Ein sonderbarer Freitag, der 4. 2. 2011 "Kirche 2011": Dürftiges Professoren-Memorandum 143 Theologen haben eine Denkschrift unterschrieben, die Reformen für die katho- lische Kirche in Deutsch- land …More
Ein sonderbarer Freitag, der 4. 2. 2011
"Kirche 2011": Dürftiges Professoren-Memorandum
143 Theologen haben eine Denkschrift unterschrieben, die Reformen für die katho-
lische Kirche in Deutsch-
land anmahnt. Wie es darin heißt, dürfe man „nicht länger schweigen“, denn als Professoren trage man „Verantwortung, zu einem echten Neuanfang beizutragen“. - Tiefgreifende Reformen seien notwendig, wenn in der deutschen Kirche zukünftig „Grabesruhe“ vermieden werden wolle.

Tief besorgt sind sie also, die Damen und Herren Professoren, und das zufällig wenige Monate vor dem Papstbesuch und nicht etwa schon wenige Wochen oder Monate nach der Missbrauchsdebatte 2010.
Eigentlich seien sie stärker, verlautet es ergänzend in der „Süd-
deutschen Zeitung“, bemerkenswerterweise im Zeitungsbereich „Politik“: „Es wären noch viel mehr, hätten sich alle getraut, die im privaten Gespräch beteuerten, dass sie die Sache gut finden“ (siehe Linkhinweis). - Offenbar ist man wegen der Zahl also selbst etwas …
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elisabethvonthüringen
Kirchenschließungen: Muslime protestieren!
Gestern hat der Bischof von Essen mehrere Gemeinden in Duisburg besucht, die von Zusammenlegung und Schließung bedroht sind. Hier der Bericht.
Mir scheint dieser Spaziergang, was ich schlimm finde, lediglich den Anschein von Beteiligung wecken zu wollen, die wesentlichen Entscheidungen sind längst getroffen. Und wenn dann noch von "verbindlichen Vorschlägen …More
Kirchenschließungen: Muslime protestieren!

Gestern hat der Bischof von Essen mehrere Gemeinden in Duisburg besucht, die von Zusammenlegung und Schließung bedroht sind. Hier der Bericht.
Mir scheint dieser Spaziergang, was ich schlimm finde, lediglich den Anschein von Beteiligung wecken zu wollen, die wesentlichen Entscheidungen sind längst getroffen. Und wenn dann noch von "verbindlichen Vorschlägen" gesprochen wird (eigentlich ein Widerspruch in sich), hätte der Bischof ehrlicherweise zu Hause bleiben sollen und sagen: "Tja Leute, da kann man nichts machen. Ich löffle auch nur die Suppe aus, die mir meine Vorgänger und P. Thomas mit seinen Beratern eingebrockt haben. Das ganze Bistum Essen ist nun mal von seinem Zuschnitt her auf das Wirtschaftswunder der späten 50er Jahre eingestellt und das haben wir nun mal weder arbeitsmarktmäßig noch demographisch. Ich mache jetzt das Licht aus und wir sehen uns in Köln, Münster und Paderborn wieder. Meine Mitra behalte ich. Und Tschüss!"
Mutig wäre das und ehrlich auch. Aber das wird Bischof Overbeck nicht tun. Ich möchte damit auch überhaupt nichts gegen die meist sehr engagierte Arbeit der Priester und Laien unter häufig widrigen und resignierenden Umständen, abgesehen von manchem Dialogprozessunsinn, in meinem Nachbarbistum sagen. Aber wenns nicht mehr passt, dann passt es eben nicht mehr!

Was ich bei den geplanten Kirchenschließungen noch interessant finde, ist der Protest der muslimischen Gemeinde. Wir sollten nicht immer sofort einen bösen Hintergedanken dabei annehmen. Für mich hat es der Gemeindevorsitzende wunderbar abseits von Zahlen und Strukturreformplänen ganz fromm auf den Punkt gebracht: "Wir protestieren gegen die Schließung der Kirche, weil sie ein Gotteshaus ist, und Gotteshäuser schließt man nicht!"

In dem Buch "Schätze! - Kirchen des 20. Jahrhunderts" habe ich dazu passend ein Interview mit der bekannten Kirchenarchitektin Prof. Maria Schwarz (Jg. 1921) gefunden. Hier ein Auszug: "Wenn wir nichts anderes damit (mit den Kirchen, d. Verf.) tun können, müssen wir sie so lange verschließen, bis jemand kommt, der sie wieder füllt - als Kirche. Gute Dinge können warten. (...) Was ich an den Kirchen-Verkaufsmaßnahmen nicht verstehe, ist die aufgegebene Hoffnung. Unsere Religion besteht im tiefsten Kern darin, dass wir Hoffnung haben. Wenn ich etwas tue, womit ich Gemeinden in tiefste Traurigkeit stürze, dann stimmt etwas nicht!"

Was würde jetzt Ruhrgebietssatiriker Fritz Eckenga zum Bischof sagen: "Da kannst Du in der nächsten Halbzeitpause mal 'ne Viertelstunde drüber nachdenken. Viertelstunde nachdenken? Das schaffst Du schon. Glück auf!"
elisabethvonthüringen
Jugendvigil im Bistum Essen
Wir möchten alle Interessierten aufmerksam machen auf folgende Veranstaltung:
Ab Januar 2012 wird in der Kirche des Zisterzienster-Klosters in Bochum (Ortsteil Stiepel) regelmäßig eine Jugendvigil stattfinden, zu der die Mönche junge Menschen im Alter von 13 bis 30 einladen.
Geboten werden "eucharistische Anbetung und Impuls, Lichterprozession durch den Kreuzgang, kleine …More
Jugendvigil im Bistum Essen

Wir möchten alle Interessierten aufmerksam machen auf folgende Veranstaltung:

Ab Januar 2012 wird in der Kirche des Zisterzienster-Klosters in Bochum (Ortsteil Stiepel) regelmäßig eine Jugendvigil stattfinden, zu der die Mönche junge Menschen im Alter von 13 bis 30 einladen.

Geboten werden "eucharistische Anbetung und Impuls, Lichterprozession durch den Kreuzgang, kleine Geschichte im Kapitelsaal, Möglichkeit zur Aussprache und Beichte sowie anschließendes Beisammensein bei einem kleinen Imbiss".

Damit wird das Kloster zu einer Oase für die geistlich ausgehungerte (nicht nur katholische) Jugend in der Region Ruhrgebiet.

Los geht es am 6. Januar 2012 um 20 Uhr.

Die nächsten Termine, mehr Infos und Kontaktmöglichkeiten finden sich unter
www.kloster-stiepel.org/190.html
5 more comments from elisabethvonthüringen
elisabethvonthüringen
Dialog in Duisburg: Menschen fordern im Namen der Kirche Unkatholisches
Die BDKJ-Stadtvorsitzende von Duisburg forderte auf der öffentlichen Dialogveranstaltung vor Ort entgegen der von Christus als Hierarchie errichteten Kirche "demokratische Strukturen in der Kirche", denn:
"Die Priester, wen repräsentieren die eigentlich? Die sollen ja eigentlich auch ein Stück weit uns repräsentieren, wenn sie …More
Dialog in Duisburg: Menschen fordern im Namen der Kirche Unkatholisches

Die BDKJ-Stadtvorsitzende von Duisburg forderte auf der öffentlichen Dialogveranstaltung vor Ort entgegen der von Christus als Hierarchie errichteten Kirche "demokratische Strukturen in der Kirche", denn:

"Die Priester, wen repräsentieren die eigentlich? Die sollen ja eigentlich auch ein Stück weit uns repräsentieren, wenn sie eine öffentliche Meinung vertreten, tun sie das aber auch wirklich? Und wer darf denn alles überhaupt Priester werden, und wäre da es nicht vielleicht ein bisschen schöner, wenn die Priester, die es gibt, auch von den Gläubigen in der Gemeinde getragen würden?"

(Anmerkung: Als Kirchenangestellte und vorgebliche Vertreterin der katholischen Jugend in Duisburg sollte die Dame die katholische Lehre besser kennen. Danach repräsentiert der geweihte Priester CHRISTUS selbst, nicht die Gläubigen: So steht es in der Bibel, so sagt es die Tradition der Kirche, es ist historisch belegt und ansonsten wäre jedes Messopfer sinnlos. Auch wählen nicht die Gläubigen den Priester, sondern Gott selbst, man nennt dies Berufung.)

Auch ein Herr vom katholischen Bildungswerk offenbarte seine erschreckende Unkenntnis oder Fehlinterpretation:

"Es gibt ganz viele Seelsorger und Seelsorgerinnen. Die sind zwar nicht alle Priester, es gibt so viele zum Beispiel Bestatter (sic!), die sich rührend um Angehörige kümmern, auch das ist Seelsorge."

"Ist der Priester allein die Gemeindeleitung, oder können das auch sog. Laien sein (
Zwischenruf: "Können wohl, dürfen aber nicht!")."

"Wir haben leider ein anderes Verständnis von Laie. Der Laie ist eigentlich ein Angehöriger des Volkes Gottes. Und da sind gelegentlich auch Priester bei, auch der Papst."


(Anmerkung: Dem Heiligen Vater trotz offenbar fundamental anderen Kirchen- und Gottesbildes gönnerhaft die Zugehörigkeit zur Kirche zu attestieren, ist an Dummheit oder Dreistigkeit kaum zu überbieten. Dies auch noch direkt vor dem leibhaftig anwesenden Christus selbst zu tun, zeigt einmal mehr, wie dringend die Kirche angesichts solcher Blasphemie das Gebet braucht.)

"Wir müssen zur Leitung auch qualifizierte, und leider sind absolut wenige bereit, denn das verlangt unglaublich viel Zeit, also da braucht's noch verdammt (sic!) viel Phantasie, wie wir an dem Punkt weiterkommen."

