Tina 13
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Stephan Berndt: „Nach dem großen Krieg wird es wieder Monarchien geben“

Seit 15 Jahren forscht und publiziert er zum Thema Prophezeiungen und Zukunft. Besonders beschäftigt er sich dabei mit dem Leben und Wirken des Hellsehers aus Oberbayern, Alois Irrlmaier (1894-1959). DAS MILIEU sprach mit dem Prophezeiungsforscher Stephan Berndt über TV-Hellseherei, Vorhersagen zum „großen Krieg“ in der Endzeit, dem Seher Alois Irrlamaier und die Willensfreiheit des Menschen.
DAS MILIEU: Sicher untersuchen Sie Prophezeiuungstexte aus vergangenen Jahrhunderten, weil Sie das, was darin vorhergesagt wird, Ernst nehmen. Wie forschen Sie und wie unterscheiden sich Ihrer Meinung nach die seriöse Seher von den TV-Hellsehern, die abzocken?

Berndt: Grundlage meiner Arbeit sind im Wesentlichen ganz einfach Texte von oder über Menschen, die vorgeben, die Zukunft gesehen zu haben. Im Idealfall sind diese Texte schon so alt, sodass sich inzwischen einzelne Voraussagen daraus erfüllt haben, was gar nicht so selten vorkommt. Leute, die mit ihrer Hellseherei Geld verdienen – also auch TV-Hellseher – sind generell ein Problem. Da besteht immer ein gewisser Korruptionsverdacht.

Glaube ich, dass die Vorhersagen eintreffen werden? Ja. Aber nicht mit jeder Faser meines Körpers. In mir ist auch noch ein Skeptiker, der mich hin und wieder daran erinnert, dass theoretisch alles noch anders kommen könnte als prophezeit. Allerdings wird dieser Skeptiker in letzter Zeit doch etwas kleinlaut.

DAS MILIEU: Woher wissen Sie, dass Sie bei Ihrer Forschung keinen Betrügern auf den Leim gehen?

Berndt: Ihrer Frage mit dem Leim liegt salopp gesagt eine falsche Vorstellung von der Natur des Leimes zugrunde. Strategisch gesehen sind nicht diejenigen Hellseher ein Problem, die lügen. Die sind relativ leicht zu entlarven, wenn man ein paar Jahre abwartet. Ein strategisches Problem sind jene Hellseher, die tatsächlich echte Fähigkeiten haben, dadurch das Vertrauen der Menschen gewinnen, dann aber nur die halbe Wahrheit verraten, also Dinge verschweigen. Fragen Sie beispielsweise einmal Gabriele Hoffmann, die in Berlin als Hellseherin seit 40 Jahren die Berühmten, Reichen und Mächtigen berät, wie sie die Zukunft Deutschlands, Europas und der USA sieht. Sie wird Ihnen wahrscheinlich sagen, sie könne zwar persönliche Schicksale voraussehen, jedoch kaum Weltpolitisches. Ich stelle mir das ziemlich kompliziert vor: Seit Jahrzehnten die Schicksale von Politikern und Wirtschaftsbossen voraussehen, dann aber kaum wissen, wie es mit Deutschland weitergeht. Ein echtes Mysterium. Oder wie würden Sie das sehen?

DAS MILIEU: Gibt es Parallelen zwischen den Zukunftsbildern von Sehern aus der Antike, aus dem Mittelalter und der Neuzeit?

Berndt: Ja und nein. Natürlich taucht in allen Zeiten das Motiv einer Endzeit auf, aber die jüngeren Quellen sind natürlich sehr viel differenzierter. In der Bibel finden Sie nichts zur Donau, zum Rhein, zu Köln und Berlin.

DAS MILIEU: Die Höhe des Übereinstimmungsgrades mit anderen Sehern beweist, wie wertvoll der Gehalt einer Prophezeiung ist. Welches Zukunftsbild konnten Sie aus ihrer jahrelangen Forschungsarbeit zeichnen?

