der Logos
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Fest: 31. August Der heilige Raymund Nonnatus, Kardinal, + 26.8.1240 -

Nur sechsunddreißig Jahre alt wurde der heilige Raimundus Nonnatus, aber es war ein Heldenleben von solcher Herrlichkeit, dass sein Ruhm alle Zeiten überdauern und in Ewigkeit nicht verblassen wird.

Raimund lebte im 13. Jahrhundert zu einer Zeit, als an den Küsten Nordafrikas unzählige Christen als Sklaven in der harten Gefangenschaft der Mohammedaner ein trauriges Leben führten. Für ihre Befreiung wurden damals in der Christenheit fast gleichzeitig zwei neue Orden gestiftet. In einen von beiden trat auch Raimund ein. Als mutiger christlicher junger Mann war er bereit, Leib und Leben für die bedrängten Christen in Afrika einzusetzen. Wie ernst er seinen Plan nahm, hat die Zukunft in einzigartiger Weise bewiesen.

Lange zog Raimund zunächst als Bettler von Ort zu Ort und sammelte milde Gaben für den Loskauf der Gefangenen, bis er eines Tages an der Spitze einiger Mitbrüder in See stach. Er fuhr nach Afrika und konnte einhundertfünfzig Christensklaven befreien. Raimund hatte seine erste große Tat vollbracht. Bald aber sollte noch eine weit größere folgen.

Durch den Erfolg ermutigt, segelte Raimund zum zweitenmal über das Meer nach Afrika. Diesmal konnte er sogar zweihundert Christen befreien. Der Jammer derjenigen jedoch, die zurückbleiben mussten, weil das Lösegeld für sie nicht reichte, schnitt dem Heiligen dermaßen ins Herz, dass er sich selbst für sie den Sklavenhaltern als Gefangenen anbot. Die Mohammedaner gingen auch bereitwillig auf den Tausch ein, denn nicht ohne Grund hofften sie, für ihn später ein noch weit höheres Lösegeld herauszuschlagen.

So machte sich Raimund freiwillig im Dienst der Nächstenliebe selbst zum Sklaven. Er ließ sich Sklavenketten anschmieden und tat unter der glühenden Sonne Nordafrikas harte Sklavenarbeit. Das war eine unvergleichliche Heldentat, die weit hinanragt an die größte Heldentat, welche die Weltgeschichte kennt. Sie reicht weit heran an die Heldentat nämlich, als der Sohn Gottes aus unendlicher Liebe Knechtsgestalt annahm und um unserer Erlösung willen unerhörte Leiden und den fürchterlichen Tod am Kreuz auf sich nahm. Raimund Nonnatus hat eine große Ähnlichkeit mit unserem Erlöser Jesus Christus. Nichts Größeres kann es auf der Erde geben.

Ähnlich wie bei unserem Herrn Jesus Christus kamen in der folgenden Zeit auch über Raimund unerhörte Leiden. Weil er sich trotz Ketten und Kerker immerfort bemühte, den christlichen Mitgefangenen Mut zu machen und sie zu stärken und andere, die in übergroßer Not abgefallen waren, zum Glauben zurückzuführen, zog er sich den Hass der Sklavenhalter zu. Als es ihm sogar gelang, vereinzelte Juden und Mohammedaner zur christlichen Religion zu bekehren, verfuhr man gegen ihn mit einer Grausamkeit, die unmenschlich war. Um dem Heiligen nämlich das Sprechen unmöglich zu machen, durchbohrte man ihm mit glühendem Eisen Oberlippe und Unterlippe, zog ein Kettchen durch die Wunden und hängte ein Schloss daran. Obendrein sonderte man den Heiligen von allen Menschen ab, indem man ihn in einem Kerker ohne Licht anschmiedete.