Auf die Empörung eines KAB-Mitglieds hin, das sich „nicht vertreten“ sah, da er die Worte „Frieden und Gerechtigkeit weltweit“ sowie eine Basisgemeindenstruktur nach dem Vorbild der bereits vor Jahrzehnten gescheiterten, marxistisch geprägten „Theologie der Befreiung“ vermisste, deutete der Moderator und Vertreter des Essener Diözesanrats in Anspielung auf seine Ämter und das Zusammenwirken der entsprechenden Gruppierungen an, dass dieser Dialog vielleicht nur Mittel zum Zweck sein sollte:

"Auch in denVerbänden wird darüber gesprochen. Ich bin selbst Vorstandsmitglied bei Kolping, wir sprechen also über diese Dinge, und es wird also sicherlich auch nicht zu kurz kommen. Aber ich habe am Anfang schon gesagt:Wir tasten uns jetzt mal langsam vor."
elisabethvonthüringen
Katholiken gründen eine Stadt
VON DOROTHEE KRINGS UND ANDREAS KREBS (FOTOS) - zuletzt aktualisiert: 01.12.2011 - 02:30
Mit etwa 24 Prozent Bevölkerungsanteil bilden Katholiken die größte Glaubensgemeinschaft in den USA. Für die konservative katholische Elite des Landes gibt es seit kurzem eine eigene Universität im Südwesten Floridas, finanziert von einem frommen, reichen Unternehmer. Am Rande …More
Katholiken gründen eine Stadt
VON DOROTHEE KRINGS UND ANDREAS KREBS (FOTOS) - zuletzt aktualisiert: 01.12.2011 - 02:30
Mit etwa 24 Prozent Bevölkerungsanteil bilden Katholiken die größte Glaubensgemeinschaft in den USA. Für die konservative katholische Elite des Landes gibt es seit kurzem eine eigene Universität im Südwesten Floridas, finanziert von einem frommen, reichen Unternehmer. Am Rande des Campus entsteht eine neue Stadt: ein Besuch in Ave Maria.
Schmucke Häuser mit Säulen, Rundbögen, verschnörkelten Balkongittern säumen den Marktplatz von Ave Maria. Jedes Heim sieht ein wenig anders aus, als sei das Städtchen mit dem frommen Namen im Südwesten Floridas gemächlich gewachsen. Doch die Vielfalt ist gespielt, die mediterranen Fassaden sind aus einem Guss, kein Haus ist älter als fünf Jahre. Neu ist auch die gewaltige Kirche mit dem massiven Portal in der Mitte des Platzes. Wie ein Schutzschild wirkt ihre steinerne Front, die fast 40 Meter in den Himmel ragt. Höher als jedes Gebäude weit und breit.
Entworfen und erbaut hat die Kirche Tom Monaghan (74), Gründer von Domino's Pizzaservice, Milliardär und Katholik. Er hat auch die Universität jenseits des Marktplatzes errichten lassen. Sie ist das eigentliche Herz von Ave Maria und Monaghans Lebensprojekt: ein Ort für die Erziehung einer katholischen Elite. 400 Millionen Dollar soll er investiert haben. Davon profitieren bislang 750 Studenten. "Sie werden von den besten Professoren unterrichtet", sagt Forrest Wallace, Marketingchef der Hochschule, "unsere Uni ist attraktiv, weil Wissenschaftler hier die Freiheit bekommen, ihren Glauben auszuüben."
Mittagspause in Ave Maria. Studenten schlendern über die sauberen Wege auf dem Campus. Carolyn Dufresne (18) und ihre Freundinnen lassen sich auf der Wiese vor dem Mensagebäude nieder. Die Sonne brennt, Mücken tanzen über dem gestutzten Rasen. Carolyn studiert Biologie im ersten Semester, möchte Kinderkrankenschwester werden. Sie trägt das blonde Haar zum Zopf gebunden. "Man kann hier offen katholisch leben, mit anderen über seinen Glauben sprechen, man fühlt sich wie in einer großen Familie", sagt sie. Es ist nicht nur die allgemeine Säkularisierung, die Katholiken in den USA manchmal das Gefühl gibt, besser nicht über ihre Konfession zu sprechen. Die Mehrheit der gläubigen US-Bürger ist protestantisch. Katholiken standen lange unter dem Verdacht, sich insgeheim nicht dem amerikanischen Staat, sondern Rom verpflichtet zu fühlen. Bisher hat es mit John F. Kennedy nur ein Katholik ins Präsidentenamt geschafft.
Carolyn ist katholisch aufgewachsen, hat sieben Geschwister. Sie engagiert sich in einer Studentengruppe, die sich regelmäßig vor einer Abtreibungsklinik trifft, um zu beten. Ihre Freundinnen finden das gut. Sie stammen alle aus katholischen Elternhäusern, sind nach Ave Maria gekommen, um ihren Glauben bewusst zu leben, besuchen jeden Tag den Gottesdienst, gehen regelmäßig beichten. "Ich hatte es satt, mich ständig dafür rechtfertigen zu müssen, dass ich katholisch bin", sagt Elisabeth Schiller (17), die aus New York kommt, "hier muss man sich nicht verstecken."
Drinnen im Mensagebäude gibt es ein schwarzes Brett. Zwei Veranstaltungen werden für diese Woche angekündigt: "Was ist Deine Berufung? – Ein Abend der Entscheidungshilfe" und "Prolife – politische Arbeit in Washington".
Eine helle Glocke erklingt. Die Gemeinde erhebt sich. Mittagsmesse in der Kirche von Ave Maria. Gerade schlüpfen noch die letzten Studenten in die Bänke, vorn ziehen in weißen Gewändern die Messdiener ein. "Dominus vobiscum", sagt der Priester. "Et cum spiritu tuo", antwortet die Gemeinde. Es sind fast nur junge Leute in der Kirche, Studenten in T-Shirts, junge Frauen mit kleinen Kindern, ein paar Professoren. Jetzt knien einige Studenten, die Hände gefaltet. Der Ausdruck in ihren Gesichtern ist entrückt.
Drei Messen gibt es in Ave Maria jeden Tag. Die am Mittag ist mehrmals pro Woche auf Latein. "Wir machen das, weil die Gläubigen darum gebeten haben", sagt Robert Tatman, Pfarrer in Ave Maria. Außerdem werde in der Lateinischen Messe die Schönheit der Feier besonders deutlich. Sechs Jahre hat Tatman als Trappistenmönch gelebt, dann hörte er von Ave Maria, bot dem Bischof seine Hilfe an. Seit acht Jahren steht er nun im Dienst der Quasi-Pfarrei. Diesen vorläufigen Status hat die Kirche, weil sie im Privatbesitz ihres Erbauers Monaghan ist.
Tatman trägt eine lange Soutane mit schwarzem Zingulum, und weil er nach der Messe mit hinausgekommen ist in die Sonne, tritt Schweiß auf seine Stirn. "Dieses Gewand trage ich nicht zum Spaß, Shorts wären mir lieber", sagt er und lacht, "aber die Leute möchten, dass ein Priester erkennbar ist." Tatman ist Mitte 40, hat freundliche dunkle Augen, eine sanfte Stimme. Doch sie kann auch hart klingen bei gewissen Themen: Die Beichte etwa nimmt er ausschließlich im Beichtstuhl ab. "Das ist kein Gespräch unter Freunden", sagt Tatman, "es geht um die Präsenz Gottes, da lenkt mein Gesicht nur ab." Eines Tages möchte er wieder als Mönch leben, sich zurückziehen in die Stille. Noch aber ist Ave Maria seine Berufung. "Weil hier Menschen versuchen, in der Wahrheit zu leben", sagt er. Was das ist, die Wahrheit? Der Pfarrer lächelt. "Gott ist die Wahrheit", sagt Tatman.
Hinten im Ausstellungsraum bäumt sich ein Tiger auf, seine Pfoten greifen gierig ins Nichts. Das ausgestopfte Tier ist das Maskottchen der Baseball-Mannschaft "Detroit Tigers" und eines der Prunktstücke im Monaghan-Museum von Ave Maria. In seinem ersten Leben hat der Pizza-Unternehmer die Mannschaft gekauft. Er hat auch alte Sportwagen gesammelt, Boote, Flugzeuge. Doch dann las er "Mere Christianity" von dem christlichen Autor und Tolkien-Freund C. S. Lewis, las, dass nichts, was wir nicht weggegeben haben, jemals wirklich unser sei. Monaghan verkaufte seine teuren Spielzeuge, verkaufte sein Pizza-Imperium und investierte in Ave Maria. Das zweite, das demütige Leben des Tom Monaghan begann.
So erzählt es die freundliche Frau vom Museum. Und dann schiebt Jessie Comden ein Video ein, in dem der Uni-Gründer zu sehen ist im kargen Schlafraum, in dem er in Ave Maria stets übernachtet. "Ich möchte mit meinem Geld möglichst viel Gutes tun, möglichst viele Seelen retten", sagt er im Video. Er blickt nicht in die Kamera, spricht leise, undeutlich, so wie ein sehr scheuer Mensch.