Berndt: Im Zusammenhang mit der Prophetie würde ich das Wort »Beweis« nur verwenden, wenn ein prophezeites Ereignis tatsächlich eingetroffen ist. Doch selbst dann muss man noch berücksichtigen, ob es nicht Zufall sein könnte. Ansonsten haben Sie Recht. Innerhalb der europäischen Prophetie findet sich eine leicht erkennbare inhaltliche Struktur, die sich über weite Bereiche der Quellen erstreckt. Vereinacht gesagt sagt die europäische Prophetie den Untergang des demokratischen, angelsächsischen Systems voraus. Einen Zusammenbruch mit Pauken und Trompeten, Blitz und Donner, wobei der eigentliche Showdown durch einen russischen Angriff auf Westeuropa ausgelöst würde, ein Angriff, der Europa im Schlaf überrascht. Der Krieg soll aber – ich muss es betonen – in Europa kein Atomkrieg werden, und er soll nur etwa drei Monate dauern.

DAS MILIEU: Wird dieser „Krieg“ genauer beschreiben? Es ist in diesem Zusammenhang immer wieder die Rede von der „dreitägigen Finsternis“…

Berndt: Hinsichtlich des Krieges ist die Datenbasis so tragfähig, dass sich sämtliche Basisparameter eines Krieges bestimmen lassen: Zeitpunkt des Ausbruches (zur Getreideernte), der Aggressor (Russland), die Dauer des Krieges (etwa drei Monate), der Sieger (Westeuropa), die Hauptkampfgebiete (in Deutschland östlich des Rheins, insbesondere direkt am Rhein, und nördlich der Donau).

Was die sogenannte “dreitägige Finsternis“ betrifft, also eine Naturkatastrophe kosmischen Ursprungs, die zum Kriegsende hin eintreten und den ganzen Planeten betreffen soll, gibt es tatsächlich Quellen von außerhalb Europas, die sehr Ähnliches voraussagen, beispielsweise aus Nordamerika und dem arabischen Raum. In dieser Zeit wäre die Sonne drei Tage nicht sichtbar, und man soll im Haus bleiben und Fenster und Türen schließen. Das wäre im Spätherbst. Die Luft draußen soll voller Staub sein, allerdings kein Atomstaub.

DAS MILIEU: Einen Seher bezeichnen Sie als den „besten Seher in Europa“: Alois Irlmaier. Was macht diesen Seher so besonders?

Berndt: Ob Irlmaier als Seher besser war als Nostradamus lassen wir einmal dahingestellt. Im Gegensatz zu Nostradamus hat Alois Irlmaier aber Klartext gesprochen, und seine Voraussagen wurden 1949/1950 in verschiedenen Interviews veröffentlicht. Der Fall Irlmaier ist also hervorragend dokumentiert. 1894 in Südostbayern geboren, war er seiner Herkunft nach Bauer und arbeitete später als Wünschelrutengänger und Brunnenbauer. Gestorben ist er 1959. Geld verlangt hat er nie für seine Hellseherei. Aber wenn man ihm einen Geldschein zugesteckt hat, hat er den wohl auch angenommen. Warum auch nicht? Nach dem Zweiten Weltkrieg hat der Hellseher Ratsuchenden tagelang zur Verfügung gestanden. Damals waren noch Hunderttausende deutsche und österreichische Soldaten vermisst und die Ratsuchenden standen vor seinem Grundstück Schlange, und zwar bis zu Hundert Personen!
War Irlmaier religiös? Ja sehr, aber nicht unbedingt ein Fan der Amtskirche.

DAS MILIEU: Gibt es Zeitzeugen [oder offizielle Dokumente], die diese Ereignisse bestätigen?

Berndt: Ich selbst konnte ein Dutzend Personen interviewen, die Irlmaier noch persönlich kennen gelernt hatten. Elf dieser Personen hatten keinerlei Zweifel an Irlmaiers Fähigkeiten. Dieses Vertrauen stützte sich auf private Voraussagen, die sich teils erst Jahrzehnte später erfüllt haben. In einem Fall – interessanterweise jemand, der fürs Fernsehen gearbeitet hat – wurden Zweifel an Irlmaiers Fähigkeit geäußert, Weltpolitisches vorauszusehen. Doch auch hier wurde zugestanden, dass Irlmaier „Privates“ gut voraussehen konnte. Diese angebliche Beschränktheit aufs Private ist aber kompletter Unfug. So sagte Irlmaier beispielsweise schon in der »Altbayerischen Heimatpost« vom 20. November 1949 den Umbruch in Osteuropa voraus. Solche Fakten ignorieren Skeptiker dann gerne.

