Bischof Ackermann: Theologen-Memorandum ist Ausdruck des Vertrauens
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Davon ist der Trierer Bischof und Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Stephan Ackermann, überzeugt. Die Kirche sei gefordert, auch bei «kritischen Anfragen Rede und Antwort zu stehen». Diesen offenen Dialog müsse sie aber erst «mühsam lernen».
Nur wenn die Kirche gut, ehrlich und transparent mit den Menschen umgehe, werde offensichtlich, dass es ihr nicht nur um Image-Pflege gehe, betonte Ackermann. «Wir können das Vertrauen nur erbitten, nicht erzwingen.»
Die Kirche habe im vergangenen Jahr besonders schmerzlich erfahren, wie ihr Anspruch und die Realität auseinanderklafften. Allerdings werde das Misstrauen der Kirche gegenüber auch von tagesaktueller Berichterstattung beeinflusst.
Dennoch betrachtete Ackermann das vergangene Jahr als positives Ereignis. Systeme änderten sich nur, wenn sie gestört würden: «Insofern glaube ich, dass das eine heilsame Störung sein kann.» Auch das Theologen-Memorandum für Reformen bewertete der Bischof in dieser Linie als einen Ausdruck des Vertrauens in die Kirche und in ihre Kräfte zur Erneuerung.
Zdk-Präsident Glück: Kirche braucht offenes Gesprächsklima
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, sagte, nicht nur die Kirche befinde sich derzeit in einer umfassenden Vertrauenskrise. Betroffen sei die ganze Gesellschaft. Dieser Zustand stelle die «größte Gefährdung für das Gemeinwesen» im Hinblick auf dessen Handlungsfähigkeit dar. Glück machte fehlende Führungsqualitäten als tieferen Grund für die Krise aus.
Die Menschen würden intuitiv merken, dass das System nicht mehr zukunftsfähig sei. Dennoch werde ihnen dies zumeist von Führungskräften aller Institutionen eingeredet. Der ZdK-Präsident forderte daher vor allem in der Kirche ein offenes Gesprächsklima ein.
Glück und Ackermann äußerten sich bei den «3. Eichstätter Gesprächen» am Donnerstagabend, Diese werden seit 2008 von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und dem Bund katholischer Unternehmer veranstaltet.
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