In der jungen Stadt am Rande von Monaghans Campus gibt es bisher nur ein Café und ein Schnellrestaurant. In dem ist gerade viel zu tun, an der Theke hat sich eine Schlange gebildet. Eine junge Frau hat sich einen Burger mit Getränk geholt. Jetzt schiebt sie das Tablett zurück, bekreuzigt sich, neigt den Kopf, bewegt die Lippen. Sie trägt ein zierliches Kreuz um den Hals, einen langen gekräuselten Rock und hat ein waches Gesicht mit klaren Zügen.
Ein Kommilitone hat sie erspäht, setzt sich zu Elizabeth Del Curto (21), beginnt von einer Vorlesung zu erzählen. Die junge Frau studiert Griechisch und Latein, ihr Bekannter Musik. Beide schwärmen von den Studienbedingungen, von kleinen Klassen, vertrauten Professoren, die ihre Studenten zum Abendessen einladen. Dass in Ave Maria männliche und weibliche Studenten getrennt untergebracht sind und Sex vor der Ehe als Sünde gilt, finden sie "weise". "Wer sich zu früh verschenkt, verletzt sich nur selbst", sagt Elizabeth Del Curto.
Für seine Anteile an Domino's Pizza hat Tom Monaghan mehr als eine Milliarde Dollar erzielt. Er hat einen Club katholischer Unternehmer gegründet, ein Komitee zum Kampf gegen Abtreibung und Schwulenehe. Außerdem hat er unter dem Markennamen Ave Maria mehrere Anlagefonds auflegen lassen, die nur in Unternehmen investieren, die nicht gegen die katholische Morallehre verstoßen. Der größte dieser Fonds heißt "Katholische Werte".
Es gibt in Ave Maria ein Freibad mit langen bunten Wasserrutschen, einen Kindergarten, mehrere Schulen, einen riesigen Supermarkt. Doch wenn man vom Marktplatz in die Seitenstraßen einbiegt, blickt man sofort über freies Feld, ordentlich abgesteckt in Parzellen. Es ist alles bereit für die künftigen Einwohner von Ave Maria. 11 000 Eigenheime sollten eigentlich längst gebaut sein. Das war der Plan des Immobilien-Giganten Barron Collier, der den Aufbau der Stadt übernommen hat. Im Angebot sind drei Haustypen: zweigeschossig mit Veranda, eingeschossig mit großer Garage, Reihenhäuser. Zu haben schon ab 100 000 Dollar, günstig für den Südwesten Floridas. Doch die Immobilienkrise in den USA hat dem Projekt zugesetzt. Erst 400 Häuser sind gebaut. Am Gewerbepark steht bisher nur ein Schild. Bald soll sich dort ein Prothesenhersteller niederlassen. Ave Maria hofft auf 300 Arbeitsplätze.
"Wir haben einiges Kapital verloren", sagt Scott Stinnit (58), der sein Haus 2007, noch vor der Krise, gekauft hat. Er arbeitet als Pilot und ist mit seiner Frau nach Ave Maria gezogen, weil es dort "schön und friedlich" ist. Die beiden gehen regelmäßig in die Kirche. "Da sieht man die jungen Leute, Familien mit vielen Kindern, die so einen zufriedenen Eindruck machen", sagt Stinnit, "wir haben den Umzug nie bereut – dieser Ort ist eine sichere Insel in einer verrückten Welt."
Carlos lässt sich auf die Bank vor der Kirche fallen, zieht sein T-Shirt stramm. Nun ist der Aufdruck zu lesen: "Appy days". Carlos del Castillo (26) grinst. "Es gab in den USA mal eine Fernsehserie, die hieß Happy Days und war saubere, gute Familienunterhaltung", sagt er, "danach habe ich mein Projekt benannt: Ich entwickle einen App-Kanal fürs iPhone, in dem junge Katholiken aus ihrem Leben erzählen – lustige Episoden, die zeigen, dass es Spaß macht, katholisch zu sein." Ave Maria sei der perfekte Ort, um so ein Produkt zu entwickeln, auf dem Campus gebe es schließlich genug fröhliche Katholiken.
Carlos erzählt noch ein bisschen von seiner Familie, dass er als Kind immer den neusten Fernseher haben durfte, zu viel Müll geschaut habe. "Die Generation meiner Eltern ist verloren", sagt er, "die halten Konsum für alles." Er selbst betet, wenn er nicht weiß, wie er seine App weiter programmieren soll. Oder wenn ihm Schlimmes widerfährt. Carlos schaut zu Boden. "Mein Bruder ist vor drei Monaten in Afghanistan gefallen", sagt er. "Das sind Momente, in denen Du wissen musst, woran Du glaubst."
Es ist dunkel geworden auf dem Campus. Drückend warm ist es noch immer. Plötzlich schält sich eine kleine Gruppe junger Leute aus der Dunkelheit. Sie gehen langsam, sprechen gedämpft. Als sie näher kommen, wird das Gemurmel klarer. Die Studenten beten den Rosenkranz. Unter ihnen ist Carolyn Dufresne. Sie schaut kurz auf, lächelt, wendet sich wieder ihrer Gruppe zu. Die Prozession zieht weiter über den Campus von Ave Maria, bis die Nacht sie schluckt.
elisabethvonthüringen
Sarkozy nennt Papandreou „ungewaschenen Trottel“ 🙄
Als „verrückt“ und „depressiv“ hat der französische Präsident Nicolas Sarkozy den scheidenden griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou bezeichnet. Sarkozy äußerte sich bei einer Unterredung mit US-Präsident Barack Obama am Rande des G-20-Gipfels in Cannes, wie die französische Zeitung „Le Parisien“ nach Angaben des „Corriere della …More
Sarkozy nennt Papandreou „ungewaschenen Trottel“ 🙄
Als „verrückt“ und „depressiv“ hat der französische Präsident Nicolas Sarkozy den scheidenden griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou bezeichnet. Sarkozy äußerte sich bei einer Unterredung mit US-Präsident Barack Obama am Rande des G-20-Gipfels in Cannes, wie die französische Zeitung „Le Parisien“ nach Angaben des „Corriere della sera“ heute berichtete.
Die Unterredung der beiden Präsidenten fand hinter verschlossenen Türen statt, „Le Parisien“ bekam jedoch Kenntnis von einer Tonaufzeichnung des Gesprächs. Demnach sagte Sarkozy, man solle sich nicht auf Papandreou versteifen, da dieser schon am Abgrund stehe. Sarkozy und Obama äußerten den Angaben zufolge die Meinung, dass Papandreou mit der Referendumsankündigung auf europäischer Ebene einen „enormen Fehler“ begangen habe, obgleich er danach einen Rückzieher gemacht habe.
„Ungewaschener Trottel“
Laut der Satirezeitschrift „Le Canard enchaine“ soll Sarkozy mit noch härteren Worten gegenüber seinen Ministern über Papandreou hergezogen sein. „Er schert sich um nichts, er ist ein ungewaschener Trottel“ und „er hat uns den G-20-Gipfel ruiniert“, ereiferte sich demnach der französische Präsident. Die griechische Referendumsankündigung bezeichnete Sarkozy bei dieser Gelegenheit als „Faustschlag in den Rücken“. „Ein absoluter Skandal. Und wir sollten ihm dann auch noch dankbar sein!“
„Papandreou hat geglaubt, dass er uns hereinlegen kann, aber dann hat er sich seinen Gesprächspartnern gegenübergesehen. Ich habe Angela (Merkel) noch nie in so einem Zustand gesehen. An einem bestimmten Punkt habe ich geglaubt, sie will ihn erwürgen“, so Sarkozy den Angaben zufolge.
„Die Franzosen und die anderen Europäer werden irgendwann die Griechen nicht mehr unterstützen. Sie werden sich sagen: Wir bluten uns wegen dieser Nullen aus, die keine Reformen machen wollen“, meinte er und fügte hinzu: „Dieses Land lebt in der Gesetzlosigkeit.“
elisabethvonthüringen
Dialog in Oberhausen: Unglaube, Wut und Verzweiflung
Teilnehmerbericht:
Am 20.09.2011 fand in Oberhausen in der Jugendkirche Tabgha eine Dialog-Veranstaltung der Diozöse statt.
Als katholischer Christ kommt man mit ganz bestimmten Erwartungen in eine Kirche und zu einer deratigen Veranstaltung.
Erstens rechnet man damit, wenn man in eine Kirche geht, diese auch als solche zu erkennen. In der …More
Dialog in Oberhausen: Unglaube, Wut und Verzweiflung