DAS MILIEU: Dann gab es einen Gerichtsprozess gegen ihn. Was ist da genau vorgefallen?

Berndt: Alois Irlmaier wurde 1946 wegen betrügerischer Hellseherei angezeigt. Initiiert hatte das der örtliche Pfarrer. Irlmaier wurde dann aber im nachfolgenden Prozess freigesprochen. Der Seher hatte die 1945er Bombenangriffe auf Freilassing, Rosenheim und Bad Reichenhall – alles in Südostbayern – vorausgesagt und die Leute präzise gewarnt: „Dein Haus bleibt verschont. Deins wird total zerbombt, deins nur halb.“ Diese Leute, so 20 bis 30 Personen, haben dann im Prozess zugunsten Irlmaiers ausgesagt. Ein Teil der Gerichtsakten existiert noch heute. Irlmaiers präzise Warnungen vor den Bombenangriffen werden sogar in der Urteilsbegründung erwähnt.

Irlmaier wurde aber nicht nur freigesprochen, sondern er sagte dem Richter; der ihn zu Beginn der Verhandlung auf die Probe stellen wollte, auf den Kopf zu, dass dessen Frau gerade einen anderen Mann empfängt und sich dazu auch noch ihr schönes rotes Kleid angezogen hat. Der Richter hat dann einen Gerichtsdiener losgeschickt, um die Sache zu überprüfen. Das Haus des Richters war nicht weit entfernt, und so kam der Diener bald zurück und bestätigte die Aussage Irlmaiers. Ich selbst habe 2009 noch mit der späteren zweiten Frau des Richters gesprochen. Diese hat sich zwar nach Kräften gewunden, den Vorfall mit dem Herrenbesuch letztlich jedoch indirekt bestätig.

Auf die Sache mit dem roten Kleid und der scheinbar nicht ganz treuen Richtersfrau hat sich dann die Presse gestürzt, und diese Geschichte war oft der Aufmacher in jenen Zeitungsartikeln, die Irlmaier weit über seine Heimat hinaus bekannt machten. Sogar der SPIEGEL berichtete später (1948) darüber.

DAS MILIEU: Es gab Zeiten, wo Irlmaier seine Prophezeiungen in Büchern, Artikeln und Interviews publik machen konnte, ja sogar von hohen staatlichen Funktionären befragt wurde. Warum wurde es irgendwann plötzlich sehr ruhig um ihn?

Berndt: Wenn man so will, war Irlmaiers „Hauptthema“ der dritte Weltkrieg. 1950 verschärfte sich der Kalte Krieg. Die Russen hatte im August 1949 ihre erste Atombombe gezündet. Ab dann war klar, dass in baldiger Zukunft ein atomares Wettrüsten folgt, mit völlig unabsehbarem Ausgang. Klar war lediglich, dass dieser Krieg insbesondere in Deutschland ausgetragen würde. Irlmaiers Voraussagen befeuerten die allgemeine Angst der Deutschen vor einem weiteren Krieg, zudem hatte ein Verleger dem Seher die Aussage untergeschoben, der dritte Weltkrieg bräche 1950 aus. Im Mai 1950 erschien dann in der Hamburger Illustrierten STERN ein seitenlanger Foto-Bericht, in welchem Irlmaier nach allen Regeln der Kunst als unglaubwürdig, und – wieder einmal – als Betrüger hingestellt wurde. Nach diesem STERN-Artikel erschien von einer Ausnahme abgesehen nirgendwo mehr in ganz Österreich und ganz Deutschland – nicht einmal in Irlmaiers südostbayerischen Heimat – ein Artikel über den Seher. Erst als Irlmaier neun Jahre später starb, wurde hier und dort kurz an ihn erinnert. Bedenkt man die vielen Zeitungsartikel über Irlmaier bis Mai 1950, so lässt das schlagartig abrupt einsetzende mediale Schweigen eigentlich nur den Schluss zu, dass auf die Presse dahingehend eingewirkt wurde, endlich den Mund zu halten (damit es keine Kriegspanik gibt).

