Der folgende Abschnitt ist dem unter elemente-ekklesiologie.de vorgestellten Buch entnommen:
Was ist eigentlich ein kirchliches Element?
Zur Definition des Begriffs kirchliches Element
Um den Fehler in der Elemente-Konzeption des Pastoralkonzils zu erkennen, ist es erforderlich, dass man den adäquaten Begriff von einem kirchlichen Element vor Augen hat, den wir nun definieren und charakteristische …Mehr
Der folgende Abschnitt ist dem unter elemente-ekklesiologie.de vorgestellten Buch entnommen:
Was ist eigentlich ein kirchliches Element?
Zur Definition des Begriffs kirchliches Element
Um den Fehler in der Elemente-Konzeption des Pastoralkonzils zu erkennen, ist es erforderlich, dass man den adäquaten Begriff von einem kirchlichen Element vor Augen hat, den wir nun definieren und charakteristische Eigenschaften desselben anfügen:
Definition: Ein kirchliches Element ist ein die Sakramente oder den Glauben oder die hierarchische Struktur betreffender Besitz der römisch-katholischen Kirche.
Die in der Definition genannten Besitztümer werden durch den jeweils ausgewählten Gesichtspunkt beschrieben, unter dem man das Ganze der katholischen Kirche betrachten kann.
Beispiel 1: Zum Sakrament der Taufe als eines kirchlichen Elements gelangt man, wenn man vom Ganzen der katholischen Kirche ausgeht und die Betrachtung auf diesen Aspekt ihrer Sakramentenlehre einschränkt.
Beispiel 2: Zum Glaubenssatz von der Dreifaltigkeit Gottes als eines kirchlichen Elements gelangt man, wenn man vom Ganzen der katholischen Kirche ausgeht und die Betrachtung auf diesen Aspekt ihrer Glaubenslehre einschränkt.
Beispiel 3: Zum Jurisdiktionsprimat des Papstes als eines kirchlichen Elements gelangt man, wenn man vom Ganzen der katholischen Kirche ausgeht und die Betrachtung auf diesen Aspekt ihrer hierarchischen Struktur einschränkt.
Wir geben nun drei charakteristische Eigenschaften eines kirchlichen Elements an, die für unsere Untersuchung der Elemente-Ekklesiologie des Pastoralkonzils von Bedeutung sind.
1) Jedes kirchliche Element ist mit allen anderen kirchlichen Elementen der katholischen Kirche verbunden, also ist es verbunden mit allen sakramentalen kirchlichen Elementen, mit allen kirchlichen Glaubenselementen und mit allen kirchlichen Elementen der Hierarchie der katholischen Kirche.
2) Jedes kirchliche Element ist verbunden mit ausschließlich wahren Aussagen
über den Glauben.
3) Jedes kirchliche Element gehört nicht nur zum Besitz der katholischen Kirche,
sondern es ist auch ihr rechtmäßiger Besitz. Denn Christus hat Seine Kirche gestiftet und ihr die Heilsgüter zu treuer Verwaltung anvertraut.
An der ersten Eigenschaft erkennt man, dass ein kirchliches Element nicht nur durch seinen Inhalt bestimmt ist, sondern auch durch sein Verbundensein mit allen anderen kirchlichen Elementen und mit dem Ganzen der katholischen Kirche. Dieses Verbundensein ist kein akzidentelles, sondern es ist ein essentielles Merkmal eines kirchlichen Elements.
Nehmen wir als Beispiel für den sakramentalen Bereich der Kirche die Taufe. Die Taufe als kirchliches Element ist, wegen der ersten charakteristischen Eigenschaft eines kirchlichen Elements, mit allen anderen Sakramenten verbunden sowie mit allen Glaubenswahrheiten und allen Aspekten der Hierarchie der katholischen Kirche. Wegen der zweiten charakteristischen Eigenschaft eines kirchlichen Elements ist sie mit ausschließlich wahren Aussagen über den Glauben verbunden und wegen der dritten charakteristischen Eigenschaft eines kirchlichen Elements ist die Taufe ein rechtmäßiger Besitz der katholischen Kirche.
Das gleiche gilt für jede Glaubenswahrheit der katholischen Kirche sowie für alle Aspekte ihrer Hierarchie.
Die gegebene begriffliche Fixierung des Begriffs kirchliches Element und der angegebenen Eigenschaften, möchte ich mit einer persönlichen Bemerkung beschließen.
Vor einiger Zeit führte ich mit einem gelehrten Theologen, der die Elemente-Ekklesiologie zu verteidigen versuchte, einen langen Disput, bei dem ich auch die obige Definition des Begriffs kirchliches Element einbrachte. Dabei stellte er mir die Frage, ob denn diese Definition in der traditionellen Lehre der Kirche vorkomme.
Ich räumte ein, dass mir keine solche Stelle bekannt sei, fügte aber hinzu, dass das auch gar nicht zu erwarten sei, weil die Lehre von Elementen ein Produkt des Pastoralkonzils ist, das es vorher nicht gegeben hat. Die Tradition sah sich vorher nicht mit der falschen Lehre konfrontiert, derzufolge sich die katholische Kirche aus Teilen zusammensetzt.
Bekanntlich hat die Kirche Irrlehren erst verurteilt, nachdem sie aufgetreten waren, denn es macht ja wenig Sinn, eine Lehre zu verurteilen, die noch gar nicht aufgetreten ist.
Bei der Definition des Begriffs kirchliches Element, kann man sich aber auf Lehren der Tradition stützen, die mit ihm im Zusammenhang stehen. Eine Kritik an der von mir vorgelegten Definition eines kirchlichen Elements und den angegebenen charakteristischen Eigenschaften wäre nur dann stichhaltig, wenn nachgewiesen werden könnte, dass sie nicht der Tradition entsprechen. Bisher hat, soviel ich weiß, niemand diesen Versuch unternommen, und ich bin sicher, dass es auch in Zukunft keinen stichhaltigen Einwand gegen sie geben wird.
Denn, was will man denn bestreiten? Etwa, dass jedes kirchliche Element mit allen anderen kirchlichen Elementen der katholischen Kirche verbunden ist? Die traditionelle Lehre der Kirche von ihrer Unteilbarkeit, bringt das doch bereits zum Ausdruck!
Oder, will man bestreiten, dass jedes kirchliche Element mit ausschließlich wahren Aussagen über den Glauben verbunden ist? Nichts anderes lehrt die Tradition allein schon dadurch, dass sie die Häretiker ausschließt, auch wenn sie nur einen einzigen Glaubensirrtum in das Glaubensgut einbringen wollen!
Oder will man bestreiten, dass jedes kirchliche Element zum rechtmäßigen Besitz der katholischen Kirche gehört? Auch das entspricht der traditionellen Lehre der Kirche, denn dieser zufolge hat Christus Seine Kirche, die römisch-katholische Kirche, gestiftet und ihr seine Güter zu treuer Verwaltung anvertraut!
Außerdem gilt: Wenn die Tradition auch nicht die Elemente-Konzeption des Konzils verurteilt hat, weil diese falsche Lehre, wie gesagt, vorher nicht aufgetreten war, so hat sie doch, wie wir gezeigt haben, ihre Grundlage verurteilt, die in der impliziten Leugnung der Unteilbarkeit der Kirche durch das Konzil besteht.