Teilnehmerbericht:

Am 20.09.2011 fand in Oberhausen in der Jugendkirche Tabgha eine Dialog-Veranstaltung der Diozöse statt.

Als katholischer Christ kommt man mit ganz bestimmten Erwartungen in eine Kirche und zu einer deratigen Veranstaltung.
Erstens rechnet man damit, wenn man in eine Kirche geht, diese auch als solche zu erkennen. In der Jugendkirche in Oberhausen war das nicht der Fall. Von außen hätte es sich um eine Turnhalle, ein Schwimmbad oder eine andere städtische Einrichtung aus den 70er handeln können. Im Eingangsbereich bzw. im Vorraum zur Kirche, wurde dieser Eindruck ebenfalls nicht wiederlegt. Stühle und Tische ließen eher einen Warteraum beim Finanzamt, als eine Kirche erahnen. Nur einige Inhalte der Schaukästen in dem Raum ließen vermuten, dass der ganze Komplex etwas mit Kirche zutun haben soll. Hat man sich nun weiter voran getraut, obwohl man sich die ganze Zeit nicht sicher sein konnte, wo man war, fand man eine große Halle bzw. die Kirche.
Die Kirche selbst war ganz anders, als ein römisch-katholischer Christ sich das vorstellen kann. Ein riesiger Saal, ohne Bänke und Kniebänke, sondern gefüllt mit bunten Stühlen. An den Wänden keine Bilder von Heiligen oder Bibelszenen, sondern Graffities, die man nach langem Überlegen und Hinweisen des Pfarrers als die Zehn Gebote enträtseln konnte. Mittig in der Kirche befand sich ein gespaltenes Kreuz. Von diesem gingen jede Menge Wäscheleinen aus. Ganz vorne, kaum erhöht und klein stand mehr oder weniger unbeachtet der Altar. War man von diesem Anblick, der sich einem bot, schon sehr befangen, sucht ein Katholike in der Kirche nach dem Allerheiligsten. Die Suche in dieser Kirche erwies sich allerdings als etwas schwierig. Erst in einem mit Gardinen verhangenen Nebenraum, der mit einem Teppich und Kissen auf dem Boden ausgestattet war, wurde man fündig.
Gespaltene Kreuze, als Symbol für eine christliche Gemeinschaft, Graffities, Teppiche und Kissen um das zur Seite geräumte Allerheiligste - all das ließ den ganzen Abend schon zu Beginn surreal wirken.
Langsam füllte sich die Kirche. Der Alterdurchschnitt lag bei etwa 60. Einige Junge Menschen fanden sich denn noch ein.
Nach einer kurzen Verzögerung begann die Veranstaltung. Durch den Abend wurde von Herrn Rolf Preiss-Kirtz vom Bistum Essengeführt. Einige Hinweise wurden gegeben, z.B. dass die Ergebnisse ausgewertet werden und noch vor Ort entschieden wird, was an das Bistum weitergegeben wird und was direkt vor Ort bleiben kann. Im ersten Moment erschien der Hinweis noch sinnvoll. Was soll man den Bischof mit Nichtigkeiten stören, wenn die wichtigsten Themen Gehör finden? Nach reiflichem Überlegen wird allerdings klar, dass einzelen Menschen verschiedene Themen, als unterschiedlich gewichtig einstufen. Es könnten so schnell relevante Themen untergehen.
Nachdem alles "geklärt" war, wurden zur Findung der Themen Karten ausgeteilt, die man beschriften sollte. Auf der ersten Karte sollte die Frage beantwortet werde, was einem an der Kirche missfällt. Die Frage selbst war schon missverständlich ausgedrückt. An der Kirche selbst, kann oder besser gesagt sollte einem gläubigen Katholiken nichts missfallen. Allerdings kann es sein, dass man mit der Handlungsweise von Menschen in der Kirche nicht konform ist. Im erstem Moment scheint kein Unterschied zwischen den beiden Thesen zu sein. Dieser ist jedoch bei genauere Betrachtung riesig. Die Kirche selbst ist eine gottgegebene Instanz. Ist man mit den Dogmen, also den Glaubenssätzen der Kirche nicht "einverstanden" und hält sie für falsch, spricht man der Kirche den göttlichen Aspekt ab, da man an der Richtigkeit von Gottes Wort zweifelt. Man ist sich also nicht im klaren, dass Gott die einzige Wahrheit ist. Dies ist nicht richtig. Die Menschen in der Kirche können allerdings Fehler begehen, wenn sie nicht mit den Regeln und dem Glauben der Kirche im Einklang leben. So können z.B. Pastöre in der Leitung ihrer Gemeinde Fehler machen, wenn sie unter anderem nicht die Wichtigkeit der Beichte verkünden. Durch die schwammige Formulierung der Frage wurden mit Sicherheit einige Gläubige in die Irre geleitet. Dies konnte man anschließend auch an der Auswertung sehen.
Auf der zweiten Karte sollte man Aspekte in der Kirchenführung aufschreiben, die man gerne ändern würde. Hatte man dies erledigt, wurden die Karten zur Auswertung eingesammelt.
Nun sollten die Gläubigen sich in Gruppen von ca. 10 Personen aufteilen. Da es in der Kirche keine Bänke gab, kam es zu lautem "Stühlegerücke" und es bildeten sich kleine Stuhlkreise. In diesen Kleingruppen sollte der Satz:" Die Kirche hat nur eine Zukunft, wenn..." vervollständigt werden. Dieser Satz war ebenfalls unglücklich formuliert. Dies fiel sofort auch einigen Personen auf. Kirche hat immer eine Zunkunft! Gott hat uns die Kirche als ewige Instanz gegeben, damit Menschen, die sich auf der Suche nach dem Sinn für ihr Dasein befinden, immer ihr Heil bei Gott finden können. Die Kirche ist, wie bereits schon festgestellt, eine göttlich Instanz und da Gott ewig und unendlich ist, ist die Kirche das auch. Erst in einer Welt ohne Gott, könnte es keine Kirche mehr geben. Die Frage, die sich in den Gruppen stellte war also weniger, ob die Kirche ein "Verfallsdatum" hat, sondern, wie sie in der Zukunft agieren wird, damit wieder mehr Menschen das Heil in der Kirche finden und sich z.B. nicht in obskuren Sekten verlieren. Bis dahin waren sich noch alle einig. Doch dies war leider nur der einzige Konsenz, den einige Gruppen hatten.
Einige Jugendlichen machten Vorschläge, wie Gebetsgruppen zu gründen, mehr Heiligkeit in der deutschen Kirche und Mundkommunion. Oftmals wird die Glaubwürdigkeit der Kirche angezweifelt. Eine Kirche, in der nicht mehr gebetet wird und die nicht mehr zu Gott hin zentriert ist, kann nicht glaubwürdig sein. Somit waren diese Vorschläge sehr gut, damit Menschen wieder den wahren Sinn der Kirche sehen können. Doch die älteren Gruppenmitglieder schienen von derartige Vorschläge schockiert. Mit Tränen in den Augen sagte eine ältere Dame, dass sie schockiert und entsetzt sei von der Einstellung der Jugendlichen. Die älteren Gläubigen wollten eher eine Kirche, die mehr "menschlich" und "barmherzig" wird.
Eine "menschliche" Kirche wäre allerdings das Ende der Kirche. Menschen machen Fehler, Gott nicht. Würde also die Kirche ihre Göttlichkeit verlieren und zu etwas Menschengemachtem werden, wäre die Kirche nicht mehr authentisch und fehlerhaft. Barmherzigkeit wurde auch gewünscht. Natürlich ist die Kirche, also Gott barmherzig. Hat Jesus nicht sogar der großen Sünderin Maria Magdalena verziehen und ihr das Heil gebracht? Die gewünschte Barmherzigkeit wurde eher mit einer Befürwortung von Geschiedenen und Wiederverheirateten, Homosexuellen usw. in der Kirche verwechselt. Gott gibt jenen das Heil, welche sich gegen die Sünde entscheiden und bereuen.
Bei der auf diese Runde folgenden Aussprache wurde die starke emotionale Betroffenheit, teils Verbitterung und Intoleranz deutlich, mit der die Reste des Kulturchristentums den wahren Glauben vehement und aggressiv, zugleich aber traurig-verzweifelt und in sich widersprüchlich angreifen.
Kann man etwa mehr "Barmherzigkeit" fordern, während man selbst andere grundlos als nicht dialogfähig beschimpft und nur die eigenen Themen durchzupressen versucht?
Kann man anderen aufzwängen die Handkommunion zu vollziehen, weil man selbst persönliche Vorbehalte gegenüber der Mundkommunion hat und diese anderen darum nicht gönnen will?
Wundert man sich, dass einem die jungen Leute weglaufen, wenn man sie ständig mit dem gleichen überschwemmt, was sie überall eh schon kriegen können?
Verstehen sie nicht, dass niemand anfängt zu beten, wenn man ihm die Wahrheit über Christus vorenthält und lieber über moderne Sexpraktiken streitet?
In Oberhausen wurde sichtbar, dass viele sich als engagierte Katholiken Definierende gar kein Glaubenswissen haben, im sachlichen Gespräch darüber dementsprechend überfordert sind und leider bisweilen ausfällig werden. Sie stehen nicht auf Christus und seiner Kirche als Fundament, sondern auf Ideologien des 20. Jahrhunderts.
Beim Umgang mit diesem Problem kann man unserem Herrn Bischof nur viel Kraft, Mut und Gottes Segen zu wünschen und für ihn und alle am Dialog Beteiligten beten!
elisabethvonthüringen
Danke, lieber hans03...genau "Glaubensmangel", das ist der Knackpunkt.
Übrigens, der untenstehende Beitrag ist diesem neuen interessanten Blog entnommen;
ich bin über diese rasante Entwicklung in der Bloggerszene sehr erfreut und verlinke unheimlich gerne.
In den Ordinariaten sieht man dieser Entwicklung mit gemischten Gefühlen entgegen...heißt es nun doch:Eine ernsthafte Konkurrenz ist da!!!!More
Danke, lieber hans03...genau "Glaubensmangel", das ist der Knackpunkt.

Übrigens, der untenstehende Beitrag ist diesem neuen interessanten Blog entnommen;
ich bin über diese rasante Entwicklung in der Bloggerszene sehr erfreut und verlinke unheimlich gerne.
In den Ordinariaten sieht man dieser Entwicklung mit gemischten Gefühlen entgegen...heißt es nun doch:Eine ernsthafte Konkurrenz ist da!!!!
hans03
Liebe elisabeth, mir fällt dazu gerade folgendes aus dem Evangelium ein:
49Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit uns zusammen dir nachfolgt.
50Jesus antwortete ihm: Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch. (Lukas 9, 49f)
Das Problem ist nicht die Verbreitung …
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Liebe elisabeth, mir fällt dazu gerade folgendes aus dem Evangelium ein:

49Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit uns zusammen dir nachfolgt.
50Jesus antwortete ihm: Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch. (Lukas 9, 49f)

Das Problem ist nicht die Verbreitung anderer christlicher Gemeinschaften, sondern der Mangel am Glauben in unserer katholischen Kirche.
elisabethvonthüringen
Papst warnt – nicht – vor Pfingstkirchen
Zitat:
Papst warnt vor Pfingstkirchen
Der Papst hat laut der “Deutschen Presseagentur” (dpa) den weltweiten Vormarsch von Pfingstkirchen und unabhängigen charismatischen Gruppen beklagt. Beim ökumenischen Gespräch mit Spitzenvertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sagte der 84-Jährige am Freitag in Erfurt nach Angaben des Vatikan: “Es ist …More
Papst warnt – nicht – vor Pfingstkirchen

Zitat:
Papst warnt vor Pfingstkirchen
Der Papst hat laut der “Deutschen Presseagentur” (dpa) den weltweiten Vormarsch von Pfingstkirchen und unabhängigen charismatischen Gruppen beklagt. Beim ökumenischen Gespräch mit Spitzenvertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sagte der 84-Jährige am Freitag in Erfurt nach Angaben des Vatikan: “Es ist ein Christentum mit geringer institutioneller Dichte, mit wenig rationalem und mit noch weniger dogmatischem Gepäck, auch mit geringer Stabilität.” Kennzeichnend für diese Gemeinden seien “Wunderprediger, emotional aufgeheizte Massengottesdienste und der Glaube, dass Reichtum den Segen Gottes anzeigt”.
So lautet der letzte Abschnitt eines Artikels im christlichen pro-Medienmagazin. Der Abschnitt gibt den Inhalt der zugrundeliegenden dpa-Meldung nicht ganz korrekt wieder.
Im stern.de-Liveticker liest sich die dpa-Meldung unverfälscht:
+++ 12:32 Uhr: Warnung vor den Pfingstkirchen +++
Statt die Ökumene zu forcieren, warnt Benedikt vor dem weltweiten Vormarsch von Pfingstkirchen und unabhängigen charismatischen Gruppen. Vor dieser “neuen Form des Christentums” stünden die klassischen Konfessionskirchen oft ratlos da. Die Auseinandersetzung mit diesem weltweiten Phänomen” stelle die etablierten Kirchen vor die Frage, was das bleibend Gültige im Glauben sei.
Die Pfingstkirchen, die evangelikalen und charismatischen Gemeinschaften sowie die sogenannten Unabhängigen Kirchen sind in den vergangenen Jahren besonders in der südlichen Hemisphäre stark gewachsen. Kennzeichnend für sie sind Wunderprediger, emotional aufgeheizte Massengottesdienste und der Glaube, dass Reichtum den Segen Gottes anzeigt.
In der dpa-Meldung werden die Aussagen des Papstes in indirekter Rede und damit im Konjunktiv zitiert. Die abschließenden Sätze, die in den offiziellen Dokumentationen der Rede nicht vorkommt, steht dagegen im Indikativ und ist damit als erläuternder Zusatz des dpa-Redakteurs zu erkennen. Auch sprach der Papst nur von den mit ungeheurer Dynamik sich ausbreitenden Formen des Christentums. Die generelle Identifikation mit Pfingstkirchen und deren angebliche Kennzeichen gehen ebenfalls auf die redaktionelle Arbeit der dpa zurück.
Insofern ist die abwertende Konnotation gegenüber Pfingstkirchen nicht Papst Benedikt XVI. anzulasten, sondern dem betreffenden dpa-Redakteur. Der Papst hat vielmehr gefragt:
Was hat diese neue Form von Christentum uns zu sagen, positiv und negativ? Auf jeden Fall stellt es uns neu vor die Frage, was das bleibend Gültige ist und was anders werden kann oder muß – vor die Frage unserer gläubigen Grundentscheidung.
Man vergleiche die tatsächlichen Aussagen von Papst Benedikt auf der Seite von Papst-in-Deutschland.
elisabethvonthüringen
Der Überraschungspapst
Der Spiegel kanns nicht fassen: "Mahnende Worte, ironische Momente: Bei seinem Auftritt im Bundestag erntet Papst Benedikt XVI. Anerkennung von allen Seiten. Er redet den Politikern ins Gewissen und erfreut seine Kritiker von den Grünen mit einem Lob. Bei diesem Papst darf sogar gelacht werden...... weiterlesen
Die FAZ titel "Sonne über Berlin":
Mit seiner Unterscheidung …More
Der Überraschungspapst