Acht lange Monate musste der Christusjünger diese entsetzliche Marter aushalten. Dann kamen seine Ordensbrüder, kauften ihn los und brachten ihn nach Spanien heim. Der Papst hatte ihn noch als Sklaven zum Kardinal erhoben und sein Ruhm erfüllte die ganze damalige Christenheit. Von den ausgestandenen Qualen vollständig erschöpft, starb Raimund kurze Zeit danach als ein Sieger und ein Held, wie sie die Weltgeschichte nur wenige kennt und die es nur in der Nachfolge Christi geben kann.

BILD: Gonzalez de la Vega: Raimund Nonnatus, 1673

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Klaus Elmar Müller
Ist er nicht der Namenspatron von Kardinal Burke?
Joannes Baptista
Ein so großer Heiliger, der mich tief berührt ❤️.
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Gebete am 31. August
O Mutter meines Gottes, Königin der Engel, Hoffnung der Menschen, sieh gnädig auf den, der zu dir ruft, der zu dir seine Zuflucht nimmt. Sieh mich hier zu deinen Füßen. Ich, ein elender Sklave, weihe mich deinem Dienst, und will dich ehren und dir dienen mein ganzes Leben hindurch, so gut ich es nur vermag. Ich sehe es wohl ein, dass der Dienst eines so verächtlichen und …More
Gebete am 31. August
O Mutter meines Gottes, Königin der Engel, Hoffnung der Menschen, sieh gnädig auf den, der zu dir ruft, der zu dir seine Zuflucht nimmt. Sieh mich hier zu deinen Füßen. Ich, ein elender Sklave, weihe mich deinem Dienst, und will dich ehren und dir dienen mein ganzes Leben hindurch, so gut ich es nur vermag. Ich sehe es wohl ein, dass der Dienst eines so verächtlichen und gottlosen Dieners, wie ich es bin, dir nicht zur Ehre gereichen kann, da ich ja so oft deinen Sohn, meinen Heiland beleidigt habe. Wenn du aber selbst einen Unwürdigen zu deinem Diener annimmst, wenn du durch deine Vermittlung sein Herz verwandelst, und ihn deines Dienstes würdig machst, so wird dir diese deine Barmherzigkeit zu größerer Ehre gereichen, als ich Elender dir je zu erweisen im Stande wäre. Nimm mich also gnädig an, und stoße mich nicht von dir, liebenswürdigste Mutter! So hilf mir denn, meine Königin, rette mich, meine Königin. Dir übergebe ich heute meine Seele. Sei darauf bedacht, sie zu retten. Du Heil derer, die zu dir rufen, rette mich. Amen.

Zu Gott auf die Fürbitte des heiligen Raymund Nonnatus

O Gott, der du dem heiligen Raymund eine heldenmäßige Liebe, die Gefangenen zu erlösen und die Seelen zu retten verliehen hast, gib uns auf seine Fürbitte die Gnade, dass wir allezeit die Freiheit deiner Kinder genießen, und auch anderen nach unseren Möglichkeiten dieses Glück zu verschaffen trachten, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Zu den Heiligen Gottes

Ihr liebevollen Heiligen Gottes, versagt mir doch das einzige Almosen nicht, um das ich euch sehr bitte. Seht, ich beschließe heute wieder einen Monat, aber ich weiß nicht, wo oder wie ich mein Leben beschließen werde. Helft also ihr mir durch eure Fürbitte bei Gott, dass ich alle Monate meines Lebens durch ein glückseliges Ende beschließe und so zur Ewigkeit der Heiligen eingehe, die kein Ende mehr nimmt. Amen.

Andenken an die seligste Jungfrau

Am heutigen Tag wurde von den Discalceaten-Karmeliten ein allgemeines Kirchenfest in allen Kirchen, die unter Anrufung der seligsten Jungfrau in diesem ganzen Orden Gott geweiht sind, mit Gutheißung des Römischen Stuhls gehalten. Discalceaten: Barfüßer.
Ferner hat Papst Paul III. im Jahr 1537 allen Priestern, die die Heilige Messe vom Rosenkranz feiern, und anderen, die sie feiern lassen, an diesem Tag Ablass erteilt. Dies tat auch im Jahr 1609 am heutigen Tag Papst Paul V. für alle, die das Scapulier tragen.