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Theologen gegen „Ideologie des Sakralen“

(gloria.tv/ KNA) Einen «Weckruf» an die derzeit zu ihrer Frühjahrsvollversammlung zusammengekommene Deutsche Bischofskonferenz haben drei Theologen in der Wochenzeitung «Die Zeit» (Donnerstag) formuliert …Mehr
(gloria.tv/ KNA) Einen «Weckruf» an die derzeit zu ihrer Frühjahrsvollversammlung zusammengekommene Deutsche Bischofskonferenz haben drei Theologen in der Wochenzeitung «Die Zeit» (Donnerstag) formuliert. Die Kirche müsse sich als eine «wechselseitig wahrnehmende» und hörende Kirche verstehen, schreiben die Kasseler Theologen Johanna Rahner und Erik Müller-Zähringer sowie der Hannoversche Theologe Jürgen Manemann in der Zeitung. Wo das christliche Zeugnis «durch eigene Schuld verdunkelt» werde, da gerate «mehr als das Projekt 'Kirche' in Gefahr».
Die Verfasser wenden sich gegen eine «Ideologie des Sakralen», die meine, man solle «am besten gegen den Zeitgeist segeln» und zum «Rückzug aus der Welt» aufrufen. Eine «wahrhaft katholische Theologie» suche nicht den Rückzug, sondern stelle sich der «Verantwortung vor einer säkularen Vernunft». Die aktuelle Kirchenkrise sei in hohem Maße eine «Gotteskrise», die durch rasche Kursänderungen nicht zu beheben sei.
Zugleich kritisieren die Autoren …Mehr
barbaramaria
Zitat:
"Eine «wahrhaft katholische Theologie» suche nicht den Rückzug, sondern stelle sich der «Verantwortung vor einer säkularen Vernunft». "
Von welcher "säkularen" Vernunft ist denn hier die Rede ?
Man könnte auch fordern, daß die säkularen "Vernünfte" ihre Erfolge und Schwachstellen kritisch reflektieren. Ein Blick in die heutigen Internetforen und Zeitungen läßt die Diagnose von einer schweren …Mehr
Zitat:
"Eine «wahrhaft katholische Theologie» suche nicht den Rückzug, sondern stelle sich der «Verantwortung vor einer säkularen Vernunft». "

Von welcher "säkularen" Vernunft ist denn hier die Rede ?

Man könnte auch fordern, daß die säkularen "Vernünfte" ihre Erfolge und Schwachstellen kritisch reflektieren. Ein Blick in die heutigen Internetforen und Zeitungen läßt die Diagnose von einer schweren Krise der Moderne und der säkularen Vernunft mindestens genauso "vernünftig" erscheinen. Wir stehen in diesen Stunden vor einem möglichen Militärschlag in Libyen, ich bete für Japan, die wirtschaftliche Situation in der EU ist ein Desaster, wir stehen womöglich vor dem Durchbruch von PID und aktiver Sterbehilfe. Säkulare Vernunft ? Oder künftige Schädelstätte ?
Gregorius Braun
Wat fürn Schmarn.
Geigenbauer
Schade nur, dass Theologen heute nicht mehr per se Christen sind. Sonst könnte man das jetzt nämlich ernst nehmen, also das hier gesagte, - oder nein, sicher nicht: denn es wäre garnicht erst gesagt worden.
elisabethvonthüringen
Die aktuelle Kirchenkrise sei in hohem Maße eine «Gotteskrise», die durch rasche Kursänderungen nicht zu beheben sei. 😲 😎
Erzengel
Danke, Marcus! 👏
Ein kleiner Auszug aus dem Lexikon religiöser Grundbegriffe über "sakral":
..weil in der Menschwerdung Christi die ganze Schöpfung bereits heimgeholt worden und wieder in Beziehung zu Gott getreten ist. ..der in der Taufe in den Leib Christi eingefügte Mensch steht immer und überall durch Christus in Verbindung mit Gott, denn "alles gehört euch, ihr aber gehört Christus, und …Mehr
Danke, Marcus! 👏

Ein kleiner Auszug aus dem Lexikon religiöser Grundbegriffe über "sakral":
..weil in der Menschwerdung Christi die ganze Schöpfung bereits heimgeholt worden und wieder in Beziehung zu Gott getreten ist. ..der in der Taufe in den Leib Christi eingefügte Mensch steht immer und überall durch Christus in Verbindung mit Gott, denn "alles gehört euch, ihr aber gehört Christus, und Christus gehört Gott" (1 Kor 3, 22)

In unserer so profanisierten Zeit sollte die Bedeutung des Sakralen, des Heiligen viel stärker hervorgehoben und den Menschen nahegebracht werden.

Eine «wahrhaft katholische Theologie» suche nicht den Rückzug..

Der "Rückzug" oder die "Rückbesinnung" auf Gott hin, ermöglicht uns Menschen doch erst, aus der Verantwortung IHM gegenüber in dieser Welt zu leben und Zeugnis abzulegen.
Marcus, der mit dem C
Leider muß ich hier eine irreführende Begriffsverwendung für mich feststellen. Was die drei Theologen mit der "Ideologie des Sakralen" beschreiben, ist eigentlich eine isolationistische Haltung, man kann es auch als innere Emigration bezeichnen.
Mit dem Begriff "Ideologie des Sakralen" deuten sie bewußt oder unbewußt an, daß eine Kirche, der etwas Sakrales wesenseigen ist, auf dem Irrweg ist. …Mehr
Leider muß ich hier eine irreführende Begriffsverwendung für mich feststellen. Was die drei Theologen mit der "Ideologie des Sakralen" beschreiben, ist eigentlich eine isolationistische Haltung, man kann es auch als innere Emigration bezeichnen.

Mit dem Begriff "Ideologie des Sakralen" deuten sie bewußt oder unbewußt an, daß eine Kirche, der etwas Sakrales wesenseigen ist, auf dem Irrweg ist. Dabei ist festzustellen, daß der Verlust des Sakralbewußtseins in der Messe und gegenüber dem Allerheiligsten eine der Hauptgründe für die gegenwärtige Krise im Glauben ist.

Ich muß Kardinal Marx zustimmen, wenn er sagt:
Für mich ist klar: Gotteskrise und Kirchenkrise sind miteinander verbunden, denn es geht ja nicht um eine Krise Gottes selbst, sondern um eine Krise unserer Rede von Gott, unseres Bekenntnisses zu Gott.

Gott ist nicht in der Krise, sondern wir und unser Glaube an ihn. Die Theologen formulieren eine Sorge, daß das Band zwischen Teilen der wissenschaftlichen Theologie und dem kirchlichen Lehramt reißen könnte. Papst Benedikt ist nicht der erste, der sagt, daß eine Theologie, so gelehrt sie formuliert sein mag, fest im Glauben der Kirche verankert sein muß. Mein Eindruck ist, daß viele Theologen an ihr theologisches Konstrukt glauben, aber nicht den Glauben der Kirche haben.