DAS MILIEU: Was hat sich bisher von seinen Vorhersagen bewahrheitet und was nicht?

Berndt: Den Umbruch in Osteuropa hatte ich schon erwähnt. In diesem Fall hat Irlmaier 40 Jahre vorausgesehen, und zwar nachweislich richtig. Dann sah er, dass im dritten Weltkrieg Kampfflugzeuge ohne Piloten eingesetzt werden, also Drohnen. Damit überschreiten wir die Jahrtausendwende. Dann sah er eine Art Bürgerkrieg in Frankreich, bei dem Paris abgefackelt wird, und wo der Jugend eine Schlüsselrolle zukommt. Pariser Jugendliche, die überall Autos abfackeln, hatten wir schon im Herbst 2005, allerdings müsste sich das nach Irlmaier und anderen Sehern noch einmal wiederholen und weit schlimmer werden. Dann heißt es bei Irlmaier in einer Textstelle über die USA: »Die Schwarzen werden die Macht bekommen, die solange im Staub waren.« Daraus lässt sich der schwarze US-Präsident Barack Obama herausdeuten (Amtsantritt Anfang 2009). Die Textstelle liest sich zwar so, als würden die Schwarzen außerhalb des demokratischen Systems der USA die Macht übernehmen, aber man muss hier einfach bedenken, dass in den USA in den 50er Jahren noch Rassentrennung bestand. Damals war es absolut unvorstellbar, dass die WEISSEN Amerikaner einmal einen SCHWARZEN Präsidenten wählen werden.

Ganz allgemein sollte man bedenken, dass Hellseher hin und wieder Dinge sehen, von denen sie wissen, dass ihre Zeitgenossen sie nicht glauben KÖNNEN oder WOLLEN. Manches verschweigen sie dann komplett, erzählen es nur guten Freunden, oder verpacken es in seltsame Formulierungen, deren Sinn man erst versteht, wenn man die zukünftigen Rahmenbedingungen kennt.

Dann hat Irlmaier auch vorausgesagt, dass kurz vor dem Weltkrieg »eine große Zahl Fremder ins Land« kommt, also nach Bayern und Deutschland. Interessanterweise liegt Irlmaiers Heimatort Freilassing an der deutsch-österreichischen Grenze, und ist einer der drei Haupteinreise-Punkte der Flüchtlingszüge nach Bayern. Die Flüchtlingskrise haben aber auch noch andere Quellen vorausgesagt, beispielsweise eine norwegische Quelle von 1968, die ich 2001 veröffentlicht habe, und noch andere Quellen.

Wo hat sich Irlmaier geirrt? Hauptsächlich bei privaten Voraussagen, wenn er wegen der vielen Anfragen überlastet war. Doch auch da lagt die Fehlerquote Zeugenaussagen nach weit unter 50 Prozent, eher bei 10% oder noch darunter. Irrtümer hinsichtlich der Weltpolitik sind mir nicht bekannt, wenn man einmal davon absieht, dass Irlmaier sich bei abstrakten Zeitangaben (~Jahreszahlen) geirrt oder seine Visionen falsch gedeutet hat.

DAS MILIEU: Werden in den Vorhersagen bestimmte Vorzeichen erwähnt, die den „großen Krieg“ ankündigen?

Berndt: Wenige Wochen vor Ausbruch des Krieges im Hochsommer müsste sich ein neuer Nahostkrieg zusammenbrauen, oder aber es droht die Eskalation eines bereits laufenden. Und der Weltöffentlichkeit müsste bewusst werden, dass die Lage diesmal wirklich gefährlich ist, was nur bedeuten kann, dass sich dort russische und amerikanische Interessen überschneiden. Zwei Quellen aus den 80ern, eine aus den USA (Veronika Lueken), eine aus Bulgarien (Wanga), beziehen sich explizit auf Syrien. Zwei deutsche Quellen erwähnen Flottenkonzentrationen im Mittelmeer. Das hatten wir schon im September 2013, als jeweils etwa ein Dutzend NATO-Schiffe und ein Dutzend russische Schiffe vor der syrischen Küste, bzw. im östlichen Mittelmeer kreuzten.

