Tina 13
2264
Theodor von Mopsvestia. Theodor von Mopsvestia „So sehr hat Gott die Welt geliebt" „Habt keine Angst vor dem Kreuz", sagt der Herr Jesus, „und zweifelt nicht an den Worten, die ich zu euch sage.“ Die …Mehr
Theodor von Mopsvestia.

Theodor von Mopsvestia

„So sehr hat Gott die Welt geliebt"

„Habt keine Angst vor dem Kreuz", sagt der Herr Jesus, „und zweifelt nicht an den Worten, die ich zu euch sage.“ Die Schlange, die Mose in der Wüste erhöht hat, war einzig durch die Allmacht dessen wirksam, der befohlen hatte, sie aufzurichten... So nimmt auch der Herr das Los der Menschen auf sich und erleidet die Schmerzen des Kreuzes. Doch durch die in ihm wohnende Macht hat er die, die an ihn glauben, des ewigen Lebens würdig gemacht. In den Zeiten des Mose befreite die eherne Schlange diejenigen vom Tod, die vom giftige Biss getroffen worden waren, wenn sie denn ihre Blicke auf sie richten würden - obwohl sie kein Leben in sich hatte und nur durch die Kraft eines anderen. Jesus hingegen, allem Aussehen und aller Qualen zum Trotz, schenkt das Leben gleicherweise allen, die an ihn glauben würden, durch die Macht, die in ihm wohnt. Jesus fährt fort: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingegeben hat, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“ „Auch das ist“, so sagt er, „ein Zeichen der Liebe Gottes...“ Wie hat er sagen können: „Gott hat seinen einzigen Sohn hingegeben“? Es ist klar, dass die Gottheit nicht leiden kann. Doch durch ihre Vereinigung bilden die Göttlichkeit und die menschliche Person Jesu eine Einheit. Deshalb berührt alles, was seine menschliche Person betrifft, auch seine Göttlichkeit, obwohl der Mensch allein leidet... Um diese Größe der Passion darzulegen, sagt der heilige Paulus: „... hätten sie die Weisheit Gottes erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt“ (1Kor 2,8). Indem er Jesus diesen Titel gibt, will er die Großartigkeit der Passion aufzeigen. In gleicher Weise verkündet unser Herr sehr trefflich: „Gott hat seinen einzigen Sohn hingegeben“, um die Größe seiner Liebe aufzuzeigen durch die Leiden, die er ertragen hat.

Kommentar zum Johannesevangelium; CSCO 115,116
Tina 13
Theodor von Mopsvestia (?-428), Bischof und Theologe
-
Weg des Kreuzes, Weg zur Herrlichkeit
-
„Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird“ (Joh 12,23) [...] Nachdem er überraschend seine Verherrlichung ankündigt, die mit seiner Passion unvereinbar erschien, fährt Jesus fort: „Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein …Mehr
Theodor von Mopsvestia (?-428), Bischof und Theologe
-

Weg des Kreuzes, Weg zur Herrlichkeit
-

„Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird“ (Joh 12,23) [...] Nachdem er überraschend seine Verherrlichung ankündigt, die mit seiner Passion unvereinbar erschien, fährt Jesus fort: „Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht“ (V. 24). „Mein Tod soll euch also nicht in Verwirrung stürzen. Das Weizenkorn ist allein, bevor es in die Erde fällt, doch einmal dort hineingefallen und gestorben, keimt es zu großer Pracht auf und bringt das Vielfache an Früchten hervor; es breitet seine Schätze vor allen aus und offenbart seine Schönheit. Denkt daran, dass es bei mir genauso ist. Jetzt bin ich allein und unbeachtet, unerkannt inmitten der Menge der Menschen. Wenn ich aber das Kreuzesleiden durchlitten haben werde, werde ich in großer Herrlichkeit auferstehen und viele Früchte hervorbringen.“ [...]
-

Nach diesen, ihn selbst betreffenden Ankündigungen ermahnt Jesus seine Jünger, ihm nachzufolgen: „Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt geringachtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.“ (V. 25) „So soll euch meine Passion nicht entsetzen [...] vielmehr sollt ihr selbst bereit sein, die gleichen Leiden zu erdulden, um dieselben Früchte hervorzubringen.“ Dann fügt er schlicht hinzu: „Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren“ (V. 26). „Wer Anteil an meinen Leiden hat, wird ebenso an meiner Herrlichkeit Anteil haben; er wird auf ewig mit mir in der kommenden Welt vereint sein und wird Anteil an meiner Freude im Himmelreich haben. Auf diese Weise wird mein Vater diejenigen ehren, die mir treu gedient haben.“
-

Kommentar zum Johannesevangelium ; CSCO 116, S. 171f.
Tina 13
Theodor von Mopsvestia (?-428), Bischof und Theologe
Geboren werden als neue Schöpfung
„Wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben. Wenn wir …Mehr
Theodor von Mopsvestia (?-428), Bischof und Theologe

Geboren werden als neue Schöpfung

„Wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben. Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein.“ (Röm 6,3-5). Der heilige Paulus zeigt uns hier ganz klar, dass unsere neue Geburt durch die Taufe das Symbol unserer Auferstehung nach dem Tod ist. Diese Auferstehung wird sich für uns durch die Kraft des Geistes vollziehen, wie gesagt wurde: „Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich. Was gesät wird, ist armselig, was auferweckt wird, herrlich. Was gesät wird, ist schwach, was auferweckt wird, ist stark. Gesät wird ein irdischer Leib, auferweckt ein überirdischer Leib.“ (1 Kor 15,42-44). Das bedeutet: Wie hier auf Erden unser Leib sich des sichtbaren Lebens erfreut, solange die Seele anwesend ist, so wird er dereinst das unvergängliche ewige Leben erlangen durch die Kraft des Heiligen Geistes.

So verhält es sich mit der Geburt, die uns durch die Taufe geschenkt wird und die Symbol unserer Auferstehung ist: Wir empfangen in ihr die Gnade durch den gleichen Geist, doch in einem bestimmten Maß und in Art eines Vorschusses. Wir empfangen sie in ihrer Fülle, wenn wir wirklich auferstehen und die Unverweslichkeit uns tatsächlich gegeben wird. Deshalb möchte der Apostel Paulus, wenn er von unserem zukünftigen Leben spricht, seine Zuhörer mit diesen Worten ermutigen: „Aber auch wir, obwohl wir als Erstlingsgabe den Geist haben, seufzen in unserem Herzen und warten darauf, dass wir mit der Erlösung unseres Leibes als Söhne offenbar werden.“ (Röm 8,23). Denn wenn wir schon jetzt die Erstlingsgaben der Gnade erhalten haben, warten wir darauf, sie in ihrer Fülle zu empfangen, wenn uns die Freude der Auferstehung geschenkt werden wird.

Kommentare zum Johannesevangelium, 2. Buch