Heiliger Barnabas, Apostel und Martyrer von Cypern, + 63? - Fest: 11. Juni

Hoffentlich regnet es heute nicht! Wenn es heute nämlich regnet, soll es einen nassen Herbst und ein schlechtes Weinjahr geben. Die Winzer sagen: „Regnets an Sankt Barnabas, so schwimmen die Trauben bis ins Fass.“ Das wäre schade.

Was indessen den heiligen Barnabas betrifft, so lebte Anno dazumal auf der Insel Cypern im Mittelmeer ein Jude mit Namen Joseph. Als junger Mann wanderte er nach Jerusalem auf die Schule, und es wird berichtet, dass Stephanus, der spätere Erzmartyrer, und Saulus, der nachmalige Apostel Paulus, zu seinen Mitschülern zählten. Gespannt horchte auch Joseph von Cypern auf, als das ganze Land widerhallte von den Berichten über die Lehren und Wunder des Zimmermannssohnes von Nazareth. Halb glaubte er, und halb glaubte er nicht, dass Jesus der verheißene Messias war. Wie andere, so war auch er ein Zweifler, bis er eines Tages dem Herrn begegnete und Zeuge war, wie der Heiland am Teich Bethesda einen Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war, durch ein bloßes Wort augenblicklich heilte. Von da an glaubte Joseph von Cypern an Jesus und war ihm mit Leib und Seele verschrieben. Als einer der zweiundsiebzig Jünger folgte er dem Herrn auf allen Wegen, und durch das, was er da sah und hörte, erhielt sein Glaube eine solche Festigkeit, dass ihn auch das furchtbare Geschehen auf Golgatha nicht aus dem Gleis warf. Im Gegenteil, er war es, der damals in der Zeit der Kopflosigkeit die verwirrten Jünger aufmunterte, stärkte und tröstete. So kam es, dass man ihn allgemein in dankbarer Anerkennung Barnabas nannte, was auf Deutsch „Tröster“ heißt. Auf diese Weise wurde also aus dem Joseph von Cypern ein Barnabas.

Warum aber wird der heilige Barnabas Apostel genannt, obwohl er nicht zu den Zwölfen gehört?

Barnabas blieb nach dem Pfingstfest zunächst in Jerusalem, und weil es der jungen Christengemeinde bald am Nötigsten gebrach, verkaufte er großzügig einen Acker, den er vor den Toren der Stadt besaß, und legte den Erlös zu Füßen der Apostel nieder. Dann erschien eines Tages Saulus, aus dem zu Damaskus ein Apostel geworden war, in Jerusalem, um den Anschluss an die Apostel zu suchen. Diese wollten jedoch von dem ehemaligen Christenverfolger nichts wissen. Erst als Paulus sich an den früheren Mitschüler Barnabas wandte und ihn um Empfehlung bat, ließen sich die Jünger dazu bewegen, auch Paulus in ihren Kreis aufzunehmen. Dass aber Barnabas dadurch der jungen Kirche einen unschätzbaren Dienst leistete, wird jedem klar, wenn er bedenkt, dass später gerade durch den Völkerapostel Paulus das Evangelium bis an die Grenzen der Welt verkündet wurde.

Hier nun sind wir endlich auf den Punkt gekommen, wo es in der heiligen Schrift heißt, dass Barnabas als Missionar von Jerusalem nach Antiochien, der ehemals drittgrößten Stadt der Welt, geschickt wurde. Da hatte er als Großstadtpfarrer alle Hände voll zu tun, und als er feststellte, dass er allein die Arbeit nicht mehr meistern konnte, holte er sich den Paulus aus Tarsus und machte ihn zu seinem Kaplan. Ausgezeichnet schafften die beiden miteinander, und bald stand die Pfarrei auf festen Füßen, so dass auch andere sie leiten konnten. So kam es, dass Paulus und Barnabas für die Mission unter den Heiden frei wurden, und weil sie nach den Worten im Neuen Testament eigens vom Heiligen Geist die neue Sendung erhielten, darf man auch Barnabas als Apostel ansprechen, zumal da ihm die heilige Schrift in der Apostelgeschichte diesen Titel ausdrücklich zuerkennt.

