Bischof Overbeck: Zölibat nicht verhandelbar

Der Zölibat sei nicht verhandelbar. Das erklärte Bischof Franz-Josef Overbeck von Essen im katholischen Magazin ‚Theo‘. Dass Priester „leben, wie wir leben“, sei richtig. Die Kirche lebe nicht davon, zu tun, was alle anderen täten.
Latina
ohne den passenden partner wird es schnell wirklich einsam--als single bin ich es nicht-im gegenteil....lol 😇
elisabethvonthüringen
Zölibatsdiskussion oft ohne Gottesbeziehung
Warum sind es oft verheiratete Personen, die den Pflichtzölibat aufheben wollen?
Wenn ich als Zölibatärer mich so in Eheangelegenheiten einmischen würde, würde ich einen Sturm der Entrüstung über mich heraufbeschwören.
Sind sie nicht einsam? So eine Frage wird manches mal an mich herangetragen.
Einsam fühle ich mich nicht. Und Ehe ist noch kein Garant …Mehr
Zölibatsdiskussion oft ohne Gottesbeziehung

Warum sind es oft verheiratete Personen, die den Pflichtzölibat aufheben wollen?
Wenn ich als Zölibatärer mich so in Eheangelegenheiten einmischen würde, würde ich einen Sturm der Entrüstung über mich heraufbeschwören.
Sind sie nicht einsam? So eine Frage wird manches mal an mich herangetragen.
Einsam fühle ich mich nicht. Und Ehe ist noch kein Garant dafür, sich nicht einsam zu fühlen. Aufgrund von Gesprächen mit Eheleuten weiß ich, daß man zwar in einer Ehe auf engem Raum zusammenwohnen und - leben, aber dennoch sehr einsam sein kann. "Ich fühle mich einsam", hat mir gegenüber mancher Ehepartner geäußert.

Bei dieser ganzen Diskussion rund um den Zölibat wird meiner Meinung nach zu sehr das übernatürliche Wirken Gottes vergessen. Es ist etwas, was "Ecce, Sponsus venit" so beschreibt. Wer so etwas einmal erlebt hat, der versteht Zölibatäre besser, die sagen: Ich fühle mich nicht einsam.
So ein Gnadengeschenk ist nicht von Dauer und seine Intensität ist unterschiedlich lang und spürbar. Es gibt auch Zeiten der Dunkelheit. Aber mit so einem Gnadengeschenk Gottes, lassen sich die dunklen Zeiten gelassener ertragen. Denn ich habe die Liebe Gottes schon einmal wunderbar erleben dürfen und darf von diesen Erlebnissen her zehren. Es ist komisch. Da meint man, Gott sei jetzt so unendlich weit weg und spürt doch seine tragende Gegenwart.

Sind sie nicht einsam?
Manchmal stelle ich mir dann die Frage: Betet der Fragende/ die Fragende überhaupt? Wer ein gesundes Gebetsleben pflegt, befindet sich in einer Beziehung zum lebendigen Gott. Glaube ich wirklich an einen lebendigen Gott, der jetzt wirkt? Wenn Gott der Lebendige ist, dann wirkt er auch jetzt in der Zeit. Und wenn ich einmal bei Gott angedockt habe, habe ich immer und in jeder Situation ein Gegenüber mit dem ich in Beziehung bin.
elisabethvonthüringen
Warum der Zölibat nicht verstanden wird
2. Oktober 2010 um 07:41 Uhr
Die Kirche hat sich immer schon herausgenommen, in allen Kulturen, in die hinein sie sich begeben hat, das Gute für sich zu gebrauchen und das weniger Gute zu verwerfen.
Sie spricht zum Beispiel die Sprache des heidnischen Griechen Aristoteles, wenn es um die Philosophie geht. Diese Sprache hat sie übernommen, weil mit ihr die …Mehr
Warum der Zölibat nicht verstanden wird
2. Oktober 2010 um 07:41 Uhr
Die Kirche hat sich immer schon herausgenommen, in allen Kulturen, in die hinein sie sich begeben hat, das Gute für sich zu gebrauchen und das weniger Gute zu verwerfen.

Sie spricht zum Beispiel die Sprache des heidnischen Griechen Aristoteles, wenn es um die Philosophie geht. Diese Sprache hat sie übernommen, weil mit ihr die Eucharistie etwa am besten ausgedrückt und am genauesten erklärt werden kann.

Das Fanum, antker Tempelbezirk
Die Kirche hat sich die Bauform der römischen Basilika zu eigen gemacht, weil sie am besten für den Gottesdienst geeignet ist. So hat sie Anleihen bei der Tempelsprache der Antike gemacht, die bis heute geläufig sind.
Die antiken Tempel hatten einen inneren Bereich, der „fanum“ hieß. Dieser Bereich war der heilige, innerste Bezirk, den nur geheiligte Personen betreten durften. Um diesen Bezirk herum legte sich das „profanum“, das, was nicht heilig war. Unser Begriff „Profan“ kommt aus dieser Sprache und hat genau die alte Bedeutung beibehalten. „Profan“ meint bis heute nicht heilig, gewöhnlich.

