Must-Have im Buchsektor: „Gott allein“ – über die Kartäuser

Hans Jakob Bürger hat ein Buch über die Spiritualität der Kartäuser veröffentlicht: „Gott allein. Andachts-, Gebets- und Betrachtungsbuch in der Tradition der Kartäuser“.

Das Werk gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil umfasst das „Marianische Offizium der Kartäuser“ und der zweite sorgfältig ausgewählte Texte aus den Schriften der Kartäuser.

Das Marianische Offizium der Kartäuser

Das „Marianische Offizium“ wird auch „Marianum“ genannt. Die Gebete sind wie das Offizium in acht Tagzeiten gegliedert: Matutin, Laudes, die kleinen Horen Prim, Terz, Sext und Non sowie Vesper und Komplet.

Das Marianum wird heute nur noch von den Kartäusern gebetet. Sie beginnen und beenden jeden Tag und jede Nachtwache damit. Bürger weist daraufhin, dass es „wegen seiner Kürze“ besonders geeignet ist, auch von Gläubigen gebetet zu werden, die nicht im Kloster leben. Jede Hore benötige einige Minuten. Man könne mit einzelnen Tagzeiten beginnen.

„Gott allein“ enthält das Marianum in zwei Spalten - Lateinisch und Deutsch. Rot gedruckte Rubriken führen den Beter, auch wenn er keine Erfahrung mit dem Offizium der Kirche hat, einfach und sicher durch die Psalmen und Hymnen.

Eine Gebetsanleitung für Christen in jedem Stand

Der zweite Teil des Buches enthält ausgewählte Kartäuserschriften. Es handelt sich um eine Perlensammlung mit Auszügen unter anderem des „Leben Jesu“ von Ludolf von Sachsen aus dem 14. Jahrhundert (das schon Teresa von Avila gelesen hat).

Die Texte helfen nicht nur, die Spiritualität der Kartäuser zu verstehen. Sie ermöglichen auch, sich das Gebet der Kartäuser anzueignen. Es beginnt damit, sich von den eigenen Unvollkommenheiten zu reinigen, sich im Grunde der Seele zu sammeln und einen einfachen Liebesblick auf Gott zu erhalten: „Bist du zerstreut durch Deine vielen Aufgaben, Du kannst trotzdem zu jeder Stunde in das Innerste der Seele hinabsteigen, wo der göttliche Gast wohnt“ – schreibt Pater Anton Jans (1903-132) aus der Schweizer Kartause La Valsainte.

„Gott allein“ lenkt den wankelmütigen Blick des Lesers zielstrebig auf den ewig Gleichen:

„Niemandem bleiben dunkle Stunden erspart. Doch wenn wir angesichts unserer Ohnmacht verzagen möchten, wenn die Ausweglosigkeit unserer Lage uns zur Verzweiflung treiben möchte, dann eben soll uns unser Elend zur Rettung werden; ist es doch das kostbare Unterpfand des göttlichen Erbarmens. Freuen wir uns, nichts zu sein, denn das zwingt den Vater, uns nicht uns selber zu überlassen. Das Wissen um diese zwei Konstanten, das Nichts des Menschen und das All Gottes, gibt der Seele eine neue Einstellung, eine neue Schwungkraft, die sie allein retten kann.“ (Aus den Schriften eines Kartäusers)

Bislang unveröffentlichte Gedichte

Der letzte Teil von „Gott allein“ enthält die Erstveröffentlichung von Gedichten eines ungenannten Laienbruders der Kartäuser. Über die Demut schreibt er:

Drum halte dich gering und klein,
lass alles, was nicht Gott ist, los,
dann fließt du ganz in Gott hinein
und wirst des Lichtes Mutterschoß.

Denn Gott, der in dir lebt und quillt,
zeigt sich der tiefen Demut ganz.
Gott alle deine Sehnsucht stillt,
Er ist der Wahrheit Licht und Glanz.

Zu bestellen:

Hans Jakob Bürger (Hrsg.)
Gott allein – Andachts-, Gebets- und Betrachtungsbuch in der Tradition der Kartäuser
(incl.: Das Marianische Offizium der Kartäuser. Lateinisch-Deutsch)
FE-Verlag 2017
ISBN: 978-3863571719
204 Seiten; 10 Euro

www.fe-medien.de/epages/fe-medien.sf/de_DE/
HerzMariae
Das klingt auch nach einem sehr schönen Geschenk für Freunde, die gläubig sind und Fortschritte machen wollen.
tarcis
Kartäuser-Blog --- brunonis.net
Tesa
@niclaas Auch die Buch-Perlen müssen verkauft werden.
niclaas
»Must-Have im Buchsektor« – Ein Aufmacher, wie man ihn bei Kath.net antrifft. Dann kommen auch noch die Perlen, echte diesmal.