Bischof Ackermann: Theologen-Memorandum ist Ausdruck des Vertrauens

(gloria.tv/ KNA) Nach dem Krisenjahr 2010 wird es für die Kirche eine Jahrhundertaufgabe werden, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.
Davon ist der Trierer Bischof und Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Stephan Ackermann, überzeugt. Die Kirche sei gefordert, auch bei «kritischen Anfragen Rede und Antwort zu stehen». Diesen offenen Dialog müsse sie aber erst «mühsam lernen».

Nur wenn die Kirche gut, ehrlich und transparent mit den Menschen umgehe, werde offensichtlich, dass es ihr nicht nur um Image-Pflege gehe, betonte Ackermann. «Wir können das Vertrauen nur erbitten, nicht erzwingen.»

Die Kirche habe im vergangenen Jahr besonders schmerzlich erfahren, wie ihr Anspruch und die Realität auseinanderklafften. Allerdings werde das Misstrauen der Kirche gegenüber auch von tagesaktueller Berichterstattung beeinflusst.

Dennoch betrachtete Ackermann das vergangene Jahr als positives Ereignis. Systeme änderten sich nur, wenn sie gestört würden: «Insofern glaube ich, dass das eine heilsame Störung sein kann.» Auch das Theologen-Memorandum für Reformen bewertete der Bischof in dieser Linie als einen Ausdruck des Vertrauens in die Kirche und in ihre Kräfte zur Erneuerung.

Zdk-Präsident Glück: Kirche braucht offenes Gesprächsklima

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, sagte, nicht nur die Kirche befinde sich derzeit in einer umfassenden Vertrauenskrise. Betroffen sei die ganze Gesellschaft. Dieser Zustand stelle die «größte Gefährdung für das Gemeinwesen» im Hinblick auf dessen Handlungsfähigkeit dar. Glück machte fehlende Führungsqualitäten als tieferen Grund für die Krise aus.

Die Menschen würden intuitiv merken, dass das System nicht mehr zukunftsfähig sei. Dennoch werde ihnen dies zumeist von Führungskräften aller Institutionen eingeredet. Der ZdK-Präsident forderte daher vor allem in der Kirche ein offenes Gesprächsklima ein.

Glück und Ackermann äußerten sich bei den «3. Eichstätter Gesprächen» am Donnerstagabend, Diese werden seit 2008 von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und dem Bund katholischer Unternehmer veranstaltet.

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hartmut8948
Ich habe - wirklich zu unrecht - Bischof Ackermann hier kritisiert. Denn heute kommt er in kath.net ganz anders rüber!
Ich erkläre daher, sollte ich ihm in beiden Statements Unrecht getan haben, entschuldige ich mich hier und heute! ✍️
marthe2010
Ja, lieber Geigenbauer, man schießt so leicht ins Kraut. Eigentlich möchte ich keinen Bischof kritisieren, das steht mir nicht zu. Unterstellen möchte man natürlich auch nichts. Also bleibt nur noch viel 🙏 für unsere Bischöfe und unsere eigenen Schwächen und die ganze Heilige Kirche.
Geigenbauer
Ich weiß nicht, marthe, ob solche Dialog-Wütigen gerade deshalb so 'dialoggeil' sind. Also, was ich meine ist, dass man diesen Menschen da keine böse Absicht unterstellen sollte ( Ackermann ist, denke ich, kein Dämon... ). Man meint einfach nur, mit Dialogen ganz toll anzukommen: bei der Welt, bei den Menschen (den potenziellen Menschen, genauer gesagt), bei der Gesellschaft, usf. Ebendarum tut …Mehr
Ich weiß nicht, marthe, ob solche Dialog-Wütigen gerade deshalb so 'dialoggeil' sind. Also, was ich meine ist, dass man diesen Menschen da keine böse Absicht unterstellen sollte ( Ackermann ist, denke ich, kein Dämon... ). Man meint einfach nur, mit Dialogen ganz toll anzukommen: bei der Welt, bei den Menschen (den potenziellen Menschen, genauer gesagt), bei der Gesellschaft, usf. Ebendarum tut mans halt, aber nicht um der Kirche Schaden zuzufügen.
marthe2010
Das ist auch mein Eindruck - wer heutzutage Dialog meint, will eigentlich den Wahrheitsanspruch der Kirche abschaffen ...
Erklärung Dominus Iesus über die Einzigkeit und die Heilsuniversalität Jesu Christi und der Kirche, 2.8.2000Mehr
Das ist auch mein Eindruck - wer heutzutage Dialog meint, will eigentlich den Wahrheitsanspruch der Kirche abschaffen ...

