Copertino
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Elementares Glaubenswissen zerfällt rapide. Als Katholik wundere ich mich, wie eine elementare katholische Begrifflichkeit auch in meinem traditionell katholisch geprägten ländlichen Umfeld rapide …Mehr
Elementares Glaubenswissen zerfällt rapide.

Als Katholik wundere ich mich, wie eine elementare katholische Begrifflichkeit auch in meinem traditionell katholisch geprägten ländlichen Umfeld rapide schmilzt wie Schnee an der Sonne. Regelmässig stolpere ich in Gesprächen oder auch beim Lesen von Zeitungsartikeln über haarsträubende begriffliche Unschärfen im Bereich des konfessionellen Grundwissens, auch in Artikeln von geübten Korrespondenten, die in ihren Gemeinden verwurzelt sind. Da ist von einer "stimmungsvollen Mitternachtsmesse" in einer reformierten Kirche die Rede, ganz abgesehen vom "Abendmahl", welches in katholischen Messen den Gläubigen gereicht werde.
Manchmal handelt es sich um Grenzfälle, wenn etwa in der Berichterstattung über einen ökumenischen Berggottesdienst, an dem der beteiligte Jodlerklub eine komponierte "Jodlermesse" singt, die Feier als solche als "Jodlermesse" bezeichnet wird. Gerade heute Morgen bin ich in unserer Regionalzeitung aber über einen konfessionstherminologischen Fauxpas gestolpert, der nicht als Grenzfall abgehakt werden kann. Verübt wurde er von einem früheren Gemeindepräsidenten, der im Übrigen als tüchtiger und geschätzter Lokalkorrespondent bekannt ist. Über die kürzliche Hubertusfeier in der katholischen Dorfkirche berichtet er: "Andrea A., Leiterin des Pastoralraumes Th., zelebrierte die Messe, begleitet von Vorträgen der Jagdhorngruppe Th. ."
Natürlich handelte es sich nicht etwa um eine Eucharistiefeier, bei der jene Pastoralraumleiterin eine Wandlung simuliert hätte, sondern um einen Wortgottesdienst; ob mit oder ohne Kommunionsfeier geht aus dem Text nicht hervor.

Man darf nun munter spekulieren, ob es sich immer nur um Unwissen handelt, die zu solchen Konstrukten führt, oder ob da nicht wohl manchmal proaktiv Pastoralassistentinnen durch entsprechende Bezeichnungen - wenigstens in den Augen der Leserschaft - de facto zur katholischen Priesterin erklärt werden sollen. "Honi soit qui mal y pense."

Ganz allgemein ist in der nachwachsenden Generation das konfessionelle Grundwissen trotz - oder vielleicht wegen - ökumenisch geführtem Religionsunterricht inzwischen gegen Unternull gesunken: Firmlinge, welche auch nach absolvierten Firmvorbereitungsweekends bei den Grundgebeten schon mal ins Stammeln kommen und bei einem ganzen apostolischen Glaubensbekenntnis ihre geistlichen Waffen strecken. Kürzlich fand in der Nachbarsgemeinde unter der Leitung des örtlichen Gemeindeleiters, eines Diakons, eine Abdankungsfeier mit Kommunionspendung statt. Im Anschluss meinte eine Besucherin: "Das war aber eine schöne Messe!" Eine Bekannte von mir, die ihren Katechismus etwas besser als jene kennt, wies diese freundlich darauf hin, dass es sich nicht um eine Hl. Messe, sondern um eine Kommunionsfeier gehandelt habe. Da gab ihr die Angesprochene zu verstehen: "Es war aber trotzdem eine schöne Messe!"
Was will man da noch sagen?
SvataHora
Darf ich den Text nochmals sprachangepasst wiedergeben?: WAS IST DEIN EINZIGER TROST IM LEBEN UND IM STERBEN? Dass ich mit Leib und Seele sowhl im Leben als auch im Sterben nicht mein sondern meines getreuen Heilandes JESU Christi eigen bin, der mit Seinem teuren Blut für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst hat und auch bewahrt. Dass ohne den Willen …Mehr
Darf ich den Text nochmals sprachangepasst wiedergeben?: WAS IST DEIN EINZIGER TROST IM LEBEN UND IM STERBEN? Dass ich mit Leib und Seele sowhl im Leben als auch im Sterben nicht mein sondern meines getreuen Heilandes JESU Christi eigen bin, der mit Seinem teuren Blut für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst hat und auch bewahrt. Dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupt fallen kann, ja auch mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss. Darum versichert Er mir auch durch Seinen Heiligen Geist des ewigen Lebens und macht mich willig und bereit fortan Ihm zu leben.
SvataHora
@Karoline Herz - Da haben Sie Recht: die neue "Messe" kann man nur verabscheuen und hassen! Sie ist eine teuflische Mogelpackung mit einer völlig anderen "Theologie", auf der sie basiert, und die sie ausdrückt!
Ein weiterer Kommentar von SvataHora
SvataHora
Der obige alte Text ist sowas von wunderbar! Würde die Kirche heute noch so predigen, wäre unsere Welt eine ganz andere!
Klaus Elmar Müller
Ich erinnere mich, von einem Bischof gehört zu haben, dass er "der Eucharistiefeier vorsteht". Das klingt nach einer bürgerlichen Versammlung, nicht nach der Darbringung des Messopfers oder nach Zelebrieren der hl. Messe.
Carlus
Das Katholische Wissen gibt es in unseren Gemeinden nicht mehr.
Ob LiturgieleiterInnen, KommunionhelferIinnen, LektorInnen u.v.a.m., keine hat eine Ahnung. Davon aber sehr viel.