste aus Darlehensgewährung zu fordern, nicht aber einen Aufschlag, der über diese eigenen Verluste hinausgeht. Die eigenen Verluste aus Darlehensgewährung setzen sich zusammen aus 1. entgangenen Zinseinnahmen aus einem alternativen Anlagegeschäft, 2. einem Risikoaufschlag oder Abschlag je nachdem ob die beste Alternative riskanter oder risikoärmer ist und 3. einer Entschädigung für Verwaltungskosten. Unerlaubt sind wie gesagt darüber hinaus gehende Aufschläge, die man sowieso nur als marktmächtiger Akteur auf dem Kapitalmarkt erzielen kann. Damit entspricht die kirchliche Lehre eins zu eins der Forderung nach einem perfekten Kapitalmarkt, wie sie auch in der normativen Kapitalmarkttheorie wissenschaftlich gestellt wird.
Santiago_
Hochinteressantes wie ebenso wichtiges Interview/ Buch zu einer der ganz zentralen Fragen und Problematik unserer Zeit. Danke fürs Einstellen!