Etwa zeitgleich müssten in Europa gewalttätige Unruhen aufflackern, insbesondere in Rom und Paris, teilweise auch Deutschland. Das deutet auf zweierlei: Auf eine europaweite Entfremdung zwischen den Eliten und den Völkern, und dann natürlich auch auf einen scharfen Wirtschaftseinbruch, vielleicht ja der Euro-Crash? Richtig rebellisch werden die Leute ja erst, wenn sie glauben, nichts mehr zu verlieren zu haben. Wenn das Konto und der Sparstrumpf leer sind, wird auch der Deutsche zapplig.

Was den eigentlichen Kriegsausbruch betrifft, so wird dieser übrigens überall in Europa schon seit weit über 100 Jahren als völlig überraschend beschrieben, so überraschend, dass man es im ersten Moment gar nicht glauben kann. Lange Zeit dachten andere Forscher und ich, die Russen müssten unglaublich heimtückisch und verschlagen sein, damit es dazu kommen kann. Wer sich aber die Reden und Äußerungen führender russischer Politiker genauer ansieht – und das habe ich in meinem Buch »Was will Putin?« (2015) gemacht – der weiß jedoch, dass die Russen schon seit Jahren davor warnen, dass die USA einen dritten Weltkrieg provozieren (könnten). Das betrifft Gorbatschow, Putin, Medwedew, Lawrow usw. – praktisch die gesamte russische Führungsriege. Putin hat in seinen öffentlichen Reden oft genug auf rote Linien hingewiesen, jenseits derer es gewaltig scheppert.

DAS MILIEU: Sagt Irlmaier etwas über die Zeit danach und was sagen andere Quellen in Übereinstimmung?

Berndt: Das Hervorstechendste für die Zeit nach dem Kriege wäre die Wiedereinführung der Monarchie in Europa. Mir ist natürlich klar, wie grotesk und aberwitzig das für viele Ihrer Leser klingen muss. Aber ebenso aberwitzig war im Sommer 1941 die Vorstellung von russischen Panzern mitten in Berlin. Der Schlüssel zum Verständnis der prophezeiten Monarchie findet sich in der möglichen Totalität des Scheiterns des aktuellen demokratischen Systems. Seien wir doch einmal ehrlich: Irgendwo glauben wir doch alle ähnlich stark an die Demokratie wie die Nazis seinerzeit an den Führerstaat. Im Grunde glauben wir an ein »Tausendjähriges Reich der Demokratie«. Hat irgendjemand eine Vorstellung von dem, was nach der Demokratie kommt? Was danach kommen könnte?

Vereinfacht gesagt ist das Problem der europäischen Prophetie, dass sie eben europäische Prophetie ist. D.h. Europa soll ein anderes Schicksal haben als die USA. Die USA sollen zerfallen und niedergehen, ausgelöst durch den Krieg. Europa hingegen soll trotz des Krieges eine Renaissance erleben. Damit liegt auf der Hand, warum die europäische Prophetie gegenwärtig im öffentlichen Raum komplett unter den Tisch fällt. Sie ist im höchsten Maße politisch unkorrekt, weil sie den Glauben an das Imperium – pardon: die USA untergräbt. Aber die europäische Prophetie ist eben auch Teil der europäischen Kultur, Teil unserer kulturellen Wurzeln. Was also tun? Geistig auswandern?

DAS MILIEU: Haben Menschen Ihrer Meinung nach - bei all den ernstzunehmenden Prophezeiuungen – überhaupt einen freien Willen?

Berndt: Natürlich gibt es einen freien Willen. Die Leute machen da aber zwei grundlegende Fehler. Erstens bringen sie den individuellen, freien Willen durcheinander mit dem kollektiven freien Willen. Was den freien Willen der Masse, des Volkes und des Wahlvolkes, aber auch elitärerer Gruppierungen betrifft, der lese Gustave Le Bons »Psychologie der Massen«. Der freie Wille der Masse ist ein Witz, ein Mythos wie die jungfräuliche Geburt. Die Demokratie braucht den Mythos vom freien Willen wie das Christentum den Mythos von der jungfräulichen Empfängnis.

