@"Homosexualität" kann nach Aussage von Ärzten sehr verschiedene Ursachen haben. Es gibt z.B. eine pubertätsbedingte "Homosexualtität", die im Zuge der Reife wieder verschwindet. Das hat andererseits mit einer "Homosexualität" nichts zu tun, die als Anlage manchen Menschen mitgegeben wurde. usw. Da wird in kirchlichen Diskussionen viel ideologisches Interesse mit fachlichen Aussagen durcheinandergeworfen und das ganze noch mit pseudo-theologischen Argumenten gewürzt. Das Thema scheint den ekklesiologischen Populartraditionalismus besonders zu interessieren: Haben da einige Gläubige noch ekklesiogene Neurosen aufzuarbeiten?

@AlaricRübezahl: Da ist es wieder, das Unvermögen zu unterscheiden: Die "homosexuelle Neigung" (und wenn sie wirklich lesen können, ging es ja darum - deshalb hätten Sie sich das zweite Posting sparen können) kann niemals "eine in sich schlechte Handlung" sein, ganz einfach weil das keine(!) Handlung(!) ist, sondern - wie das Wort eben sagt - eine "Neigung". Und nach gegenwärtigem Erkenntnisstand kann es für diese "Neigung" sehr unterschiedliche Gründe geben, von einer pubertären "Ersatz"handlung bis zu einer biologischen Veranlagung. eine biologische Veranlagung ist eine von Gott gegebene Gabe und keine "Unrodnung" ("Und Gott sah, daß es gut war."). Davon zu unterscheiden ist die homosexuelle Handlung, die dem (freilich immer eingeschränkten) freien Willen unterworfen ist.

Zur Masturbation doch noch ein kurzes Wort: Da im Mittelalter die allgemeine "wissenschaftliche" Ansicht vertreten wurde, daß der Same des Mannes bereits das "Menschlein" in nuce darstellt (der Same sah unter den damaligen [Wasser]Lupen aus wie ein "Menschlein"), war Masturbation einer Kindstötung gleichgestellt. Deshalb wird Masturbation heute unter anderen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen eben nicht in dieser Schärfe gesehen und verurteilt. Auch hier muß also wieder differenziert werden, Herr @Kiepenzipfelmützenträger.

Und Ihre Ausdrücke wie @"absoluter Quatsch" mögen Ihrer Zipfelmütze vielleicht Mut machen, mir gegenüber können Sie es getrost lassen. Es wirkt nur dämlich.

@AlarichRübezahl: Die von Ihnen zitierten Aussagen gehören zu den zeitbedingten Lehrmeinungen im KKK, die vom aktuellen Erkenntnisstand in der Lehre geprägt sind. Im Mittelalter hat man auch die Selbstbefrieidigung anders beweretet als heute, weil man davon ausging, daß im männlichen Samen bereits das volle Menschlein vorhanden ist und nur noch in den "Mutter"boden der Frau gelegt wird. Entsprechend sind auch die Gewichtungen der Aussagen im KKK deutlich zu differenzieren - was Ihnen leider völlig abgeht. Ihre Verbissenheit bezüglich Ihrer Zitierwut macht sie blind für die Glaubensvernunft.

@Nikolaus: Da kann man mal sehen, was passiert, wenn sich ein Katechismus auf ein Gebiet begibt, das der Forschung bedarf. Es ist natürlich Unfug, "homosexuelle Neigung" als "objektiv ungeordnet" zu bezeichnen. Genauso könnte ich behaupten ein Spastiker sei mit seiner Neigung, sich selbst zu schädigen "ungeordnet". Was soll eine solche Aussage? Bei manchen Zitaten aus dem KKK gerät man in die Gefahr, den Glauben lächerlich zu machen.

@Rübezahl: Also jetzt könnte man wieder eine Menge schreiben - selbst wenn man die Beleidigungen von @Vorgartenrübezahl wegläßt. Das ist wieder mal ein solches @rübezählerisches Kuddelmuddel von verschiedenen Texten und Aussagequalitäten, daß ich jetzt wieder einen Riesensermon dazu schreiben müßte (auch der Papst kann die bischöflichen Befugnissse nicht aufheben, weil sie qua göttliches!!! Recht gesetzt sind; die Feststellungen von CD/Vat.II sind - leider - im Zuge der Vergangenheit sukzessive eingeschränkt worden z.B. was die Befugnisse der Bischofskonferenzen anbelangt; eine Anordnung der römischen Kurie ist niemals immer und überall "unabhängig vom örtlichen Bischof gültig", weil das von Bedingungen abhängt, über die man sich jetzt wieder auslassen müßte; ein römisches Dikasterion ist lediglich ein römisches Verwaltungsamt, und dem kann niemals ein Ortsbischof unterstellt werden [dann könnten ja die Bistümer gleich der römischen Kurie unterstellt werden - lol]; daß manche von einem Papst approbierten Schreiben in großen Teilen "ziemlich nutzlos" sind, teilen viele [auch Bischöfe] in der Weltkirche, auch wenn das in Herrn @AlarichRübezahl's Weltbild einfach nicht hineinpaßt [für ihn heißt Papst stets "Papa"]; denn was der Papst veröffentlicht, ist halt nicht immer Heilige Schrift. Auch ein Papst ist manchmal so einseiitig interessegeleitet wie ein zwergengestaltiger Zipfelmützenträger mit Holzkiepe im Internet.)

@frbendikt: Wie Sie darauf kommen, ich sei gegen das Vat.II, beibt Ihr Geheimnis.
Ich habe nicht "Glaubenskongregation" sondern "römisches Dikasterion" geschrieben - und das war (soweit ich weiß, ich kann mich irren) auch Kardinal Ratzinger als "Letztredakteur" unterstellt. Im übrigen schreiben Sie richtig "nach Maßgabe des Rechtes beim Bischof". Ein römisches Dikasterion steht immer unter einem Bischof, weil es juristisch (fast) keine Bedeutung hat: Es ist eine Verwaltungseinheit, die im Dienst der Kirche und damit des Bischofs steht, nie umgekehrt. Der Bischof ist Teil des Lehramtes, mein lieber @Gregor, und nicht des "Apparatschiks".