Guntherus de Thuringia
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Lesehore 21. Januar 2024

O Gott, komm mir zu Hilfe.
Herr, eile mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

Halleluja.

HYMNUS
Das ist dein Tag, Herr Jesus Christ,
der Tag, von deinem Glanz erhellt,
da du vom Tod erstanden bist
als König der erlösten Welt.

Nun hilf uns aus der Dunkelheit
mit dir ins Reich des Lichtes gehn
und lass dereinst auch unsern Leib
verklärt zum Leben auferstehn.

Ruf uns zu dir, wenn du erscheinst
am großen Tag des Endgerichts,
du Sieger über Welt und Tod,
mit dir zu herrschen, Gott des Lichts.

Dann schauen wir dein Angesicht
und werden deinem Bilde gleich,
und wir erkennen, wie du bist:
an Herrlichkeit und Güte reich.

Die siebenfach dein Geist gesalbt,
erfüllt dein Blick mit Seligkeit;
du führst uns deinem Vater zu
ins Leben der Dreieinigkeit. Amen.

PSALMODIE
Ich will dich preisen Tag für Tag und deinen Namen loben immer und ewig. Halleluja.

Ps 145,1-9

Gottes Größe und Güte

Gerecht bist du, der du bist und der du warst, du Heiliger. (Offb 16,5)

Ich will dich rühmen, mein Gott und König, *
und deinen Namen preisen immer und ewig;

Ich will dich preisen Tag für Tag *
und deinen Namen loben immer und ewig.

Groß ist der Herr und hoch zu loben, *
seine Größe ist unerforschlich.

Ein Geschlecht verkünde dem andern den Ruhm deiner Werke *
und erzähle von deinen gewaltigen Taten.

Sie sollen vom herrlichen Glanz deiner Hoheit reden; *
ich will deine Wunder besingen.

Sie sollen sprechen von der Gewalt deiner erschreckenden Taten; *
ich will von deinen großen Taten berichten.

Sie sollen die Erinnerung an deine große Güte wecken *
und über deine Gerechtigkeit jubeln.

Der Herr ist gnädig und barmherzig, *
langmütig und reich an Gnade.

Der Herr ist gütig zu allen, *
sein Erbarmen waltet über all seinen Werken.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.

Ich will dich preisen Tag für Tag und deinen Namen loben immer und ewig. Halleluja.

Dein Königtum, o Herr, ist ein Königtum für ewige Zeiten. Halleluja.

Ps 145,10-13b

Gottes Größe und Güte

Gerecht bist du, der du bist und der du warst, du Heiliger. (Offb 16,5)

Danken sollen dir, Herr, all deine Werke *
und deine Frommen dich preisen.

Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden, *
sollen sprechen von deiner Macht,

den Menschen deine machtvollen Taten verkünden *
und den herrlichen Glanz deines Königtums.

Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten, *
deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.

Dein Königtum, o Herr, ist ein Königtum für ewige Zeiten. Halleluja.

Der Herr ist treu in all seinen Worten, voll Huld in all seinen Taten. Halleluja.

Ps 145,13c-21

Gottes Größe und Güte

Gerecht bist du, der du bist und der du warst, du Heiliger. (Offb 16,5)

(Der Herr ist treu in all seinen Worten, *
voll Huld in all seinen Taten.)

Der Herr stützt alle, die fallen, *
und richtet alle Gebeugten auf.

Aller Augen warten auf dich *
und du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit.

Du öffnest deine Hand *
und sättigst alles, was lebt, nach deinem Gefallen.

Gerecht ist der Herr in allem, was er tut, *
voll Huld in all seinen Werken.

Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, *
allen, die zu ihm aufrichtig rufen.

Die Wünsche derer, die ihn fürchten, erfüllt er, *
er hört ihr Schreien und rettet sie.

Alle, die ihn lieben, behütet der Herr, *
doch alle Frevler vernichtet er.

Mein Mund verkünde das Lob des Herrn. *
Alles, was lebt, preise seinen heiligen Namen immer und ewig!

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.

Der Herr ist treu in all seinen Worten, voll Huld in all seinen Taten. Halleluja.

Mein Sohn, achte auf meine Worte.
Neige dein Ohr meiner Rede.

ERSTE LESUNG
Gen 18,1-33

Der Herr erschien Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham saß zur Zeit der Mittagshitze am Zelteingang.

Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder

und sagte: Mein Herr, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, geh doch an deinem Knecht nicht vorbei!

Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr euch die Füße waschen und euch unter dem Baum ausruhen.

Ich will einen Bissen Brot holen und ihr könnt dann nach einer kleinen Stärkung weitergehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast.

Da lief Abraham eiligst ins Zelt zu Sara und rief: Schnell drei Sea feines Mehl! Rühr es an und backe Brotfladen!

