Ach Regina-Maria, weil Sie katholisch sind, sehen dies so sanft und verstaendig, wie sie es so recht beschreiben. Den damaligen Juden aber, den Griechen und den Roemern erschien diese neue Sekte wie Hippies uns heute erscheinen. Und die Kirche hat aus diesem Christentum eine katholische Kirche geformt (geformt!). Und diese Form ist es, die heute wieder verloren geht, weil es - hipp und modern - angeblich auf die Form nicht ankommt.

Theresia Katharina: Regina-Maria bat um Erklaerung, warum ich den Begriff benutzt hatte. Sie verwies darauf, dass auch Sie meine Begriffsverwendung nicht nachvollziehen vermochten. Deshalb habe ich Sie beide nun angesprochen und dies erklaert. Verdreht ist da gar nichts. Reagieren Sie doch bitte nicht immer gleich so paranoid-negativistisch. Vor allen Dingen nicht, wenn Sie sich herausnehmen, - geradezu sprungbereit - offensichtlich voellig unreflektiert Andere zu verurteilen. Konkret haben Sie hier deshalb einfach etwas missverstanden. Und leider gehen hier durch solche Meta-Diskussionen die eigentlichen Sachdebatten immer zuschanden.

Regina-Maria, ich sehe das so: FR (Franciscus Reformatoribus) ist der Prophet der "Neuen Kirche". Sicher erkennt er Jesus Christus und Mohammed als Propheten an, der hoechste (und diesmal wirklich letzte Prophet) aber ist er selber. Schon in wenigen Jahrzehnten wird dies allen Glaeubigen der "neuen Kirche" ganz selbstverstaendlich sein.
Dank der allgemeinen Politisierung werden dann auch alle arm sein, manche vielleicht sogar noch gleichaermer wie die Schweine in Orwells Farm der Tiere. Und der voellig falsch verstandene Bibelappell "Machet Euch die Erde untertan!" wird dann auch strengglaeubig korrekt als "Unterwerft Euch in Armut der Erde!" amtlich eingefuehrt sein.
Konservative Katholiken uebrigens haben, anders als die Moderne, ein generatives Verstaendnis nicht von Armut, sondern von Vermoegen. Das unterscheidet sie von den Hippie-Christen der Fruehkirche und deren Wiedererstehung als "Neue Kirche".

Das Problem aller dieser relativistischen "Perlen" ist ihre Selbstwiderspruechlichkeit. Wenn keine Regel allgemeingueltig ist, ist es eben auch diese nicht. Und damit ist der Hund tot, so laut man auch Gebell zu vernehmen glaubt.
Auch wird den Menschen Gemeinsames logisch zwingend damit geleugnet. Die"Vielfalt" wird zur Vereinzelung. Doch auch dies stimmt einfach nicht. Selbst in unserer Vorstellung von Atomen gibt es viele gleichgesetzliche.

Das darf man nicht so hoch haengen. Ich denke, Kardinal Burke ist im Grunde traurig, dass er die Piusbruderschaft nicht naeher bei sich hat. Seine Aussage ist wohl Ausdruck seines Leidens unter dem von ihm formal so gesehenen Schisma.
Man muss das allerdings nicht so sehen wie Burke. Soweit meine Recherchen richtig sind, hatte die Piusbruderschaft bereits die Zusage auch der formalen Erlaubnis zugesichert bekommen (es gab sie also materiell schon). Dies wurde dann jedoch von uneinigen Kraeften taktisch immer weiter hinausgezoegert, bis Erzbischof Lefebvre die Notbremse zog und sicherstellte, dass die offensichtliche Verzoegerungstaktik nicht einfach durch seinen Tod aufgehen konnte.
Konservative wie Burke legen ohnehin sehr hohen Wert auf das Formale, doch auch unter Juristen hat der formale Aspekt, wegen der damit verbundenen oeffentlichen Rechtssicherheit, einen hohen Stellenwert. Fuer das Recht selbst ist hingegen das Materielle ausschlaggebend. Dies umso mehr, als man Recht nicht als Ausfluss von Macht und Willen ansieht, sondern als Erkenntnis dessen, was tatsaechlich recht ist, aus eigenem Wesen, also dem der Natur des Rechts und seiner Faehigkeit Probleme zu loesen und Konflikte zu befrieden.
Man tut gut daran, der Priesterbruderschaft St. Pius X dieses Recht der erfolgten Bischofsweihen anzuerkennen. Da mag sich der konservative Burke sicher schwerer tun als der liberale Linkspolitiker Franziskus, doch kommt es eben nicht auf die Haltung dieser Sache gegenueber an, sondern auf die Sache selber.

Nein, das passt. Es braucht jetzt erstklassige Juristen in Sachen kirchlicher Eheversaeumnisse. Die auf Erden real-existierende Kirche hat Schuld auf sich geladen, sie ist in die Irre gegangen. Furchtbar. Und man merkt das. Selbst der Papst.
Die Kirche hat sich sehr weit heruntergebeugt, zur so armen Welt. Sie reicht ihr Ihr Sakrament. Immer noch das des Herrn. Das ist Pastoral: Keine Verbeugung vor der Welt, sondern ein Kniefall: Tief in den Sumpf menschlicher Suenden und Vergaenglichkeit. Tief hinab - auf den Knien - die Vergaenglichkeit meinschlichen Daseins vergegenwaertigen.
Die Vergaenglichkeit menschlicher Suenden ist Gottes Barmherzigkeit. Mit uns. Mit Dir. Gott ist gross. Wir sind mit Ihm. Ueberall.
Er ist Allmaechtig, Er der Allerbarmer.
Lob, Lob sei Gott dem Herrn.
Hosianna.

Immer derselbe Unfug: Wenn man Lernen lernen koennte, dann braeuchte es man nicht.

Will heissen: Wie will man Lernen lernen, wenn man nicht lernen kann?

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