Der Spiegel kanns nicht fassen: "Mahnende Worte, ironische Momente: Bei seinem Auftritt im Bundestag erntet Papst Benedikt XVI. Anerkennung von allen Seiten. Er redet den Politikern ins Gewissen und erfreut seine Kritiker von den Grünen mit einem Lob. Bei diesem Papst darf sogar gelacht werden...... weiterlesen
Die FAZ titel "Sonne über Berlin":
Mit seiner Unterscheidung von Recht und Scheinrecht rüttelt der Papst nicht an den Grundregeln der deutschen Demokratie – im Gegenteil, ließe sich sagen, er bringt lediglich pointiert zum Ausdruck, was die Überzeugung der Verfassungsautoren gewesen ist.....weiterlesen
Die Welt : Wie Papst Benedikt XVI den Bundestag überlistete:
Siehe da, dieser Papst ist doch für eine Überraschung gut. Von Amt und persönlicher Prägung her ein Mann der Kontinuitäten, wird er gerne als ein Unwandelbarer wahrgenommen. Vielen gilt er als sturer, unnachsichtiger, auch humorloser Hüter katholischer Orthodoxie. Mit seiner Rede im Deutschen Bundestag, die den Höhepunkt seines ersten Besuchstages ausmachte, hat er seinen Kritikern ein veritables Schnippchen geschlagen. Indem er eine durch und durch politische Rede hielt – dabei aber einem anderen als dem landläufigen Verständnis von Politik folgte. Er hat, wenn sie denn nur hingehört haben, seine Gegner, aber auch seine Anhänger verblüfft...weiterlesen
Nur der Süddeutschen hat es eindeutig die Rede verschlagen. Zumindest in der On-line-Ausgabe
elisabethvonthüringen
Umstrittener Papst-Besuch
Der neue Kulturkampf

dapd
Demonstranten gegen Papstbesuch: Es tun sich neue Fronten im Kulturkampf auf
Kurz vor seinem Deutschland-Besuch hat sich die Kritik an Benedikt XVI. zu einer regelrechten Besessenheit gesteigert, meint Matthias Matussek. Der neue Kulturkampf wird nicht zwischen Protestanten und Katholiken ausgetragen, sondern zwischen Zeitgeistlern und Beharrungs …More
Umstrittener Papst-Besuch
Der neue Kulturkampf


dapd
Demonstranten gegen Papstbesuch: Es tun sich neue Fronten im Kulturkampf auf
Kurz vor seinem Deutschland-Besuch hat sich die Kritik an Benedikt XVI. zu einer regelrechten Besessenheit gesteigert, meint Matthias Matussek. Der neue Kulturkampf wird nicht zwischen Protestanten und Katholiken ausgetragen, sondern zwischen Zeitgeistlern und Beharrungs-Religiösen. Eine Polemik.

Als vor sechs Jahren, nach Benedikts Wahl, die "Bild"-Zeitung "Wir sind Papst" rief, war eine legendäre Titelzeile geboren. Nicht mehr. Bald stellte sich heraus: Es handelte sich nicht um einen katholischen Aufbruch, sondern nur um den Schlachtengesang eines vorweggenommenen Sommermärchens.

Nichts gegen nationalen Stolz, aber eine spirituelle Wandlung sieht anders aus - und sie hält länger durch.
Dass Kritiker heute vehement gegen den Papst wettern, hat einen verblüffend einfachen Grund: Der Mann ist sich treu geblieben. Nun rufen sie: Pass dich an, beweg dich und deine Kirche, höre auf die Meinungsumfragen, höre auf Hans Küng und die Priesterinitiative in Österreich. Doch der Papst sagt in allem, und da ist er sehr lutherisch: Hier stehe ich, und ich kann nicht anders.
Er kann nicht, er darf nicht, das hat er bereits in seinem schönen "Wort zum Sonntag" anklingen lassen. Statt von Reformen sprach er dort vom unsichtbaren Gott, der in der Ratio und in der Schönheit aufleuchten kann, in den Heiligen und in jedem von uns. Er wirkte dabei gebrechlich, als sehe er dem Deutschlandbesuch entgegen wie einer letzten Schlacht.
Benedikt XVI. ist der verkörperte Widerstand gegen die Idiotien des Tages, für die Quotenfragen und Sex wichtiger sind als jeder Glaubensartikel - aber das ist er mit sanfter Stimme und der Unbeirrbarkeit eines tiefgläubigen Menschen. Und er bindet die Loyalität von denen, die mit ihm im Widerstand sind - rund 1,2 Milliarden Menschen der Weltkirche - und die deshalb in der Moderne oft wie Idioten belächelt werden. Sie sind es getreu dem Paulus-Vers: "Was töricht ist vor der Welt, das hat Gott gewählt."
Eindeutigkeit und Klarheit
In der letzten Messe vor der Papstwahl hatte Kardinal Ratzinger gegen die "Diktatur des Relativismus" gepredigt, gegen die Ideologie des "Alles geht". Viele sagen heute, es war eine vorweggenommene Regierungserklärung.
Im Bundestag wird der Papst zwar keine Regierungserklärung abgeben, aber doch über die Fundamente reden: Er wird uns vermutlich an unsere christlich-jüdischen Grundlagen erinnern. Und er wird über Gott reden in der ihm eigentümlichen Art aus scharfsinniger Darlegung und volksfrommer Schlichtheit. Papst Benedikts dunkelkatholisches Geheimnis ist seine Eindeutigkeit und Klarheit.
Und die Missionierung? Aber sicher, lieber Abgeordneter und Sprecher der "Laizisten in der SPD", Rolf Schwanitz, ist das Missionierung. Ich erwarte nichts anderes, wenn ich dem Papst zuhöre, allerdings ist es keine Missionierung durchs Schwert, sondern durchs Wort. Es ist keine Missionierung unter der Androhung von Zuchthaus und Mord bei Fluchtversuchen, lieber Herr Schwanitz, wie Sie es aus der DDR gewohnt waren. Der dort im Bundestag reden wird, ist ein alter weißhaariger Mann, der zu Hause von Männern mit Hellebarden geschützt wird. Vor dem müssen Sie nicht fliehen. Sie müssen es ebenso wenig wie andere SPDler und die atheistischen Kulturkämpfer der Linken, die kein Problem damit hatten, Wladimir Putin zu applaudieren, als er im Bundestag redete, während seine Panzer in Tschetschenien rollten. Ja, genau, die Linken, die kürzlich in einem Glückwunsch-Telegramm an den unerschütterlichen Kämpfer und Kerkermeister Fidel Castro die unverbrüchliche Treue der Partei beschworen haben.
Im Konzert der Parlamentarier-Stimmen auf SPIEGEL ONLINE ist mir besonders eine aufgefallen. Sie stammt von dem FDP-Abgeordneten und evangelischen Pfarrer Pascal Kober, der vom Papst eine Rede erwartet, die "der zunehmenden Banalisierung der christlichen Botschaft zur Eiapopeia-Wohlfühl-Religion kraftvoll entgegenwirkt".
Ökumene als Preisgabe des Katholischen?
Ich fand das erstaunlich - und erstaunlich mutig von einem, Verzeihung: Protestanten. Denn kurz zuvor saß ich in einer Talkshow mit dem EKD-Vorsitzenden Schneider, diskutierte über die Ökumene, in der das protestantische Saalpublikum vorwiegend den Papst wegen seiner angeblichen Prunksucht verspottete und alles Katholische (Zölibat, männliches Priestertum etc.) mit dem Argument verurteilte, das sei nicht mehr zeitgemäß.
Ökumene, wie sie an diesem Abend eingefordert wurde, liefe auf die Preisgabe des Katholischen hinaus. Das wäre eine Ökumene, in der zwei suspendierte schwule Priester in einem ostentativen Akt der Auflehnung gegen Rom in Berlin Messe spielen dürfen. Nicht, dass es nicht dafür auch ein katholisches Publikum gäbe. Wahrscheinlich sogar ein zahlreiches.
Warum? Weil heute der liberale Protestantismus zur Herrschaftsideologie geworden ist. Er stellt das Gesangbuch des feministischen, ökologischen, multikulturellen, genderfreundlichen, antikapitalistischen Gutmenschen. Dieses Gesangbuch duldet keine Abweichung, sonst werden die Ordnungskräfte des Rechtsstaates alarmiert, wie die katholische Reformtheologin Saskia Wendel in einem "Zeit"-Interview bereits androhte.
In einem einsichtsvollen Beitrag hat Stephan Speicher in der "Süddeutschen Zeitung" an den "aggressiven Liberalismus" aus den Tagen des Kulturkampfes vor knapp 150 Jahren erinnert, mit dem man den "rückständigen" Katholiken noch grimmiger auf den Leib rückte als heute. Damals waren die Fronten eindeutiger: preußische Protestanten gegen römische Katholiken.
Der Protestantismus verschmilzt mit der kulturellen Herrschaftsagenda
Die Liberalen brachten damals die individuelle Modernität der Gründerjahre gegen die Institution der katholischen Kirche ins Spiel. Dies gipfelte in Konfiszierungen kirchlicher Güter und Massen-Inhaftierungen von Priestern. Das Besondere an dieser Modernität war die Allianz aus "reformatorischer Theologie und deutschem Idealismus". Der Protestantismus hatte sich beim damaligen Zeitgeist untergehakt, und der hieß Nationalgefühl und Kaiser Wilhelm.
Deutscher Stolz und antirömischer Trotz, das hat bei uns Tradition, seit Luther gegen die "welsche Tücke" predigte, wie Herfried Münkler in seinem Mythenbuch über die Deutschen nachweist. Der "Kampf gegen Rom" ist ein durchgängiges Motiv bis in die jüngste, unselige Vergangenheit, denn unter den Nazis waren die evangelischen "Deutschen Christen" zuverlässige Parteigänger, während die nach Rom orientierten Katholiken Goebbels als "feindliche Elemente" galten.
Dabei spielen die politischen Notenschlüssel der Staatstreue überhaupt keine Rolle. Heute nun verschmilzt der Protestantismus wiederum perfekt mit der kulturellen Herrschaftsagenda, die im Wesentlichen aus antirömischen Reflexen und grünem Programmgebrabbel besteht. Nur: Heute zieht es auch wesentliche Teile der Reformkatholiken dorthin. Sie wollen endlich ankommen. Sie wollen endlich konform sein mit der Gesellschaft.
Dagegen sind es Protestanten wie Kober - oder die in der Umfrage ebenfalls zu Wort kommende evangelische CDU-Abgeordnete Erika Steinbach -, die sich genau mit dieser Zeitgeist-Religiosität unwohl fühlen. Sie sprechen mit Hochachtung vom Papst, diesem großartigen, letzten Nonkonformisten, wie übrigens viele Protestanten, die ich auf meinen Lesungen treffe.