Was den individuellen freien Willen betrifft, muss man zwischen bewusstem und unbewusstem freien Willen unterscheiden. Natürlich kann man in der Wahlkabine sein Kreuzchen machen wo immer man will. Nur fragt sich: Hat man in den Monaten und Jahren davor auch aufgepasst und gemerkt, wo einem die Politiker etwas vorgeflunkert oder verheimlicht haben? Es kommt also nicht auf den theoretischen freien Willen an, sondern auf den Willen zum echten freien Willen. Es kommt an auf den Willen zur Bewusstheit. Echter freier Wille will erarbeitet sein.

DAS MILIEU: Warum werden von den meisten Menschen Seher so rigoros abgelehnt?

Berndt: Warum die Seher von den meisten Menschen so rigoros abgelehnt werden? Nun – sagen wir einmal so: Diese Leute haben tief in sich drin eben doch eine kleine Nazidrecksau stecken, die – a la NSDAP-Parteitags-Parole von 1934 – an den »Triumph des Willens« glaubt. Ist schon das etwas bedenklich, wird die Sache richtig schlimm, weil diese Leute (... Vorsicht, jetzt wird’s ironisch ...) weder zäh wie Hosenleder und flink wie Windhunde sind, noch hart wie Krupp-Stahl. Diese Leute stecken – jedenfalls aus meiner Sicht – bis zur Halskrause in einer Lebenslüge, und hassen nichts mehr, als an diese Lebenslüge erinnert zu werden. Sie beanspruchen den freien Willen, sind aber zu faul, ihn zu kultivieren und zu entwickeln. Diese Leute erheben Anspruch auf das Unverdiente und wollen nicht daran erinnert werden. In meinen Augen eine Vorform von Wahnsinn. Echte Hellseher sind so gesehen oft genug Ego-Killer. Dieses Problem ist aber nicht neu. Das gab es schon in der Antike. Schon die alten Griechen hatten Philosophen, die glaubten beweisen zu können, dass es echte Hellseherei nicht geben kann. Wenn man aber seit rund 2500 Jahren über eine Sache diskutiert und streitet und zu keinem Ende kommt, kann man sicher sein, dass der Schlüssel nicht auf einer intellektuellen Ebene liegt, sondern auf einer emotional-weltanschaulichen.

Die Prophetie stolpert sozusagen über das Schlachtfeld auf dem ein ewiger Glaubenskampf um den freien Willen ausgefochten wird, – oder um das, was man irrtümlich dafür hält.
www.dasmili.eu/art/

Alois Irlmaier - Prophezeiung von Irlmaier: "Wenn die ganze Lumperei aufkommt, steht das Volk auf mit den Soldaten. Dann wird jeder, der ein Amt hat, an der nächsten Laterne oder gleich am Fensterkreuz aufgehängt."
Ischa Ischa Ischa
Die Frage an diese Monarchien ist für mich: sind es die 10 Reiche, aus denen der Antichrist hervorgeht, oder sind es Monarchien des Friedensreiches, der Zeit des Triumpfes von Marias Unbeflecktem Herz (Fatima)?
Tina 13
Tina 13
Heute gibt es viele die von den Geboten Gottes nichts hören wollen. „Denn“, so steht es in 2 Kor. 4,4, „der Gott dieser Weltzeit hat das Denken der Ungläubigen verblendet“. Der Gott dieser Weltzeit ist der Teufel und er verblendet die Ungläubigen.
Wir dürfen nicht vergessen, dass das Gute Gutes bewirkt und Gutes anzieht, während das Böse Böses bewirkt und Böses anzieht.Mehr
Heute gibt es viele die von den Geboten Gottes nichts hören wollen. „Denn“, so steht es in 2 Kor. 4,4, „der Gott dieser Weltzeit hat das Denken der Ungläubigen verblendet“. Der Gott dieser Weltzeit ist der Teufel und er verblendet die Ungläubigen.

