Kardinal Meisner fordert radikale Trennung von Weltbild-Gruppe
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Die im kirchlichen Eigentum befindliche Weltbild-Gruppe steht seit Wochen in der Kritik, weil sie einen Bruchteil ihres Gewinns durch den Verkauf von Büchern mit erotischen Inhalten erzielt, die nach kirchlicher Auffassung moralisch verwerflich sind. Weltbild ist mit einem Umsatz von über 1,6 Milliarden Euro einer der größten Medienhändler Europas.
Der Kardinal erklärte: «Wir haben in der Verkündigung einzustehen für die Heiligung des Menschen und seines Leibes und können nicht Besitzer eines Unternehmens sein, das Schund und Schmutz verbreitet.» Er glaube auch nicht, dass es bei der inhaltliche Ausrichtung des Medienhauses noch zu einer positiven Wende kommen könne. «Da gibt es nur noch eins: Wir müssen uns davon radikal trennen. Dafür gibt es für mich gar keine Alternative», so Meisner.
Zugleich verwies er darauf, dass sich die Kölner Erzdiözese bereits im Jahr 2008 vom Weltbild-Verlag getrennt habe. Damals übertrug sie ihre Weltbild-Geschäftsanteile an den Verband der Diözesen Deutschlands (VDD).
Am Montag berät in Würzburg der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz möglicherweise über die Zukunft der Weltbild-Unternehmensgruppe. Bereits vor knapp zwei Wochen hatte Papst Benedikt XVI. angekündigt, der Vatikan werde dafür sorgen, dass sich die katholische Kirche in Deutschland «entschiedener und deutlicher» gegen die Verbreitung von erotischem und pornografischem Material im Internet einsetze.