Der neue Kulturkampf wird also nicht mehr zwischen Protestanten und Katholiken ausgetragen, sondern zwischen den Zeitgeistlern auf der einen und den Beharrungs-Religiösen auf der anderen Seite. So wie es zeitgeistige Reform-Katholiken gibt, so gibt es nicht wenige protestantische Widerständler, denen der religiöse Unernst auf die Nerven geht.
Die deutschen Reformkatholiken werden wahrscheinlich ihre Nationalkirche aufmachen müssen - wieder mal ein deutscher Sonderweg. Aber ist es so ausgeschlossen, dass die orthodoxen Lutheraner um Aufnahme in die katholische Kirche nachzusuchen, so wie es anglikanische Bischöfe und Gläubige getan haben?
So mischt sich der Kulturkampf neu auf. Der Papst wird allen Lagern etwas geben.
elisabethvonthüringen
Versammelte deutsche Sauertöpfe.
Brüder (und Schwestern!) auf zur Sonne, zum Licht!
Ute Müller in Welt-Online:
>>"Der Papst mag sich feiern lassen wie ein Superstar, die Kirche bleibt trotzdem streng“, kommentierten spanische Zeitungen die Aussagen des Pontifex. Diese Strenge bekam auch die 18-jährige Tschechin Teresa zu spüren. Als sie am Samstag die lange Wartezeit nutzte, um sich im BH zu …More
Versammelte deutsche Sauertöpfe.
Brüder (und Schwestern!) auf zur Sonne, zum Licht!

Ute Müller in Welt-Online:

>>"Der Papst mag sich feiern lassen wie ein Superstar, die Kirche bleibt trotzdem streng“, kommentierten spanische Zeitungen die Aussagen des Pontifex. Diese Strenge bekam auch die 18-jährige Tschechin Teresa zu spüren. Als sie am Samstag die lange Wartezeit nutzte, um sich im BH zu bräunen, wurde sie von einer Nonne zurechtgewiesen. "So kannst du nicht herumlaufen, in Rom würdest du so auch nicht in den Vatikan gelassen“, sagte die Ordensschwester. <<

Ich breche weinend zusammen! Wie grausam ist das denn??

Noch besser, Tilman Kleinjung für tagesschau.de:

>> Spricht der Papst wirklich die Probleme der Jugend an?
Stattdessen wird er nicht müde, den Relativismus zu geißeln: Sein Lieblingsthema ist die angebliche Beliebigkeit und Wertevergessenheit moderner Gesellschaften. Ist das wirklich so? Ist das wirklich das Problem der Jugend? Junge Menschen von heute haben unendlich viele Möglichkeiten und unendlich viele Schwierigkeiten.
Selbst fromme, katholische Jugendliche zweifeln, suchen und stellen in Frage, dass es nur die eine, unumstößliche Wahrheit gibt. Das Leben ist komplizierter geworden. Kann man einfach so homosexuelle Partnerschaften ablehnen? Ist Abtreibung in jedem Fall zu verbieten? Nein, natürlich nicht, sagen viele Jugendliche in Madrid.<<

Es kommt aber nicht drauf an, was viele sonstwo dazu sagen, sondern was die göttlich geoffenbarte Wahrheit dazu lehrt, wie sie vom Papst verkörpert wird. Und die lautet nun mal, sorry to say und Entschuldigung, dass es nicht mehrheitsfähig ist: Homoehe ist schöpfungswidrig und Abtreibung ist Mord. Punkt. Ende der Durchsage.

Schließlich noch das BDKJ mit einer wahrhaft großartigen Meldung, die beweist, dass man diese Leute besser nicht ohne Mammi und Papi in die große weite Welt außerhalb ihrer Thesenanschlagsgerüste und Wolkenkuckucksheime schickt:

>> Besonders verwies Rapp auf eine unzureichende Trinkwasserversorgung während der Massenveranstaltungen. Bei dem von Samstag bis Sonntag dauernden Treffen auf dem Flugplatz Cuatro Vientos mit 1,5 Millionen Teilnehmern sei das Trinkwasser bereits am frühen Samstagnachmittag erschöpft gewesen. Dass die Jugendlichen bei bis zu 40 Grad Hitze nicht in Gefahr gerieten, sei nur der Tatsache zu verdanken, dass sie zeitig vorgesorgt und sich eigene Wasservorräte organisiert hätten. <<

Denn offensichtlich bereitet es ihnen ja schon Mühe und unverhältnismäßige Schwierigkeiten, in einer Erste-Welt-Großstadt wie Madrid eine, zwei Flaschen Mineralwasser zu erstehen.
7 more comments from elisabethvonthüringen
elisabethvonthüringen
Katholische Positionen ausgebuht.
Bericht von Marlene Frölich über die Dialogveranstaltung von Gelsenkirchen (in Essen lief das Ganze fast identisch ab, allerdings nicht vor dem Allerheiligsten), vollständig erschienen auf katholisches.info. Hier nur ein Auszug:
>> Die ca. 35 anwesenden unter 30-jährigen Gelsenkirchener Dialogteilnehmer sprachen dagegen fast alle dezidiert katholische Positionen an. …More
Katholische Positionen ausgebuht.
Bericht von Marlene Frölich über die Dialogveranstaltung von Gelsenkirchen (in Essen lief das Ganze fast identisch ab, allerdings nicht vor dem Allerheiligsten), vollständig erschienen auf katholisches.info. Hier nur ein Auszug:

>> Die ca. 35 anwesenden unter 30-jährigen Gelsenkirchener Dialogteilnehmer sprachen dagegen fast alle dezidiert katholische Positionen an.
So wünschten sich einige mehr Katechese, Rosenkranz und Anbetung.
Andere regten die faktische Gleichberechtigung von Gläubigen an, die die heilige Kommunion aus Priesterhand und in den Mund empfangen wollen.
Auch wurde auf die oft mangelhafte Einhaltung des Kirchenrechts (etwa im Bereich der Priesterkleidung) oder die Tabuisierung des schlimmen Unrechts der Abtreibung unter deutschen Priestern hingewiesen.
Viele Jugendliche verdeutlichten ihre klare Haltung zum Heiligen Vater und forderten mehr Papsttreue und regelmäßiges Verlesen seiner Worte durch die Pfarrer.
Während alle anderen Forderungen mit mehr oder weniger Applaus quittiert wurden, regte sich bei diesen Bitten großer Widerstand: Das Publikum buhte die jungen Gläubigen bei jeder Wortmeldung aus, einige lachten, viele beschimpften sie als „rückwärtsgewandt“, „kadavergehorsam“ etc.
Obwohl sich einige ältere Anwesende für eine Verbesserung der Jugendarbeit aussprachen, mussten sich die jungen Katholiken zum Teil durchsetzen, um überhaupt ausreden zu können.
Bereits bei der Dialogveranstaltung in der Stadt Essen am 13. Juli 2011 waren junge Gläubige mit römisch-katholischem Profil diffamiert und ausgebuht und nachträglich sogar mit einem in der Lokalzeitung abgedruckten Foto als „rückwärtsgewandt“ dargestellt und somit öffentlich vorgeführt worden.<<

Das ist ja nicht die einzige Schilderung dieser Art von "gelungenem Dialogprozess in Kirche", was wiederum diese Vision von Peter Winnemöller - es ist ein älterer Eintrag - langsam doch realistisch aussehen lässt. Man sieht letztlich, was für eine geniale Einrichtung der - jetzt wieder vor der Tür stehende - Weltjugendtag war und ist.
elisabethvonthüringen
29.07.2011
Offener Brief an den "SPIEGEL": Wie wäre es mit Brillenputztüchern, bevor Sie Kirchenaustritte als "beispiellos" bezeichnen?
- Aktuelle Predigt zum 18.So. A am 31.7.: weiter unten! -
Liebe SPIEGEL-Redakteure!
Ich verstehe ja Ihre Not: Es ist Sommerloch, und Meldungen müssen her, um das Blatt zu füllen. Da eignet sich die katholische Kirche allemal, zu-
mal die Bischofskonferenz die …More
29.07.2011

Offener Brief an den "SPIEGEL": Wie wäre es mit Brillenputztüchern, bevor Sie Kirchenaustritte als "beispiellos" bezeichnen?

