Anneliese Michel - Aussagen der Dämonen (Die erste exorzistische Sitzung)

Die erste exorzistische Sitzung Die Tagebuchnotizen, die sich Pater Renz anfänglich machte, gewähren uns einen schattenhaften Aufriss der ersten exorzistischen Sitzung: 24.9.1975. 16.00 angekommen. …Mehr
Die erste exorzistische Sitzung
Die Tagebuchnotizen, die sich Pater Renz anfänglich machte, gewähren uns einen schattenhaften Aufriss der ersten exorzistischen Sitzung:
24.9.1975. 16.00 angekommen. Mit dem Exorzismus begonnen nach Vorschrift. Anneliese bzw. die Dämonen verhalten sich zunächst ziemlich ruhig. Anneliese wird geschüttelt, immer stärker. Am stärksten reagieren Anneliese bzw. die Dämonen auf das Weihwasser. Sie fängt an zu brüllen und zu toben.
Anneliese weiß alles. Sie weiß, was sie sagt; sie ist anscheinend immer voll bei Bewusstsein. Keinerlei Amnesie. Kurze Pause. Anneliese wird von den drei Männern: Herr Hein, Peter und Vater Michel gehalten (damit sie weder sich noch andere verletze). Anneliese will beißen, nach rechts und nach links. Sie schlägt mit dem Fuß gegen mich. Manchmal schlägt sie einfach vorwärts. Sie sitzt zuerst auf dem Stuhl, später auf der Couch. Sie darf nicht liegen. Wenn sie sich einmal legt, erhebt sie sich sofort wieder. Sie klagt, dass der Teufel …
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Zweihundert
Nicht das Böse spricht, sondern der Böse, und der Böse ist nicht irgend jemand. Er kommt aus dem Heimatdorf, er spricht den heimatlichen Dialekt. Die Mundart ist treffsicher, rauh, der Böse hat «dem Volk aufs Maul geschaut,» wie Luther das nennt. Da gibt es nichts von der Fremdwörtelei und Ausgelaugtheit der städtischen Redeweise. In seinen Kraftausdrücken, in seiner Derbheit, ist dieser Teufel …Mehr
Nicht das Böse spricht, sondern der Böse, und der Böse ist nicht irgend jemand. Er kommt aus dem Heimatdorf, er spricht den heimatlichen Dialekt. Die Mundart ist treffsicher, rauh, der Böse hat «dem Volk aufs Maul geschaut,» wie Luther das nennt. Da gibt es nichts von der Fremdwörtelei und Ausgelaugtheit der städtischen Redeweise. In seinen Kraftausdrücken, in seiner Derbheit, ist dieser Teufel fast mittelalterlich, wie er stets Schimpfwörter wie Arschloch und Scheiße und Drecksau und Aas bereit hat, wie er den priesterlichen Angriffen den Buckel hinhält und sich dann herumdreht und höhnt mit: «Vergiften könnt ich dich!» oder «Sie, Aas, Sie, ich vergift Sie noch!» oder mit einer abscheulichen Lästerung der allerseligsten Jungfrau. Er fängt die lateinischen Formeln auf, ballt sie zusammen und wirft sie zurück wie Kot an den kirchlichen Purpur: «Immaculata . . .» — «Du, mit dene Scheißwort, das konnste dir sparen . . . Das glaubt dir doch ke Sau!» — «Saecula saeculorum . . .» — «Das ist alles net wahr, es steht überhaupt net da!» «Cede-weiche» — «Ich geh net, und wenn du's tausendmal daherplapperst!» — «. . . ut discedas ab hac famula Dei, Anneliese — dass du von dieser Dienerin Gottes, Anneliese, weichest!» — «Nein, die gehört mir, du Aas, die gehört mir, diese Rotznase, ich hol sie mir noch!»
Pastoraltiger
Hilft es wirklich weiter, wenn das immer wieder
wiederholt wird? Hier auf gtv war das bestimmt
schon 20 mal Thema.