Hirtenwort zum Christkönigssonntag 2011 Regensburg, 18.11.2011 Hirtenwort zum Christkönigssonntag 2011 Liebe Schwestern und Brüder! Die Stellung der Kirche im Heilsplan Gottes 1. Das Hochfest Christ-…Mehr
Hirtenwort zum Christkönigssonntag 2011

Regensburg, 18.11.2011
Hirtenwort zum Christkönigssonntag 2011

Liebe Schwestern und Brüder!

Die Stellung der Kirche im Heilsplan Gottes
1.
Das Hochfest Christ-König verweist auf das Ziel unseres Lebensweges in Gott dem Vater, Sohn und Heiligen Geist. Gottes Königsherrschaft ist Jesus Christus selbst in Person. Wer an ihn glaubt und ihm nachfolgt, hat Anteil am Reich der Wahrheit, des Lebens und der Liebe.
2. Um seine Sendung fortzuführen, hat Jesus eine Gemeinschaft von Jüngern um sich gesammelt. Aus diesem Kreis ist aufgrund des Osterereignisses und der Sendung des Heiligen Geistes an Pfingsten die Kirche hervorgegangen. Sie vermittelt die Lebensgemeinschaft mit dem dreieinigen Gott. Den Aposteln und ihren Nachfolgern gibt Christus Anteil an seiner Autorität und Sendung: „Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat“ (LK 10,16).

Das apostolische Amt in der Kirche
3.
Wenn aber die Sendung der Kirche weitergehen soll, dann kann die Sendung der Apostel nicht mit ihrem Tod beendet sein. Sie muss vielmehr auf geeignete Männer übergehen als Nachfolger der Apostel (vgl. 1 Clem 42-44). So interpretieren schon die frühchristlichen Autoren den Übergang von der Urkirche zur nachapostolischen Zeit. Darum hat Christus der Kirche in den Apos-teln und ihren Nachfolgern im Amt der Bischöfe wahre Hirten und Seelsorger gegeben. Sie sind da, um Gottes Volk zu lehren, zu leiten und zu heiligen.
Die Bischöfe und in Gemeinschaft mit ihnen die Priester sind mittels der sakramentalen Handauflegung (vgl. Apg 14,23; 1 Tim 4,14; 2 Tim 1,6) vom Heiligen Geist eingesetzt. Sie sorgen „als Hirten für die Kirche Gottes, die er sich durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben hat“ (Apg 20,28).

4. In der Heiligen Schrift wird das Wort „König“ auch mit „Hirt“ umschrieben. Gott ist der König seines Volkes, so wie sich ein guter Hirt um die Schafe seiner Herde kümmert. Das unterscheidet das Königtum Christi von allen Formen und Arten politischer Machtausübung. Er geht den Verirrten nach, verbindet die Verletzten, kräftigt die Schwachen und behütet die Starken, so wie es in der Lesung aus dem Buch des Propheten Ezechiel zu hören war (vgl. Ez 34,12ff.). Christus Jesus ist der wahre Hirt und Bischof seiner Gläubigen (vgl. 1 Petr 2,25). Die Liebe des guten Hirten macht den eifrigen Seelsorger aus.

Die besondere Sendung des Petrus und seiner Nachfolger
5.
In hervorragender Weise hat der Herr dem Petrus das Hirtenamt für die ganze Kirche übertragen. Am See Gennesaret fragt er ihn, der ihn aus Furcht dreimal verleugnet hatte: „Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese?“ (Joh 21,15). Daraufhin macht ihn der auferstandene Herr zum universalen Hirten der Kirche: „Weide meine Schafe, weide meine Lämmer“ (Joh 21,15ff.). Diese Auftragsworte gelten auch dem Nachfolger des Apostels Petrus als Hirten der Kirche von Rom. In dieser Stadt nämlich haben Petrus und Paulus durch ihr Martyrium die Krone für ihr apostolisches Zeugnis erlangt.

Die Kirche im Gegenwind
6.
Gottes Reich, die Kirche und die von Christus bestellten Boten werden nicht immer gut aufgenommen, sondern stoßen zu allen Zeiten auch auf Ablehnung bis hin zu blutiger Verfolgung.
All das ist uns deutschen Katholiken nicht fremd. Präsent ist in unserem kollektiven Gedächtnis die geschichtliche Erfahrung des militanten Antikatholizismus im Kulturkampf und im Kirchenkampf der beiden atheistischen Diktaturen auf deutschem Boden. Bekannt sind aber auch die ideologisch motivierten Kampagnen seither, die die Kirche bis zum heutigen Tag als unglaubwürdig an den Pranger stellen.
Es ist aber nicht diese offene Feindschaft, die wir in erster Linie zu fürchten haben. Was uns wirklich Sorge bereiten muss, ist das schleichende Gift des Misstrauens, das auf dem Acker der Kirche ausgesät wird und wie eine kaum wahrnehmbare radioaktive Wolke die Freude und Gewissheit des Glaubens verstrahlt.