Wir dürfen nicht vergessen, dass das Gute Gutes bewirkt und Gutes anzieht, während das Böse Böses bewirkt und Böses anzieht.
rumi
......der lese Gustave Le Bons »Psychologie der Massen«. Der freie Wille der Masse ist ein Witz, ein Mythos wie die jungfräuliche Geburt. Die Demokratie braucht den Mythos vom freien Willen wie das Christentum den Mythos von der jungfräulichen Empfängnis.
Dieser Vergleich ist unangebracht. Ob er nun von Le Bons oder Berndt selber stammt, bleibe dahin gestellt? Ein plumper Angriff auf das katholische …Mehr
......der lese Gustave Le Bons »Psychologie der Massen«. Der freie Wille der Masse ist ein Witz, ein Mythos wie die jungfräuliche Geburt. Die Demokratie braucht den Mythos vom freien Willen wie das Christentum den Mythos von der jungfräulichen Empfängnis.
Dieser Vergleich ist unangebracht. Ob er nun von Le Bons oder Berndt selber stammt, bleibe dahin gestellt? Ein plumper Angriff auf das katholische Glaubensbekenntnis, indirekt werden aber auch die Wunder Jesu in Frage gestellt. Auf dieser Stufe fehlt ein Verständnis des Glaubens. Was sich eindeutig sagen lässt. Die Demokratie beruht auf der materialistischen Lüge, die insbesondere von den modernen materialistischen Wissenschaften herrührt, sie ist diesseitig und jeder erlebt den Zwang, den er sich durch die Freiheit des Wählens selbst auferlegt hat. Der Glaube ist jenseitig, jeder ist frei zu glauben oder nicht zu glauben. Die Demokratie hat ein Ende, ist kaum mehrere Jahrhunderte alt, die katholische Kirche hat schon bald zwei Jahrtausend überlebt und wird die Zeit überdauern, weil sie demokratisch nicht abgewählt werden kann. Das Königreich Jesu ist in dieser Welt, aber unantastbar, weil nicht von dieser Welt.
Die Bärin
"Die Demokratie braucht den Mythos vom freien Willen wie das Christentum den Mythos von der jungfräulichen Empfängnis." Das ist aber jetzt ein Schlag ins Gesicht! Diese Aussage macht aber einiges wertlos!
Waagerl teilt das
1,3 Tsd.
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Tina 13
„Die Prophetie stolpert sozusagen über das Schlachtfeld auf dem ein ewiger Glaubenskampf um den freien Willen ausgefochten wird, – oder um das, was man irrtümlich dafür hält.„
Tina 13
🙏
2 weitere Kommentare von Tina 13
Tina 13
🙏
Tina 13
"Berndt: Den Umbruch in Osteuropa hatte ich schon erwähnt. In diesem Fall hat Irlmaier 40 Jahre vorausgesehen, und zwar nachweislich richtig. Dann sah er, dass im dritten Weltkrieg Kampfflugzeuge ohne Piloten eingesetzt werden, also Drohnen. Damit überschreiten wir die Jahrtausendwende. Dann sah er eine Art Bürgerkrieg in Frankreich, bei dem Paris abgefackelt wird, und wo der Jugend eine Schlüsselrolle …Mehr
"Berndt: Den Umbruch in Osteuropa hatte ich schon erwähnt. In diesem Fall hat Irlmaier 40 Jahre vorausgesehen, und zwar nachweislich richtig. Dann sah er, dass im dritten Weltkrieg Kampfflugzeuge ohne Piloten eingesetzt werden, also Drohnen. Damit überschreiten wir die Jahrtausendwende. Dann sah er eine Art Bürgerkrieg in Frankreich, bei dem Paris abgefackelt wird, und wo der Jugend eine Schlüsselrolle zukommt. Pariser Jugendliche, die überall Autos abfackeln, hatten wir schon im Herbst 2005, allerdings müsste sich das nach Irlmaier und anderen Sehern noch einmal wiederholen und weit schlimmer werden. Dann heißt es bei Irlmaier in einer Textstelle über die USA: »Die Schwarzen werden die Macht bekommen, die solange im Staub waren.« Daraus lässt sich der schwarze US-Präsident Barack Obama herausdeuten (Amtsantritt Anfang 2009). Die Textstelle liest sich zwar so, als würden die Schwarzen außerhalb des demokratischen Systems der USA die Macht übernehmen, aber man muss hier einfach bedenken, dass in den USA in den 50er Jahren noch Rassentrennung bestand. Damals war es absolut unvorstellbar, dass die WEISSEN Amerikaner einmal einen SCHWARZEN Präsidenten wählen werden."