Er lief weiter zum Vieh, nahm ein zartes, prächtiges Kalb und übergab es dem Jungknecht, der es schnell zubereitete.

Dann nahm Abraham Butter, Milch und das Kalb, das er hatte zubereiten lassen, und setzte es ihnen vor. Er wartete ihnen unter dem Baum auf, während sie aßen.

Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er.

Da sprach der Herr: In einem Jahr komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Sara hörte am Zelteingang hinter seinem Rücken zu.

Abraham und Sara waren schon alt; sie waren in die Jahre gekommen. Sara erging es längst nicht mehr, wie es Frauen zu ergehen pflegt.

Sara lachte daher still in sich hinein und dachte: Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch das Glück der Liebe erfahren? Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann!

Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und sagt: Soll ich wirklich noch Kinder bekommen, obwohl ich so alt bin?

Ist beim Herrn etwas unmöglich? Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen; dann wird Sara einen Sohn haben.

Sara leugnete: Ich habe nicht gelacht. Sie hatte nämlich Angst. Er aber sagte: Doch, du hast gelacht.

Die Männer erhoben sich von ihrem Platz und schauten gegen Sodom. Abraham wollte mitgehen, um sie zu verabschieden.

Da sagte sich der Herr: Soll ich Abraham verheimlichen, was ich vorhabe?

Abraham soll doch zu einem großen, mächtigen Volk werden, durch ihn sollen alle Völker der Erde Segen erlangen.

Denn ich habe ihn dazu auserwählt, dass er seinen Söhnen und seinem Haus nach ihm aufträgt, den Weg des Herrn einzuhalten und zu tun, was gut und recht ist, damit der Herr seine Zusagen an Abraham erfüllen kann.

Der Herr sprach also: Das Klagegeschrei über Sodom und Gomórra, ja, das ist laut geworden, und ihre Sünde, ja, die ist schwer.

Ich will hinabgehen und sehen, ob ihr Tun wirklich dem Klagegeschrei entspricht, das zu mir gedrungen ist. Ich will es wissen.

Die Männer wandten sich von dort ab und gingen auf Sodom zu. Abraham aber stand noch immer vor dem Herrn.

Er trat näher und sagte: Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen?

Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt: Willst du auch sie wegraffen und nicht doch dem Ort vergeben wegen der fünfzig Gerechten dort?

Das kannst du doch nicht tun, die Gerechten zusammen mit den Ruchlosen umbringen. Dann ginge es ja dem Gerechten genauso wie dem Ruchlosen. Das kannst du doch nicht tun. Sollte sich der Richter über die ganze Erde nicht an das Recht halten?

Da sprach der Herr: Wenn ich in Sodom, in der Stadt, fünfzig Gerechte finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben.

Abraham antwortete und sprach: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin.

Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten fünf. Wirst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten? Nein, sagte er, ich werde sie nicht vernichten, wenn ich dort fünfundvierzig finde.

Er fuhr fort, zu ihm zu reden: Vielleicht finden sich dort nur vierzig. Da sprach er: Ich werde es der vierzig wegen nicht tun.

Und weiter sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich weiterrede. Vielleicht finden sich dort nur dreißig. Er entgegnete: Ich werde es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde.

Darauf sagte er: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden. Vielleicht finden sich dort nur zwanzig. Er antwortete: Ich werde sie um der zwanzig willen nicht vernichten.

Und nochmals sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich nur noch einmal das Wort ergreife. Vielleicht finden sich dort nur zehn. Und wiederum sprach er: Ich werde sie um der zehn willen nicht vernichten.

Nachdem der Herr das Gespräch mit Abraham beendet hatte, ging er weg und Abraham kehrte heim.

RESPONSORIUM
Im Glauben empfing Sara noch Kraft, Mutter zu werden trotz ihres Alters, * denn bei Gott ist nichts unmöglich.
Sie hielt den für treu, der die Verheißung gegeben hat, * denn bei Gott ist nichts unmöglich.

ZWEITE LESUNG
Beda Venerabilis († 735)

Aus einer Auslegung zum Buch Genesis.

