Aquila
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Viele Christen an gefährlicher Messerstecherei beteiligt

Nein, hier geht es nicht um Christen, die mit einem Messer aufeinander losgegangen sind, sondern um das sogenannte „Bibelstechen”: Man will auf eine bestimmte Frage eine Antwort (von Gott) bekommen, indem man mit einem spitzen Messer willkürlich zwischen die Seiten sticht und die Spitze auf irgendeine Bibelstelle richtet. Oder man schlägt dazu eine x-beliebige Seite der Bibel auf und zielt mit irgendeinem spitzen Gegenstand auf eine bestimmte Stelle. Es geht also hier darum, auf irgendeine Frage (z.B.: wie soll ich mich verhalten? Wohin soll ich fahren? Soll ich diese Person heiraten? Soll ich mich operieren lassen?...) eine konkrete Antwort (von Gott) zu erhalten. Manche Leute verwenden dazu auch andere religiöse Bücher.
Sogar in evangelikalen Kreisen, die sich als bibeltreu bezeichnen, ist das Bibelstechen oder Bibelaufschlagen weit verbreitet. Gewisse Kreise gehen noch einen Schritt weiter, indem sie zur Erkundung des göttlichen Willens für die Zukunft einzelne Bibelstellen (auch „Losungen” genannt) auf Kärtchen drucken und in einer Losungskarten-Schachtel aufbewahren. Auf konkrete, die Zukunft betreffende Fragen wird dann um Gottes Führung gebetet und ein Kärtchen gezogen. Der darauf befindliche Bibelvers wird dann als göttliche Antwort betrachtet. Das Beten ist zwar gut, aber die dabei verwendete Methode entspricht nicht Gottes Art zu wirken! Ich gestehe an dieser Stelle, dass auch ich früher manchmal dieses Bibelaufschlagen praktiziert habe, leider...

Leider ist diese Praktik unter Christen sehr verbreitet! Dabei handelt es sich um Wahrsagerei, also um einen Verstoß gegen das 1. Gebot! Es gibt sogar Priester und Ordensleute, die mit dieser Methode „arbeiten”!
Man spricht in diesem Zusammenhang übrigens auch von Stichomantie oder Bibliomantie oder Bibelmantik. Mantik bedeutet Kunst des Wahrsagens oder Sehens.
Man kann sich ausmalen, zu welchen fatalen Fehlentscheidungen es kommen kann, wenn man sich auf Lebensfragen auf diese Art „Antworten” erwartet!
Alarmstufe 1 ist oft auch angesagt, wenn z.B. jemand zu einer Person, die vor einer großen Entscheidung steht (Ehe, Familie, beruf, Gesundheit usw.) sagt: „Du, ich habe für dich gebetet und ein Wort Gottes für dich bekommen.” Die andere Person erfährt dabei meist nicht, dass der andere willkürlich die Bibel aufgeschlagen hat!

