M.RAPHAEL
248

Einwohnung und Verantwortung

Der Katholik beginnt mit dem Pfingstereignis (vgl. Apg 2,4). Ohne diese Einwohnung des Heiligen Geistes, der der Herr selbst ist, gäbe es kein Christentum. Paulus bringt es in Gal 2, 19 und 20 auf den …Mehr
Der Katholik beginnt mit dem Pfingstereignis (vgl. Apg 2,4). Ohne diese Einwohnung des Heiligen Geistes, der der Herr selbst ist, gäbe es kein Christentum. Paulus bringt es in Gal 2, 19 und 20 auf den Punkt: „nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“.
Der Katholik unterwirft sich der Leitung durch den Heiligen Geist, weil er sonst nicht ordnungsgemäß in den mystischen Leib des Herrn integriert werden kann. Das ist zutiefst gegen den Geist der Aufklärung, wie Kant ihn im Dez. 1784 definiert hat: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.“ Dagegen will und bejaht der Fromme, mutig und entschieden, die Leitung durch einen anderen: den Heiligen Geist. Kann er das verantworten?
Die Frage ist von großer Bedeutung. Wenn der Mensch sich von einem einwohnenden Geist, der nicht er selbst ist, leiten lässt, muss er sich fragen lassen, ob das nicht der …Mehr