Erklärung Dominus Iesus über die Einzigkeit und die Heilsuniversalität Jesu Christi und der Kirche, 2.8.2000
Iacobus
@marthe2010:
Hier spricht jemand in Neusprech davon, die Kirche solle ihren Wahrheitsanspruch aufgeben und sich der Dialektik öffnen und somit dem Relativismus.
marthe2010
Ich finde es beängstigend, wenn ein Bischof über die Kirche sagt:
Die Kirche sei gefordert, auch bei «kritischen Anfragen Rede und Antwort zu stehen». Diesen offenen Dialog müsse sie aber erst «mühsam lernen».
Denn wenn dies stimmen würde, wäre die frohe Botschaft nie und nimmer über die ganze Welt verbreitet worden. Denn wie geschieht denn Mission? Indem ich davon spreche, was mir wichtig ist.Mehr
Ich finde es beängstigend, wenn ein Bischof über die Kirche sagt:

Die Kirche sei gefordert, auch bei «kritischen Anfragen Rede und Antwort zu stehen». Diesen offenen Dialog müsse sie aber erst «mühsam lernen».

Denn wenn dies stimmen würde, wäre die frohe Botschaft nie und nimmer über die ganze Welt verbreitet worden. Denn wie geschieht denn Mission? Indem ich davon spreche, was mir wichtig ist.

(also in TheologIiiiinnInnen-Deutsch: indem ich den Dialog aufnehme...)
hartmut8948
Ich muss nachlegen: Für die Gläubigen bleibt es schwer, den Glaubensweg überzeugend zu leben, wenn ihre Bischöfe keine "Einheit des Glaubens" vorleben.
Ist Oportunismus heute gefragt: Er war es nie!!! 🤬
a.t.m
Die Krise der Kirche ist die Krise der Bischöfe, und wie es schenit scheinen diese nicht mehr im Sinne Gottes unseres Herrn zu denken, sondern nur mehr weltlich und mit Blick auf das Geldbörserl der Sonn und Tausfscheinchristen. Denn man stelle sich nur vor Bischöfe würden sich im Sinne Gottes unseres Herrn und der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche zu Wort melden, und viele …Mehr
Die Krise der Kirche ist die Krise der Bischöfe, und wie es schenit scheinen diese nicht mehr im Sinne Gottes unseres Herrn zu denken, sondern nur mehr weltlich und mit Blick auf das Geldbörserl der Sonn und Tausfscheinchristen. Denn man stelle sich nur vor Bischöfe würden sich im Sinne Gottes unseres Herrn und der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche zu Wort melden, und viele Millionen aus dem zwangs Kirchensteuertopf verloren gehen? Was würde dann der Götze Mammon tun? Und das Gift des satanischen Gender Wahnsinns, dringt immer tiefer in die Kirche ein. Und Teile des deutschsprachigen Epikopates stellen sich wie die drei Affen, Blind, Taub und Stumm um ja nicht anzuecken oder melden sich nur mehr im Sinne der Feinde Gottes unseres Herrn und der Kirche zu Wort. 🤬 😡
hartmut8948
Ich verstehe einfach nicht, weswegen Bischof Ackermann sich so auf das Glatteis hat führen lassen. Er müsste doch, auf Grund der Situation seines Bistums, wissen, wohin des führt, wenn blinde Blindenführer (Hasenhüttel u.a.) bei der Ausbildung angehender krichlicher Mitarbeiter, die Zügel in der Hand haben.
Geigenbauer
Es gefällt einfach nicht, wenn Bischöfe die Kirche als Bittstellerin darstellen, und wenn sie dann noch meinen, ihr wäre damit wohlgetan. Das braucht die Kirche, das braucht Christus nicht. Hat Christus den Jüngern vor der Himmelfahrt gesagt: Passt fein auf, Jungs und Mädels, dass wir von den Heiden immer gemocht werden!" , - sagte er sowas? Nein. Er schwieg darum, in diesem Fall, und bekanntlich …Mehr
Es gefällt einfach nicht, wenn Bischöfe die Kirche als Bittstellerin darstellen, und wenn sie dann noch meinen, ihr wäre damit wohlgetan. Das braucht die Kirche, das braucht Christus nicht. Hat Christus den Jüngern vor der Himmelfahrt gesagt: Passt fein auf, Jungs und Mädels, dass wir von den Heiden immer gemocht werden!" , - sagte er sowas? Nein. Er schwieg darum, in diesem Fall, und bekanntlich schwieg er dazu an anderer Stelle nicht, wie z.B. bei Joh 16, oder auch 17 ( Hass der Welt, gehasst wie er selbst ), bei Mt 10 ( um seines Willens gehasst sein ) usf, usf. Man kennt das doch...