Die Kirche hat nicht nur die Sprache, sondern auch die Sache selbst für sich gesichert. Ihre Kirchen sind heilige Bezirke. Man nimmt den Hut ab, wenn man eine betritt, nimmt Weihwasser am Eingang, macht eine Kniebeuge. In den Kirchen wird leise oder gar nicht besprochen und den Dienst tun hier die Priester. Sie sind eigens für diesen Dienst geweihte Personen, die sich sogar durch ihren Lebensstil heiligen: Sie kleiden sich anders und leben im Zölibat. Sie sind sichtbar „nicht profan“ und ein Zeichen für die Welt, dass es das Heilige gibt.

Allein der momentanen Moderne fehlt die Weisheit, Begriffe und Dinge aus früheren Zeiten zu übernehmen und sich zu eigen zu machen. Das hätte den Geruch des Konservativen. Der Moderne ist das alles sehr fremd, weil sie die Tendenz hat, alles gleich zu machen. Jeder Unterschied soll aufgehoben werden; der zwischen Mann und Frau ebenso, wie der zwischen Heilig und Unheilig. Deshalb wird der Zölibat nicht mehr verstanden und für überholt erklärt.
Poldi
Natürlich ist der Zölibat verhandelbar - das suggerieren die dt. Bischöfe, allen voran deren Vorsitzender, wenn jetzt die große "Dialog"-Offensive gestartet wird, um der vermeintlichen Meinungsmehrheit auf den Mund zu schauen.
Bischof Overbeck wird da sehr schnell auf verlorenem Posten stehen, denn zu den Themen, die man im "Dialog" diskutieren wird, steht mit an erster Stelle der Zölibat. Und dann …Mehr
Natürlich ist der Zölibat verhandelbar - das suggerieren die dt. Bischöfe, allen voran deren Vorsitzender, wenn jetzt die große "Dialog"-Offensive gestartet wird, um der vermeintlichen Meinungsmehrheit auf den Mund zu schauen.

Bischof Overbeck wird da sehr schnell auf verlorenem Posten stehen, denn zu den Themen, die man im "Dialog" diskutieren wird, steht mit an erster Stelle der Zölibat. Und dann wird man sehr schnell feststellen, dass es nicht um Dialog, sondern um gnadenloses Verlangen und Fordern gehen wird. Über den Zölibat ist im Grunde schon längst "verhandelt" worden.

Zur Dialogoffensive fällt mir nur ein:

1.) Beide Seiten müssten bereit sein, zuzuhören - auch die Gegner der kirchlichen Lehre.

2.) In guter WsK-Manier wird man dazu nicht bereit sein, denn es ist von vornherein klar, wer Recht hat und wer nicht. Außerdem ist ja völlig uncool, einmal den Katechismus in die Hand zu nehmen (und gleichzeitig darauf zu vertrauen, dass dessen Inhalt nicht blanke Erfindung ist). Wer jetzt nicht mit an den klassichen katholischen Themen rüttelt, wird aus dem Dialog wohl sehr schnell ausgeschlossen.

3.) Im Grunde ist aber diesen Leuten dafür kein Vorwurf zu machen, denn die Mehrheit der dt. Bischöfe gehen den Priestern und Laien seit Jahrzehnten mit ihrem antirömischen Affekt mit schlechtem Beispiel voran.
Bernhard220
Sie haben Recht,
ich habe Bischof Franz-Josef Overbeck unrecht getan und bitte höflich um Entschuldigung.
Von Bischof Ackermann habe ich bis heute, auf meine Anfrage hin,
wie er das gemeint hat: "Der Zölibat war nie zeitgemäß", keine Antwort bekommen.Mehr
Sie haben Recht,

ich habe Bischof Franz-Josef Overbeck unrecht getan und bitte höflich um Entschuldigung.
Von Bischof Ackermann habe ich bis heute, auf meine Anfrage hin,
wie er das gemeint hat: "Der Zölibat war nie zeitgemäß", keine Antwort bekommen.
Tesa
Ich glaube das Zitat, wonach der Zölibat "nie zeitgemäß" war stammt von Bischof Ackermann, Trier, oder?
Bernhard220
Bischof Overbeck: Zölibat nicht verhandelbar
wie soll ich das verstehen; Zitat Bischof Overbeck:
Der Zölibat war nie zeitgemäß.Mehr
Bischof Overbeck: Zölibat nicht verhandelbar

wie soll ich das verstehen; Zitat Bischof Overbeck:
Der Zölibat war nie zeitgemäß.
AlexBKaiser
Overbeck ist ein Hoffnungsschimmer im deutschen Episkopat 🤗