7. Aufgrund von Verfehlungen einzelner Vertreter der Kirche wird unaufhörlich der Eindruck erweckt, in der Kirche werde Doppelmoral geduldet. So wird das Vertrauen zur Kirche und ihren Hirten ausgehöhlt. Ein kürzlich ausgestrahlter bombastischer Historienschinken über eine verkommene Sippe, die sich im 15. Jahrhundert mit List und Gewalt sogar des Stuhls Petri bemächtige, wird zur Bestätigung der eigenen Voreingenommenheiten: „Ja, so sind sie!“

Christus – Alleiniger Leitfaden und Richtschnur der Christen
8.
Der mündige Katholik bildet sein Urteil über Licht und Schatten in der Kirchengeschichte allein an Jesus Christus.
Wir alle leben aus der Vergebung unserer Sünden, um die wir ausnahmslos zu bitten haben. Daher gilt es zu unterscheiden zwi-schen der Würde des geistlichen Amtes und den persönlichen Mängeln und Schwächen der Person, der dieses Amt zur treuen Verwaltung übertragen wurde. Menschen in der Kirche können leider enttäuschen und enttäuscht werden. Die Kirche Christi ist nicht gegründet auf die Schwächen der Menschen, sondern auf die Stärke der Verheißungen Gottes.

Das segensreiche Wirken der Kirche
9.
Liebe Mitchristen! Lassen wir uns nicht manipulieren von der allmächtigen Meinungsmache! Richten wir unsere Sinne und unseren Verstand auf die Realität der Kir-che. Nicht alles schlechtreden lassen, sondern das wahrnehmen, was ist! Darum geht es! Im Bistum Regensburg engagieren sich tagtäglich über tausend Priester, Diakone, Ordensleute und hauptamtlich pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf vorbildliche Weise in Pfarreien, Kindergärten, Schulen und kirchlichen Einrichtun-gen. Dazu kommen zigtausende ehrenamtliche Helfer und Helferinnen in den Vereinen und Verbänden, die mit großer Einsatzfreude für das Reich Gottes arbeiten und glaubwürdig die Nächstenliebe praktizieren.
Allein bei der Caritas unseres Bistums sind es über 15.000 hauptamtlich Tätige, die jedes Jahr im Namen und Auftrag Christi rund 260.000 Hilfsbedürftigen in körperlichen und seelischen Nöten zur Seite stehen: den sozial Benachteiligten, den Behinderten, Suchtkranken, den Schwangeren in Not. Wir deutsche Katholiken denken aber auch an das Gute, das durch die großen Heilswerke Misereor, Adveniat, Renovabis, Missio und die Diaspora-Hilfe in aller Welt getan werden kann.
Als Bischof weiß ich um die gute Gesinnung und die freudige Bereitschaft der Priester, Ordensleute und Laien in unserem Bistum Regensburg. Ihnen allen spreche ich öffentlich mein Vertrauen und meine Anerkennung aus! Sie haben es nicht verdient, mit pauschalen Unterstellungen gekränkt und um ihren guten Ruf gebracht zu werden. Es gab und gibt keinen Grund, vom Glauben abzufallen oder der Kirche Christi den Rücken zu kehren.

Die Kirche zwischen Zeit und Ewigkeit
10.
Während der Christenverfolgungen im Jahr 251 schrieb der heilige Märtyrerbischof Cyprian von Karthago: „Der kann Gott nicht zum Vater haben, der die Kirche nicht zur Mutter hat“ (De ecclesiae catholicae unita-te, 6). Für die pilgernde Kirche zwischen der bleibenden Verheißung Gottes und der vergehenden Gestalt dieser Welt gilt die Aussage des II. Vatikanischen Konzils: „Die Kirche ist schon auf Erden durch eine wahre, wenn auch unvollkommene Heiligkeit ausgezeichnet. Bis es aber einen neuen Himmel und eine neue Erde gibt, in denen die Gerechtigkeit wohnt (vgl. 2 Petr 3,13), trägt die pilgernde Kirche in ihren Sakramenten und Einrichtungen, die noch zu dieser Weltzeit gehören, die Gestalt dieser Welt, die vergeht, und zählt selbst so zu der Schöpfung, die bis jetzt noch seufzt und in Wehen liegt und die Offenbarung der Kinder Gottes erwartet (vgl. Röm 8,19-22)“ (Lumen gentium, 48). Jesus Christus wird das Reich Gottes, das mit ihm begonnen hat, auch vollenden.
Indem wir täglich beten „Dein Reich komme!“ erbitte ich für Sie den Segen Gottes, des + Vaters und des + Sohnes und des + Heiligen Geistes.
Regensburg, zum Christkönigsfest, im Jahr des Heils 2011

+ Gerhard Ludwig
Bischof von Regensburg
Transzendenz teilt das
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Christkönig.
Christkönigsbetrachtung mit Händels HallelujaMehr
Christkönig.

Christkönigsbetrachtung mit Händels Halleluja
Tina 13
Eph 5,20 Sagt Gott, dem Vater, jederzeit Dank für alles im Namen Jesu Christi, unseres Herrn!
Marienkinderkreis Totus Tuus Maria
Jos 1,5 Niemand wird dir Widerstand leisten können, solange du lebst. Wie ich mit Mose war, will ich auch mit dir sein. Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.
loveshalom
Von ganzem Herzen wünsche ich ALLEN zum heutigen Christkönigsfest den Frieden und die unendliche Liebe unseres Königs Jesus Christus 😇 Er segne und behüte Euch!
lanternedslenoir
😇 🙏