Man kann durchaus irgendwo die Bibel aufschlagen (oder Zettel mit Bibelversen ziehen), um sich grundsätzlich Anregungen zu holen, aber nicht, um konkrete Antworten auf konkrete Fragen zu erhalten! Die Hl. Schrift ist kein Orakelbuch!
gennen
Was halten Sie denn davon einen Jahresheiligen zu ziehen, das kann man machen.
Caruso
Wenn ich es richtig verstanden habe, befasst man sich das Jahr über intensiver mit Leben und Wirken dieses Heiligen.
Melchiades
Stimmt, aber dabei geht es auch um etwas mehr. Denn durch ein besseres Wissen über sie, gehört auch ein Über- bzw. Nachdenken des eigenen Leben im Glauben, wie im Alltag dazu. Nur als Beispiel : Es gibt dabei auch Selige, die nicht vielen bekannt sind, weil sie keine "Großtaten" vollbraucht haben, sondern einfach nur nochmals aufzeigen, dass man auch mit der Standespflichterfüllung in aller Stille …Mehr
Stimmt, aber dabei geht es auch um etwas mehr. Denn durch ein besseres Wissen über sie, gehört auch ein Über- bzw. Nachdenken des eigenen Leben im Glauben, wie im Alltag dazu. Nur als Beispiel : Es gibt dabei auch Selige, die nicht vielen bekannt sind, weil sie keine "Großtaten" vollbraucht haben, sondern einfach nur nochmals aufzeigen, dass man auch mit der Standespflichterfüllung in aller Stille und von der Welt unerkannt, Gott wohlgefällig leben und dienen kann. Denn wie oft scheitern Katholiken und werden zum Teil zu Weltmenschen, weil sie meinen nur durch Großtaten Gott wohlgefällig zu sein, ohne je zu erkennen, dass auch kleine Taten, aus Liebe zum Herrn, der Gottesmutter für sie völlig ausreichen ? Da halt nicht jeder Katholik dafür bestimmt ist ein großer Heiliger zu werden. Doch, dass ihnen leider oft ihr menschlicher Stolz im Wege ist, um im Kleine ( in der Demut) ihren Grad, der ihnen gegebenen Heiligkeit tatsächlich erreichen zu können ,vergessen sie dabei.
Oder persönlich anders gesagt : " Heute will jeder ein Star sein, aber kaum noch jemand aus Liebe Diener."
nujaasNachschlag
In diesem Fall kann ich dem Losen auch was abgewinnen, denn so beschäftigt man sich mit einem religiösem Vorbild, das man vorher eben meist nicht kennt und auf das man auch gar nicht gekommen wäre.
Melchiades
revera
Denken Sie, dies gilt für die Katholiken, die sich mit einen Jahresheiligen , seinen Leben, wie er dem Herrn immer besser nachgefolgt ist nicht ?
Ich möchte Ihnen, mit Ihrer gemachten Aussage :"Für mich gibt es nur ein Vorbild, einen Weg, eine Wahrheit; Jesus Christus!", wirklich nicht zu nahe treten, aber dies sagen seit Jahrhunderten Lutheraner, die alle Heiligen und selbst die allerseligste …Mehr
revera
Denken Sie, dies gilt für die Katholiken, die sich mit einen Jahresheiligen , seinen Leben, wie er dem Herrn immer besser nachgefolgt ist nicht ?
Ich möchte Ihnen, mit Ihrer gemachten Aussage :"Für mich gibt es nur ein Vorbild, einen Weg, eine Wahrheit; Jesus Christus!", wirklich nicht zu nahe treten, aber dies sagen seit Jahrhunderten Lutheraner, die alle Heiligen und selbst die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria spöttisch ablehnen, die meinen sie brauchen weder Vorbilder bzw. noch Wegbegleiter, was Heilige sehr wohl auch sein können bzw. sind. Und wo sind sie mit ihrem Stolz und Hochmut gelandet ?
Auf den Weg zum Himmel oder doch letztendlich nur im Weltlichen ? Auch sie meinten der Herr reicht, ohne je zu erkennen, dass die Heiligen (denken Sie nur an die heilige Therese von Lisieux, an ihren kleinen Weg, der schon so vielen geholfen hat, den Weg zum Herrn zu finden) nur zur Seite stehen, ihnen helfen möchten, was doch ein wahrhaftiger Akt der Nächstenliebe ist, oder nicht ?-
Denn alle Selige, Heilige und selbst die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria weisen immer nur auf den Herrn !
Melchiades
revera
" aber jeder sollte in seinem individuellen Stil Jesus Christus nachfolgen, Er ist das der Weg!"
Nur sind wir dazu überhaupt in der Lage ? Denn Sein Weg, ist der des Gottmenschen ; wir dagegen stehen unter den Auswirkungen der Erbsünde. Und wenn wir, wie man heute meint "jeder sollte in seinem individuellen Stil" betrachten bzw. dies genauer überdenken, wäre es da nicht auch möglich, dass …Mehr
revera
" aber jeder sollte in seinem individuellen Stil Jesus Christus nachfolgen, Er ist das der Weg!"
Nur sind wir dazu überhaupt in der Lage ? Denn Sein Weg, ist der des Gottmenschen ; wir dagegen stehen unter den Auswirkungen der Erbsünde. Und wenn wir, wie man heute meint "jeder sollte in seinem individuellen Stil" betrachten bzw. dies genauer überdenken, wäre es da nicht auch möglich, dass dies eher eine Art von Ausrede darstellt ? Denn jene Katholiken, die ständig das Banner " Wir sind Kirche" vor sich her tragen, meinen auch ihren individuellen Stil in der Nachfolge Christi zu haben, wie auch Katholiken, die 40 Jahre und mehr, nicht mehr gebeichtet haben usw., jeder beruft sich auf seinen individuellen Stil. Doch sind im Glauben tatsächlich die unterschiedlichen Glaubenswege, auf Grund der unterschiedlich erhaltenen Gnaden, und der so gerühmte individuelle Stil, dass gleiche ? Sind somit also viele der Bücher des Benediktinerpater Anselm Grün, in denen nicht nur nicht christlichen Religionen, sondern auch Esoterik ihren Einfluss haben, nichts weiter als sein individuelle Stil der Nachfolge Christ ? Oder ist es auch nichts weiter als jeweils der individuelle Stil der Nachfolge Christ, wenn Pfarrer in ihren Gemeinden oder Orden in ihren Klöstern Yoga, Zen usw. anbieten ? Könnte nicht die Möglichkeit bestehen, dass man schon hier, durch den Hinweis auf Individualität des Einzelnen, diesen im Grunde zu seinen eigenen Götzen macht ? Und somit, im Grunde, allem, was uns im heiligen Evangelium nach Matthäus 28, Vers 19 - 20 sagt wird ( geschrieben steht), widerspricht?