Papst fordert klares Profil kirchlicher Caritasarbeit

(gloria.tv/ KNA) Caritasarbeit und Hilfswerke der Kirche dürfen sich nach Worten von Papst Benedikt XVI. nicht an Projekten beteiligen, die dem christlichen Menschenbild widersprechen. Katholische Einrichtungen müssten die internationale Zusammenarbeit für Entwicklung und zur Förderung des Menschen suchen, forderte das Kirchenoberhaupt am Samstag vor der Vollversammlung des vatikanischen Caritas-Ministeriums «Cor unum». Allerdings müssten sie wachsam gegenüber Ideologien sein, die ein materialisches oder atheistisches Welt- und Menschenbild verträten. Notfalls müsse man Finanzierungen und Zusammenarbeit von Aktionen oder Projekten ablehnen, die direkt oder indirekt im Widerspruch zu christlichen Werten stünden, betonte der Papst.

Die Kirche müsse sich stets bemühen, den Menschen in seiner Würde als Geschöpf Gottes - bestehend aus Leib und Seele - zu fördern, so der Papst. Christliche Hilfs- und Caritasarbeit müsse sich daher stets von den Prinzipien des Glaubens leiten lassen. Heute beeinträchtigen ein genussorientierter Materialismus und ein überzogener technischer Fortschritts- und Machbarkeitsglaube das menschliche Leben, gab er zu bedenken. Das Streben nach einer Selbstverwirklichung des Menschen ohne Gott lasse alles moralisch erlaubt aussehen, was technisch machbar sei. Auf diese Weise erscheine jedes Experiment, jede Bevölkerungspolitik und jede Manipulation legitim, warnte der Papst.

Die Kirche propagiere angesichts solcher Strömungen mit Nachdruck die umfassende Würde der menschlichen Person. Zugleich trete sie für den Schutz der Ehe von Mann und Frau ein, unterstrich der Papst.
Dagegen lehne die Kirche entschieden «Philosophien wie die vom gender ab». Denn nach christlicher Ansicht «ist die Wechselseitigkeit von Mann und Frau Ausdruck der Schönheit der Natur, wie der Schöpfer sie gewollt hat».