Volksbundarbeit in Russland: Umbetter bergen Gebeine aus mehreren Grablagen. 1. Wypolsowo Nähe Kursk, 220 Gefallene 2. Steppe bei Wolgograd/ehem. Stalingrad, 60 Gefallene. 3. Neukuhren (russ. Pionerski) 7 Gefallene. Zusammenfassung:
1. In vielen russischen Dörfern gab es traditionell ein so genanntes Eisloch in der Erde. Dieses wurde im Sommer ausgehoben und im Winter mit Eis gefüllt. So diente es …Mehr
Volksbundarbeit in Russland: Umbetter bergen Gebeine aus mehreren Grablagen. 1. Wypolsowo Nähe Kursk, 220 Gefallene 2. Steppe bei Wolgograd/ehem. Stalingrad, 60 Gefallene. 3. Neukuhren (russ. Pionerski) 7 Gefallene. Zusammenfassung:

1. In vielen russischen Dörfern gab es traditionell ein so genanntes Eisloch in der Erde. Dieses wurde im Sommer ausgehoben und im Winter mit Eis gefüllt. So diente es für Milch, Fleisch und andere Lebensmittel das ganze Jahr über als natürlicher Kühlschrank. In dieses Eisloch in Wypolsowo wurden in aller Eile die Leichen von 220 gefallenen deutschen Soldaten gelegt. Anschließend wurde das Massengrab mit Erde zugedeckt und planiert.
„Bei der Exhumierung stießen die Arbeiter auf eine breite Schicht menschlicher Überreste. Auch 40 Erkennungsmarken haben wir gefunden, die meisten von ihnen sind allerdings nicht mehr lesbar. Dennoch kennen wir die Namen der Männer.“ Der Grund: Trotz der eiligen Flucht war eine Namensliste der Gefallenen angefertigt worden. 1943 musste sich die Wehrmacht nach der Niederlage in der Panzerschlacht von Kursk schnell zurückziehen. Sie gilt als eine der größten Schlachten des Zweiten Weltkrieges und war eine der letzten Großoffensiven des „Dritten Reiches“. Sie kostete 800.000 sowjetische und 200.000 deutsche Soldaten das Leben.

Durchgeführt wurden die Exhumierungsarbeiten von einer russischen Suchgruppe, die seit 15 Jahren in verschiedenen Regionen im Auftrag des Volksbundes tätig ist. Die aktuelle Situation hätte es nicht zugelassen, dass deutsche Mitarbeiter dort ausbetten.
Nach einer entsprechenden Dokumentation werden die Gebeine zunächst in einem Depot gelagert. Anschließend sollen sie auf dem deutschen Soldatenfriedhof Besedino bei Kursk beigesetzt werden.

2. In der Steppe 80 Kilometer von Wolgograd entfernt wurde nach jahrzehntelanger Suche eine Grablage mit den Gebeinen von 60 Toten gefunden. Die Skizze eines Friedhofs war dem Volksbund von Verwandten eines gefallenen Soldaten zugesandt worden. Mit Hilfe von Satellitenaufnahmen und dieser Skizze konnte man den ehemaligen Friedhof lokalisieren.

3.„Geduld haben und sorgsam beobachten – das ist Teil unserer Arbeit,“ erklärt Denis Deryabkin. Das gilt auch für die Region Königsberg, das heutige Kaliningrad. „Dort haben wir nach vielen Jahren des Wartens ebenfalls eine wichtige Genehmigung erhalten" – für die Kleinstadt Neukuhren (russisch: Pionerski), so der Umbettungsleiter .
Mitarbeiter des Volksbundes hatten dort bereits vor Jahrzehnten einen deutschen Wehrmachtsfriedhof freigelegt. Allerdings stand auf einem Teil des Friedhofs noch ein Haus. Dieses Haus wurde jetzt abgerissen.
Der Grundstücksbesitzer wollte anscheinend nicht, dass ein neues Gebäude über den Gebeinen deutscher Soldaten errichtet wird. Deshalb erteilte er die notwendige Erlaubnis. Insgesamt konnten so sieben Gräber freigelegt werden – mit Erkennungsmarken und persönlichen Gegenständen der Gefallenen.
volksbund.de

Massengrab von 1943: Die Toten im Eisloch

An mehreren Orten in Russland waren Umbetter im Juli im Einsatz – in Wypolsowo, wo deutsche Soldaten in einem Eisloch begraben worden waren, und in Neukuhren …