Bischof Tebartz-van Elst: „pastorale Landschaft neu gestalten"

(gloria.tv/ Bistum Limburg) „Wir haben das Leben nicht in der Hand“, so Bischof Tebartz-van Elst in seiner Predigt zum Jahreswechsel in Frankfurt. Mit allen Zeitgenossen teilen Christen die Erfahrung des „gefühlten Zeitenwirbels“, aber sie „kennen den Anker, der das Schiff Petri, die Kirche und damit uns selbst im Sturm hält“.

Nicht wenige empfänden die Veränderungen in Gesellschaft und Kirche als Erosion.Diese Sorge deute im Grund auf die „positive und heilsame Veranlagung des Menschen, das Gute und Tragfähige, Gott, bewahren zu wollen“.
Die Kirche in Deutschland stehe vor der Herausforderung, die „pastorale Landschaft neu zu gestalten, damit morgen und weiterhin der Glaube in ihr blühen kann“, so der Bischof von Limburg. Angesichts vieler Veränderungen, die die Menschen „oft mehr fühlen als verstehen“, mache sich bei manchen Wehmut breit. Gerade der Jahreswechsel bestärke dieses Empfinden. Der Verstand begreife, „wenn alles so bleibt, wie es ist, bleibt nichts, wie es ist“. Andererseits spüre das Herz, dass wir brauchen, „was unbedingt gilt, was nicht zur Disposition steht und was trägt und hält, wenn sich so vieles ändert“. Viele Menschen fragten sich, was in allem Wandel bleibe und worauf sie sich verlassen könnten: „Was gilt, wo die Halbwertzeit der Meinungen das Bewusstsein prägt und schleichend Unantastbares angreift und aufweicht?“ In ihrem „kürzesten Glaubensbekenntnis“, dem Amen, machen sich die Christen in Gott fest; sie werfen „den Anker“ des Lebens in die „Treue Gottes“. „Christen wissen, was unbedingt gilt in einer Welt, die sich wandelt“, so Tebartz-van Elst. Um Gott zu wissen, gebe Orientierung, „wo der Mensch in Veränderungen seine Verankerung zu verlieren scheint“. Die Orientierung an Weihnachten als dem Ursprung gebe in „allem Wandel Weisung“.
Gerade angesichts der sich erweiternden Möglichkeiten, technisch in das Leben einzugreifen gelte:

„Wo Menschen meinen, ihre Möglichkeiten aus dem medizinisch Machbaren ableiten zu können, wird der rote Faden unseres Glaubens, die Nabelschnur des Lebens, die Tuchfühlung mit dem Anfang so abgeschnitten, dass Menschen durch Menschen sterben müssen“, so der Bischof. Wer aus dem Blick verliere, „wie Gott selbst als Kind geboren wird, der begibt sich in die Gefahr, Menschen wie Produkte zu behandeln und zu selektieren und zu eliminieren“. Vor dem Schöpfer des Lebens gebe es keinen gerechten Grund und keine Rechtfertigung das Lebensrecht von Menschen zur Disposition zu stellen“, so der Bischof. Deshalb stünden Christen mitten im Zeitwirbel für das „Unantastbare“ und für das, „was von Anfang an war und was von Gott her bleiben muss, damit Leben und Zukunft in dieser Welt nicht zu kurz kommen“. Zeitbedingte Veränderungen müssten immer in der „Verantwortung vor unserem Ursprung und unserer gottgewollten Zukunft“ begriffen werden. Auch wenn Veränderungen Angst machten, gebe der Blick auf den Anfang Orientierung:„Weihnachten wirbt um den Menschen, sich seinem Schöpfer anzuvertrauen.“
Neujahrskind
Ja fällt jetzt der nächste Hoffnungsträger auf einem deutschen Bischofsstuhl hier in Ungnaden?
Monika Elisabeth
Er ist ein junger Bischof - Gott gebe, dass ihm die Zeit seines Lebens dazu reicht, dort aufzuräumen, wo Chaos herrscht.
Conde_Barroco
Das Bistum Limburg, das der liebe Tebartz-van Elst leiten muss, ist auch ein absolutes Problem-Bistum. Er hat einen haufen Arbeit dort und wir noch einige Probleme mit der Terror-Herrschaft der Laien haben, die dort sehr ausgeprägt ist. Ich muss aber sagen, das was er meist von sich gibt ist sehr katholisch und Romtreu. Ich mag ihn schon sehr gerne.
Tesa
Mit pastorale Landschaft neu gestalten meint der Bischof den pastoralen Prozess, die Entmachtung der Pfarrer und die Terror-Herrschaft der Laien über die Priester.
Iosephus Venator
Ich schätze Bischof Tebartz-van Elst sonst sehr, aber die Formulierung
"Die Kirche in Deutschland steht vor der Herausforderung, die pastorale Landschaft neu zu gestalten."
ist Neusprech der übelsten Sorte. Solche Worthülsen sind für mich zwar immer wieder Quell der Erheiterung. Von unseren Bischöfen erwarte ich jedoch etwas anderes.