Heilige des Tages
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Streng genommen war Barnabas kein Apostel, aber der Titel wurde ihm schon sehr früh verliehen. Sein Vorname war Joseph; Barnabas (Etymologie: „Sohn des Trostes“) war ein Nachname. Er gehörte dem Stamm der Levi an. Er war ein Hellenist, d. h. ein Jude, der außerhalb Palästinas lebte und die griechische Sprache sprach. Geboren auf Zypern, nahm er bald nach dem Tod Christi den Glauben an und wurde …More
Streng genommen war Barnabas kein Apostel, aber der Titel wurde ihm schon sehr früh verliehen. Sein Vorname war Joseph; Barnabas (Etymologie: „Sohn des Trostes“) war ein Nachname. Er gehörte dem Stamm der Levi an. Er war ein Hellenist, d. h. ein Jude, der außerhalb Palästinas lebte und die griechische Sprache sprach. Geboren auf Zypern, nahm er bald nach dem Tod Christi den Glauben an und wurde Mitglied der ursprünglichen Gemeinde in Jerusalem. Seine erste bemerkenswerte Tat bestand darin, dass er sein Hab und Gut verkaufte und das Geld den Aposteln zu Füßen legte.

Es ist sein bleibendes Verdienst, dass er sich mit dem Neubekehrten Paulus anfreundete und ihn den Aposteln vorstellte, als alle dem ehemaligen Verfolger noch misstrauten. Noch bemerkenswerter ist sein Dienst an der Weltkirche, denn er war der erste, der das Potenzial des Paulus für die Sache Christi erkannte; Barnabas war es, der ihn von Tarsus nach Antiochia brachte, um dort zu lehren. Die erste Missionsreise (etwa 45-48 n. Chr.) unternahmen die beiden gemeinsam, und Barnabas scheint zumindest am Anfang der Anführer gewesen zu sein (Apg. 13-14). Barnabas' Auftreten muss würdevoll und beeindruckend gewesen sein, sonst hätten ihn die Einwohner von Lystra nicht als Jupiter angesehen.

Er war zusammen mit Paulus auf dem Konzil von Jerusalem anwesend (ca. 50). Während sie sich auf die zweite Missionsreise vorbereiteten, kam es zu Meinungsverschiedenheiten über Markus; daraufhin setzte jeder seine Arbeit getrennt fort. Barnabas ging mit Markus nach Zypern und wird danach weder in der Apostelgeschichte noch in einer anderen authentischen Quelle wieder erwähnt. Aus einer Bemerkung in einem der Paulusbriefe wissen wir, dass er von der Arbeit seiner eigenen Hände lebte (1 Kor 9,5-6). Zeitpunkt und Ort seines Todes sind nicht überliefert. Es wird behauptet, dass sein Leichnam 488 n. Chr. in Salamina gefunden wurde. Sein Name wird seit der Antike im Kanon der Messe erwähnt.
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Barnabas stammte aus Zypern und gehörte der jüdischen Levitenkaste an. Sein ursprünglicher Name war Joseph, aber die Apostel gaben ihm den Namen Barnabas, was "Sohn des Trostes" bedeutet (Apg 4:36). Barnabas verkaufte sein Land und spendete den Erlös der christlichen Gemeinde in Jerusalem (Apg 4:37). Barnabas trat für Paulus ein und brachte ihn zu den Aposteln (Apostelgeschichte 9:27). Besonders …More
Barnabas stammte aus Zypern und gehörte der jüdischen Levitenkaste an. Sein ursprünglicher Name war Joseph, aber die Apostel gaben ihm den Namen Barnabas, was "Sohn des Trostes" bedeutet (Apg 4:36). Barnabas verkaufte sein Land und spendete den Erlös der christlichen Gemeinde in Jerusalem (Apg 4:37). Barnabas trat für Paulus ein und brachte ihn zu den Aposteln (Apostelgeschichte 9:27). Besonders bekannt ist ihre gemeinsame, erste Missionsreise nach Zypern und Kleinasien. Es kam zu einem heftigen Streit zwischen Barnabas und Paulus bezüglich Johannes Markus, der sie auf einer Reise verlassen hatte. Barnabas wollte ihm eine zweite Chance geben, während Paulus dagegen war. Dies führte zur Trennung der beiden: Barnabas nahm Markus mit sich nach Zypern, während Paulus sich Silas anschloss (Apostelgeschichte 15:36-39). Die genauen Umstände seines Todes sind nicht sicher bekannt. Eine Legende besagt, dass er in Salamis, Zypern, von Juden gesteinigt wurde, die seine Predigt ablehnten.
Novena - Oremus
Sehr gute Frage im Artikel: Warum aber wird der heilige Barnabas Apostel genannt, obwohl er nicht zu den Zwölfen gehört?