Adam und Abraham

"Ist beim Herrn etwas unmöglich? Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen; dann wird Sara einen Sohn haben" (1). Als Sara dieses Wort hörte, wurde ihr Zweifel behoben, und sie wurde so sehr im Glauben gestärkt, dass der Apostel von ihr sagt: "Aufgrund ihres Glaubens empfing selbst Sara die Kraft, trotz ihres Alters noch Mutter zu werden" (2).
Wie es scheint, sollten wir diese Stelle von ihrem Gegensatz aus, nämlich vom Stammvater her, betrachten. Er sah, wie es heißt, nach dem Sündenfall Gott den Herrn nicht, sondern hörte nur seine Stimme. Abraham sah, vom Glauben an den künftigen Segen, von Hoffnung und Liebe entzündet, den Herrn dastehen. Jener Adam hörte die Stimme des Herrn und versteckte sich zitternd, gewiß, weil er sich schämte, gefehlt zu haben. Dieser sah den Herrn und eilte ihm froh entgegen, weil er glaubte, wegen des Gehorsams sein Wohlgefallen zu besitzen.
Er nahm den Herrn als Gast auf und erquickte ihn, um durch die irdischen Speisen anzudeuten, dass er ihn durch ein gutes Leben im Herzen mit geistlicher Speise labe. Jener erste Mensch aß das Verbotene und verlor die ewigen Freuden, die er in der Gegenwart des Herrn und der Engel hätte haben können, und wurde auch sichtbar vom Baum des Lebens ausgeschlossen. So sollte offen dargetan werden, dass er die unvergängliche Frucht der Weisheit, die er (bis dahin) unsichtbar genießen durfte, verlor. Weil der selige Abraham aufgrund seiner frommen Hingabe die Frucht der Weisheit und des Lebens, die Christus ist, ein wenig gekostet hatte, so wird mit Recht von ihm berichtet, er habe, unter dem Baum stehend, den Herrn gesehen und empfangen. Im Paradies warf Eva die Gottesfurcht von sich ab. Sie machte auch ihren Mann zum Genossen ihrer Sünde. Darum musste sie zusammen mit ihrem Mann das gerechte Verwerfungsurteil hören.
Hier aber ist Sara. Sie unterwirft sich der Gottesfurcht und folgt zugleich dem frommen Glauben und Handeln ihres Mannes. Abraham und Sara erhielten durch die Verheißung des Kindes den Lohn für ihr gutes Handeln. Und es war kein gewöhnliches Kind, sondern jenes Kind, in dem alle Völker Segen erhalten sollen. Mit Recht: Dort (im Paradies) wurde am ersten Adam die Schuld der Sünde bestraft. Hier aber wird die Zeit des Erlösers angekündigt und vorbereitet.
1 Gen 18,14.
2 Hebr 11,11.

RESPONSORIUM
Wie der erste Adam irdisch war, so sind es auch seine Nachkommen. Und wie der zweite Adam himmlisch war, * so sind es auch seine Nachkommen.
Der erste Adam stammt von der Erde und ist Staub; der zweite stammt vom Himmel. * So sind es auch seine Nachkommen.

TE DEUM
Dich, Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir.
Dir, dem ewigen Vater, huldigt das Erdenrund.
Dir rufen die Engel alle,
dir Himmel und Mächte insgesamt,
die Kerubim dir und die Serafim
mit niemals endender Stimme zu:
Heilig, heilig, heilig
der Herr, der Gott der Scharen!
Voll sind Himmel und Erde
von deiner hohen Herrlichkeit.

Dich preist der glorreiche Chor der Apostel;
dich der Propheten lobwürdige Zahl;
dich der Märtyrer leuchtendes Heer;
dich preist über das Erdenrund
die heilige Kirche;
dich, den Vater unermeßbarer Majestät;
deinen wahren und einzigen Sohn;
und den Heiligen Fürsprecher Geist.

Du König der Herrlichkeit, Christus.
Du bist des Vaters allewiger Sohn.
Du hast der Jungfrau Schoß nicht verschmäht,
bist Mensch geworden,
den Menschen zu befreien.
Du hast bezwungen des Todes Stachel
und denen, die glauben,
die Reiche der Himmel aufgetan.

Du sitzest zur Rechten Gottes
in deines Vaters Herrlichkeit.
Als Richter, so glauben wir,
kehrst du einst wieder.
Dich bitten wir denn,
komm deinen Dienern zu Hilfe,
die du erlöst mit kostbarem Blut.
In der ewigen Herrlichkeit
zähle uns deinen Heiligen zu.

(Rette dein Volk, o Herr, und segne dein Erbe;
und führe sie und erhebe sie bis in Ewigkeit.
An jedem Tag benedeien wir dich
und loben in Ewigkeit deinen Namen,
ja, in der ewigen Ewigkeit.
In Gnaden wollest du, Herr,
an diesem Tag uns ohne Schuld bewahren.

Erbarme dich unser, o Herr, erbarme dich unser.
Lass über uns dein Erbarmen geschehn,
wie wir gehofft auf dich.
Auf dich, o Herr,
habe ich meine Hoffnung gesetzt.
In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.)

Allmächtiger, ewiger Gott, lenke unser Tun nach deinem Willen und gib, dass wir im Namen deines geliebten Sohnes reich werden an guten Werken. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Singet Lob und Preis.
Dank sei Gott, dem Herrn.

***

Quelle: Stundenbuch - Stundengebet