Im Zweifel für die Religion – auch gegen den Staat
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Ebenso halte er es für problematisch, wenn religiöse Menschen vor die Entscheidung gestellt werden, ob sie an ihre Religion glauben oder einem Staat angehören. «Wenn ich mich entscheiden müsste, ob ich Deutscher oder Katholik bin, sage ich klar: Ich bin Katholik», so der Theologe von der Berliner Freien Universität.
Sein evangelischer Kollege Notger Slenczka von der Berliner Humboldt Universität verteidigte hingegen, dass es für Religionen keine Sonderrechte gebe und sie sich damit auch für ihre religiöse Praxis rechtfertigen müssten. Der Legitimationsdruck auf Religionen ist nach seiner Ansicht keine neue gesellschaftliche Entwicklung.
Mit Blick auf die Beschneidungsdebatte betonte er, dass mit dem Gesetzentwurf ein «deutliches Signal der Politik» gesetzt worden sei, dass religiöse Praxis in Deutschland gewünscht sei. Der Gesetzentwurf zur Regelung der Beschneidung wurde am Mittwoch vom Bundeskabinett auf den Weg gebracht. Die Regelung im Kindschaftsrecht soll es Eltern unter bestimmten Voraussetzungen erlauben, an ihrem Sohn die Beschneidung der Penis-Vorhaut aus religiösen oder hygienischen Gründen vornehmen zu lassen.