- Aktuelle Predigt zum 18.So. A am 31.7.: weiter unten! -
Liebe SPIEGEL-Redakteure!
Ich verstehe ja Ihre Not: Es ist Sommerloch, und Meldungen müssen her, um das Blatt zu füllen. Da eignet sich die katholische Kirche allemal, zu-
mal die Bischofskonferenz die Austrittszahlen aus 2010 bekannt-
gegeben hat.
Da fühlt sich der SPIEGEL natürlich geradezu genötigt, über eine "massenhafte" Austrittswelle und einen "schier beispiellosen Mitgliederschwund"
zu schreiben. Klar, die Kirche - bald ist ihr letztes Mitglied verschwunden. So zumindest denkt sich das der SPIEGEL wohl.
Die Sache hat nur einen Haken. Und darauf hätte eigentlich der SPIEGEL mit seinem riesigen Archiv ohne Mühe selbst kommen können.
Setzt man die Austrittszahlen, ohne sie verharmlosen zu wollen (!), in Verbindung mit der Gesamtzahl, sieht es etwas anders aus. Im Erzbistum Köln sind es z.B. weit unter 1 %, die 2010 die Kirche verlassen haben.
Die gute Nachricht heißt also: Mehr als 99 % haben auch in schweren Zeiten ihrer Kirche die Treue gehalten. Das taugt natürlich nicht als Schlagzeile…!
Die klugen Kommentatoren, die jetzt Reformen in der Kirche anmahnen und gerne so tun, als ständen spätestens übermorgen alle Kirchen leer, übersehen auch listigerweise den gesamtgesellschaftlichen Trend, weil der auch nicht in ihr Argumentationsschema passt: Während die Kirche mit ihren Zahlen insgesamt noch relativ gut dasteht, haben z.B. die politischen Parteien in den letzten Jahren weitaus dramatischere Einbußen bei den Mitgliederzahlen hinnehmen müssen. Die SPD etwa hat in den letzten drei Jahrzehnten knapp die Hälfte ihrer Mitglieder verloren und wäre überglücklich, wenn sie nur die Austrittszahlen der Kirche hätte...!
Einzelheiten und Grafiken dazu findet man bei den nachfolgenden Linktipps. – Also, ihr öffentlichen Schlauberger: Immer schön sauber bleiben, was die Argumentation betrifft, und die Scheuklappen auch mal abnehmen, falls das überhaupt noch geht!

- Grafik: Mitgliederentwicklung der SPD >> BITTE KLICKEN !
- "Den Parteien laufen die Mitglieder weg" >> BITTE KLICKEN !
- Grafik der Bundeszentrale f.pol. Bildung >> BITTE KLICKEN !
- Der Bericht des SPIEGEL >> BITTE KLICKEN !
elisabethvonthüringen
Guido Horst im Interview mit Kardinal Kurt Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen.
Ich wollte von Kardinal Koch wissen, warum die katholische Kirche nach dem Zweiten Vatikanum in zwei Lager zerfallen ist - was ja für ein Konzil ungewöhnlich ist, denn normalerweise sind die ja dafür da, Spaltungen zu überwinden und nicht hervorzurufen. Hier nur ein Aspekt aus den …More
Guido Horst im Interview mit Kardinal Kurt Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen.
Ich wollte von Kardinal Koch wissen, warum die katholische Kirche nach dem Zweiten Vatikanum in zwei Lager zerfallen ist - was ja für ein Konzil ungewöhnlich ist, denn normalerweise sind die ja dafür da, Spaltungen zu überwinden und nicht hervorzurufen. Hier nur ein Aspekt aus den Antworten des Kardinals, der mir nicht uninteressant zu sein scheint: Dass sich Konservative wie Progressive heute gleichmaßen auf die Konzilstexte beziehungsweise einen "Geist des Konzils" berufen, liegt Kadinal Koch zufolge daran, dass es sich bei den Konzilstexten oft um Kompromissformulierungen handelt, auf die man sich einigen musste, weil unter den Konzilsvätern keine Einheit mehr herrschte. So kann sich heute jeder Halbsätze, Abschnitte oder einzelne Kapitel aus dem schriftlichen Nachlass des Zweiten Vatikanums herauspicken und an die eigene Fahne heften - was dann allerdings zur Folge hat, das Konzil nicht mehr im Licht der Tradition der Kirche, sondern durch die Brille der jeweils eigenen Ideologie zu lesen.
Als ich den Kardinal fragte, wie man denn die beiden Grundströmungen, die sich auf dem Konzil gegenüberstanden, umschreiben könnte, nannte er zwei Begriffe: das französische Wort "resourcement", das man mit "Zurückgehen zu den Quellen" übersetzen könnte, zurück also zur Heiligen Schrift, zu den Kirchenvätern und großen Lehrern der Kirche. Und dann den italienischen Begriff "aggiornamento", was soviel heißt wie die Kirche "auf den Stand der Zeit zu bringen". Das hat mir sofort eingeleuchtet, weil ich diese beiden Seelen in der Brust der Kirche immer wieder auszumachen glaube. Aber gleichzeitig hatte ich eine Art Gedankenblitz. "Resourcement" und "aggiornamento" sind keine deutschen Ausdrücke, sie verweisen auf unterschiedliche Denkschulen in der frankophonen und italienischen Kultur. Aber wenn man bedenkt, dass diese beiden Gegenpole auf dem Konzil im deutschsprachigen Raum dann auch noch überlagert wurden von dem Hang zur Protestantisierung, der sich die katholische Kirche im Lande Luthers ausgesetzt sieht, dann kann man sich vorstellen, welch explosives Gemisch die Konzilszeiten der Kirche deutscher Zunge hinterlassen haben. Auszug DT vom 25.06.11.

Ein sehr interessanter Aspekt, den der Kardinal hier angesprochen hat. Es gibt keinen Vorkonziliaren Garten Eden, und kein nachkonziliares irdisches Jammertal. Die Streitfragen waren schon vorher latent vorhanden, und führen nun immer mehr zu einer Scheidung der Geister. Dem Höhepunkt dieses Scheidungsprozesses strebt die Kirche nun deshalb nicht zufällig unter dem Pontifikat Papst Benedikt XVI. entgegen. Denn dieser war als junger Theologe einer der wichtigsten Protagonisten des Konzils, und wird nicht müde zu betonen dass es eben keinen Bruch, sondern die Fort und Weiterführung der Traditionen der Kirche in den überkommenen Konzilsdokumenten gegeben hat. Es wird sich nun bald erweisen ob ihn die Geschichte der Kirche bestätigt, oder ob es letzlich zum Wegbrechen von Teilen der deutschen Kirchenprovinz unter seiner Ägide kommt.
elisabethvonthüringen
sarahs-gewissen.blogspot.com
Zwickmühle
Unwort 2011: innerkirchlicher Dialogprozess
Fast keine Laieninitiative, die nicht schon vor dem Dialogprozess an die DBK geschrieben hat, wie dieser auszusehen hat und was heraus zu kommen hat.
Die meisten katholischen Blogs, sehen das allerdings eher wie ich, hier , hier, hier, hier, hier......ja, man weiss nicht ob man lachen oder weinen soll.
Eigentlich …More
sarahs-gewissen.blogspot.com

Zwickmühle

Unwort 2011: innerkirchlicher Dialogprozess
Fast keine Laieninitiative, die nicht schon vor dem Dialogprozess an die DBK geschrieben hat, wie dieser auszusehen hat und was heraus zu kommen hat.

Die meisten katholischen Blogs, sehen das allerdings eher wie ich, hier , hier, hier, hier, hier......ja, man weiss nicht ob man lachen oder weinen soll.

Eigentlich mag ich das nicht pauschalisieren, da ich vor einigen der Deutschen Bischöfe, Gott sei Dank(!), immer noch großen Respekt habe. Aber muss man sich nicht fragen ob, wer auch immer gedacht hat für die Neuevangelisierung den Weg des Dialogprozesses einzuschlagen, anstatt sich selbst für Jesus durch Katechesen und immer wieder Wiederholen der Gebote und Kirchengesätze ins Zeug zu legen, ja, muss man sich da nicht fragen ob der oder die Bischöfe entweder vom Glauben abgefallen oder aber naiv, dumm oder/und faul sind?

Es ist ja egal, welcher Katholik nun etwas zum Dialogprozess schreibt, die unbeantwortete Frage ist doch immer "Was (what the h...)haben die sich dabei gedacht" und da kommt man nur auf zwei Antworten, entweder:

Gedanke Nr. 1 (Hoffnung) "Der Heilige Geist möge durch das Gebet von außen angerufen die Teilnehmer so sehr durchdringen, dass sie bereit sind zur einen Wahrheit, zur Kirche Christi, zurück zu finden, somit ersparen wir uns die Arbeit und Auseinandersetzung mit den Gremien und Wohlfühlkatholiken in Deutschland, sind beliebt, weil wir ja auf alle zugegangen sind"

oder

Gedanke Nr. 2 (Wie nennt man das?) "Wir wissen ja selbst nicht, was richtig und was falsch ist. In jedem Fall haben wir keine Lust uns weiter mit den Briefen der frommen das Konzil anerkennenden Katholiken rumzuschlagen. Wenn wir 2015 neue Definitionen des Christseins erarbeitet haben, schreiben wir direkt einen deutschen Kathechismus und dann können die sich nicht mehr an Schreiben aus Rom klammern. Wer weiss schon so genau, wie Jesus das alles meinte."

Im Moment sehe ich dazwischen leider gar nichts.

Und was ich denke? Unsere Tochter meinte letztens: "Nett ist die kleine Schwester von Scheisse", obwohl ich zuerst "Oups" dachte, denke ich, das trifft es glaube ich schon sehr. Nirgends sagt Jesus "Seid nett zueinander. Setzt euch in Stühlkreise und diskutiert über und verändert so meine Kirche"
Und liebe Bischöfe, von wegen Überforderung in Sachen Frömmigkeit und so. Ich hatte unsere 8 jährige Tochter am Samstag mit zu Nightfever genommen, weil ich möchte, dass die Heilige Beichte für sie Gewohnheit wird und ihre Beichten vor der Kommunion nicht die erstmal letzten bleiben, damit sie nicht so einen langen, steinigen Weg, wie ich, dorthin zurück hat. Sie ist tatsächlich kein Freak und war trotzdem total begeistert und hat mich gefragt ob ich sie das nächste mal wieder mitnehme und das obwohl sie recht lange auf mich warten musste, als ich beichten war. @ Pater mit der tollen, vorbildlichen Äußerung: Scheint wohl doch mehr zu sein, als Kerzenanzünden, Jesus zieht jeden in seinen Bann, der sich ihm anbietet. Ich kann Ihnen die Eucharistische Anbetung nur ans Herz legen.
elisabethvonthüringen
Sehr aufschlussreiches Interview
...auch die 1500 +...x Postings sprechen für sich...die 300.000 Jugendlichen machen sich Luft....
derStandard.at:
Ohne Religion zu leben, heißt nicht, unter Zwang ohne Religion zu leben. Viele Menschen leben unter Zwang mit Religion.
Sanaç: Ja, auch das ist falsch im Islam. Ein Muslim ist der, der sich freiwillig Gott unterworfen hat, der freiwillig betet und fastet …More
Sehr aufschlussreiches Interview
...auch die 1500 +...x Postings sprechen für sich...die 300.000 Jugendlichen machen sich Luft....

derStandard.at:
Ohne Religion zu leben, heißt nicht, unter Zwang ohne Religion zu leben. Viele Menschen leben unter Zwang mit Religion.
Sanaç: Ja, auch das ist falsch im Islam. Ein Muslim ist der, der sich freiwillig Gott unterworfen hat, der freiwillig betet und fastet. Sonst ist es ungültig. Deswegen spreche ich immer von Freiheit, Freiheit, Freiheit. Jeder muss für sich entscheiden.
derStandard.at: Sie haben es als ein religiöses Gebot bezeichnet, dass Mädchen ab der Pubertät nicht mehr mit Buben schwimmen gehen. Aber daraus können sich ganz konkrete Probleme ergeben: Was ist, wenn der ganze Freundeskreis ins Freibad geht, aber Aylin oder Yasmin darf nicht mitgehen?
Sanaç: Das ist eine private Entscheidung. Das muss man respektieren. In jeder Religion gibt es Gebote und Verbote, die können Sie nicht verändern.
derStandard.at: Was ist, wenn eine gläubige 16-Jährige die Gebote einhalten will, aber dennoch darunter leidet, weil es sie von ihren Freundinnen isoliert?
Sanaç: Das Problem gibt es nicht. Das ist total unrealistisch. Außerdem: Es geht nicht ums Schwimmen, sondern ums Sich-Entblößen. Das ist die Vorschrift. Wenn das Mädchen sagt, es zieht einen Ganzkörperanzug an, dann geht es. Und das sollen die Freunde akzeptieren, wenn sie wirklich wahre Freunde sind
elisabethvonthüringen
Dialog IN einer Gelsenkirchener Kirche
Am 18. Juli 2010 fand in Gelsenkirchen eine Dialog-Veranstaltung statt, zu der laut Angaben des organisierenden Diözesanrats sowohl dieser als auch die Priester der Stadt geladen hatten.
Leider fand die Aktion mitten in der Kirche St. Joseph statt, der Tabernakel mit dem Allerheiligsten sowie das Kreuz wurden durch eine Videoleinwand für die Einführungspräsentation …More
Dialog IN einer Gelsenkirchener Kirche

Am 18. Juli 2010 fand in Gelsenkirchen eine Dialog-Veranstaltung statt, zu der laut Angaben des organisierenden Diözesanrats sowohl dieser als auch die Priester der Stadt geladen hatten.

Leider fand die Aktion mitten in der Kirche St. Joseph statt, der Tabernakel mit dem Allerheiligsten sowie das Kreuz wurden durch eine Videoleinwand für die Einführungspräsentation des Diözesanratsvorstandsmitglieds Sven Diedenhofen sowie durch mehrere Flipcharts verdeckt.

Die Kirche war voll besetzt, einige mussten stehen.
Die große Mehrheit der Anwesenden befand sich im Rentenalter, viele waren verbandlich engagierte oder hauptamtliche Laien.

Die jungen Teilnehmer, die in der Unterzahl waren, sich jedoch eindeutig an der Seite von Papst und Kirche positionierten, wurden von den älteren Damen und Herren bei jeder Wortmeldung ausgebuht und zum Teil sogar persönlich beschimpft als „erzkonservativ“, „rückwärtsgewandt“ und „kadavergehorsam, obwohl sogar mehrere Ältere die dringende Notwendigkeit einer besseren Jugendarbeit als Anliegen vortrugen.

Diözesanratsvorstandsmitglied Anne Cebulla versuchte junge Teilnehmerinnen bereits vor Beginn der Veranstaltung einzuschüchtern, indem sie auf sie zuging und ihnen mehrfach untersagte „zu viel zu sagen“ und sich auf zwei Minuten zu begrenzen. Sie betonte ausdrücklich, dass sie dies nicht dulden werde.
Nun auf den gesamten Ablauf der Versammlung angesprochen sagte sie: „Darüber werden Sie sich ja wohl schon informiert haben! Das läuft ja überall gleich ab!“ Auf die Nachfrage, was diese Antwort angesichts der unterschiedlichen Art des Ablaufs in den verschiedenen Städten erklärte sie schließlich, dass man „Kartenarbeit“ machen werde.

Darunter verstand die Unterstützerin des sogenannten Theologenmemorandums Folgendes:
Alle wurden aufgefordert sich mit ihren Sitznachbarn in Gruppen von bis zu 10 Personen einzuteilen und in zwei Runden Antworten auf jeweils eine Fragen zu notieren.

In der ersten Runde sollten alle kurz die Themen nennen, die sie „empörten“.
Einer pro Sitzgruppe las die Karten dann am Mikrofon auf der „Bühne“ (vor dem Altar bzw. der Videoleinwand) vor.

Die ehemaligen Modethemen Zölibat, Frauenordination, Homosexualität und Ehebruch sowie Ökumene bestimmten erwartungsgemäß.
Daneben war sehr viel Frust über zu wenig persönliche Anerkennung, über die unglückliche Umstrukturierung der Pfarreien im Bistum, aber auch große diffuse Angst bis hin zur offenen Aggression gegenüber Papst, Bischof und Priestern erkennbar.
Jemand forderte gar, solche Dialog-Veranstaltungen in Zukunft besser ohne die Anwesenheit von Priestern abzuhalten.
Ein weiterer behauptete, Kardinal Meisner sei für mehr Kirchenaustritte verantwortlich als alle Atheistenvereine zusammen.
Auch angesichts des völlig ignorierten Tabernakel wurde nur gefordert die "Laien" in der Kirche mehr zu beachten - Gott oder gar Christus scheint in dieser Katholikengeneration kein wichtigeres Thema als das eigene Ich zu sein.

Als jüngere Teilnehmer nach Rosenkranz, Mundkommunion, Beichte, Katechese, Anbetung und Papsttreue verlangten, wurden sie ausgebuht und verbal angegriffen.

Die zweite Runde durfte nur aus einem einzigen Satz bestehen.
Es wurde eine Reihe vager und auch konkreterer Sätze zusammengetragen, wobei die Jugendlichen auch hierbei wieder konsequent ausgebuht wurden.

Die von Bischof Overbeck gerühmte „Einheit im Glaubenwar leider nicht einmal im Ansatz zu spüren:
Ein jüngerer Teilnehmer bat
zum Ende hin eindringlich darum, die bereits vorhandenen „Gräben“ im Verlaufe des Prozesses nicht noch tiefer werden zu lassen, sondern in echtes Gespräch miteinander zu kommen.

Ob dies durch die öffentliche und eindringliche Aufforderung Anne Cebullas, sich klar gegen seinen Priester zu stellen und persönliche Meinungen in jedem Fall durchzusetzen, erreicht wird, ist nicht einmal fraglich.

Ein anwesender Priester lächelte nach der Veranstaltung resigniert: „Da schreien sie immer nach mehr jungen Leuten, und wenn die sich dann melden, werden sie SO behandelt!
elisabethvonthüringen
Also, ich bin überaus tief betroffen über diesen höchst unchristlichen, unökumenischen und überaus rückschrittlichen und vorkonziliaren Verstoß einer Abgrenzung gegen das fortschrittliche, positive Christentum unserer Schwestern und Brüder, deren Gründer ja schon vor langer Zeit den entscheidenden Schritt eines angstfreien Dialogs auf Augenhöhe und ohne Tabus naturverbunden und klimabewusst …More
Also, ich bin überaus tief betroffen über diesen höchst unchristlichen, unökumenischen und überaus rückschrittlichen und vorkonziliaren Verstoß einer Abgrenzung gegen das fortschrittliche, positive Christentum unserer Schwestern und Brüder, deren Gründer ja schon vor langer Zeit den entscheidenden Schritt eines angstfreien Dialogs auf Augenhöhe und ohne Tabus naturverbunden und klimabewusst gegangen ist, als er seine 95 Thesen eines gleichberechtigten Verhältnisses von Laien und Klerus an der Kirchentür befestigte.

Wieso mussten es 37 Thesen sein, was haben sich diese Mannheimer erzkonservativen Traditionalisten gedacht? Haben solche Abgrenzungen nicht schon genug Unheil über die Jüngerinnen und Jünger Jesus' gebracht? An dieser Stelle möchte ich die Jugend der Kirche hervorheben, die fortschritlich und vorbildhaft gehandelt hat, als sie den Anschlag von 95 Thesen begangen haben. Gerade durch die Missbrauchsfälle hat sich doch gezeigt, was solche autoritären Entscheidungen einer kleinen Gruppe bewirken!

Wir sollten uns auf unsere biblischen Wurzeln - natürlich unter dem Gesichtspunkt einer zeitgemäßen, offenen Exegese mit einer menschennahen Übersetzung - besinnen, und da findet sich zu "95" der Psalm 95, der deutlich zeigt, wie wichtig liturgischer Tanz ist, und auch die Selbsterfahrung mit Sand findet dort ihre Begründung. (Natürlich sind der Teilvers "Darum habe ich geschworen in meinem Zorn:
'Niemals werden sie das Land betreten" eine unjesuanische, spätere Einfügungen der Klerikerkirche.) Der Psalm zeigt auch, dass es nötig ist, nicht das Herz unweich gegenüber notwendiger Veränderung zu machen. Daher appelliere ich ganz ausdrücklich an den Dialog, der es uns möglich machen muss, auch unbequemes anzusprechen, wie die Unterdrückung von Laien und Frauen und Laiinnen und Frauen mit Priesterinnenberufung und gleichgeschlechtlich Liebenden.

Auch ist die vorkonziliare Sicht des Sexes vollkommen im Widerspruch zu den Zeichen der Zeit - bei den Atheisten, die wir annehmen müssen wie sie sind, ist es sogar üblich sich im Aufzug direkt auf solche Belange anzusprechen. Die Angstmoral der Kirche hindert junge Menschen unnötig am Ausprobieren ihrer Triebe, sie sorgt sogar dafür, dass manche Menschen nicht dem Vorbild Luther folgen und ihren repressiven zölibatären Zwängen weiter uneinsichtig folgen. Zuallererst muss die Zahl der Thesen dieser klerikalfaschistischen Autokraten jedoch auf eine angemessene Zahl erhöht werden. Zu wenig Kritik an der Kirche kann gar nicht geübt werden 👍