Wieso redet man hier von "Image-Pflege"? Es ist müßig, für der Kirche Image in der Welt etwas zu tun. Warum? Weil sie, die Kirche bei ihr, der Welt, nie in hohem Ansehen stehen wird, was sich begründet ganz einfach darin, dass die Welt instinktiv weiss, was 'Kirche ist', und dass Kirche ihr, der Welt, Ende ist.

Natürlich spricht der Himmel weiter, natürlich entfaltet sich Gott weiter ( wenn auch nicht im Hegelschen Sinn verstanden ). Aber das heisst doch nun nicht, man müsse alle 'basics' über Bord werfen... Herrje....
Latina
die kirche hat sich durch die missbrauchsskandale,ob berechtigt oder nicht,runterziehen lassen--ihre angst vor dem vermeintlichen "fundamentalismus" ist leider sooo groß,dass ein neuanfang,ein wirklicher kirchlicher neuanfang schwierig wird---das priesterjahr hätte so eine chance sein können,war es aber nicht...es ist meistens einfach verpufft....chancen werden herbeigeredet ,aber leider nicht …Mehr
die kirche hat sich durch die missbrauchsskandale,ob berechtigt oder nicht,runterziehen lassen--ihre angst vor dem vermeintlichen "fundamentalismus" ist leider sooo groß,dass ein neuanfang,ein wirklicher kirchlicher neuanfang schwierig wird---das priesterjahr hätte so eine chance sein können,war es aber nicht...es ist meistens einfach verpufft....chancen werden herbeigeredet ,aber leider nicht ergriffen....man weicht aus-------
marthe2010
... Vertrauen ja, nämlich darin, dass der bequeme Lehrstuhl schon nicht geräumt werden muss. Jeder andere Arbeitgeber würde nach so einem Verhalten fristlos kündigen aufgrund mangelnder Loyalität ...
Ich schätze, das ist wirklich eine Kampagne.
-Die Ouvertüre: "C"DU - Politiker heizen dem Publikum schon mal ein
-1. Akt: Theologie-Professorinnnnninnen betreten die Bühne
-nun warte ich auf den …Mehr
... Vertrauen ja, nämlich darin, dass der bequeme Lehrstuhl schon nicht geräumt werden muss. Jeder andere Arbeitgeber würde nach so einem Verhalten fristlos kündigen aufgrund mangelnder Loyalität ...
Ich schätze, das ist wirklich eine Kampagne.
-Die Ouvertüre: "C"DU - Politiker heizen dem Publikum schon mal ein
-1. Akt: Theologie-Professorinnnnninnen betreten die Bühne

-nun warte ich auf den zweiten Akt, wo dann der Gegenpapst aus Tübingen, King Küng, das Wort ergreift ... oder vielleicht Drewer- und Ranke-Heinemann???
Monika Elisabeth
Zur Behauptung: Theologen-Memorandum ist Ausdruck des Vertrauens
möchte ich zu bedenken geben, dass es kein Akt des Vertrauens ist, wenn man meint, das Wohl der Kirche hänge von weltlichen Errungenschaften (Abschaffung des Zölibats, Demokratie ect.) und vom eigenen Gutdünken ab. Das ist - wenn überhaupt etwas außer Dummheit - Hochmut. Es ist die Folge einer tiefen Glaubenskrise - kurz ein Zeugnis …Mehr
Zur Behauptung: Theologen-Memorandum ist Ausdruck des Vertrauens

möchte ich zu bedenken geben, dass es kein Akt des Vertrauens ist, wenn man meint, das Wohl der Kirche hänge von weltlichen Errungenschaften (Abschaffung des Zölibats, Demokratie ect.) und vom eigenen Gutdünken ab. Das ist - wenn überhaupt etwas außer Dummheit - Hochmut. Es ist die Folge einer tiefen Glaubenskrise - kurz ein Zeugnis darüber, dass man eben nicht genug Vertauen hat, weil man hier den lieben Gott nicht walten lässt, sondern auf sein eigenes Vermögen vertraut. Daraus kann nichts Gutes entstehen.
Monika Elisabeth
Wobei ich eher denke, dass es etliche Leute gab, die das "Hosianna" übersprungen haben und gleich zum „Kreuziget ihn“ gekommen sind. Es gab im Frühling 2005 in Deutschland etliche Wortmeldungen über "Befürchtungen", der neue Papst könne einen konservativen Weg einschlagen ect.
So rosarot war es für Benedikt XVI. schon im Jahre 2005 nicht - klar, heute noch weniger.Mehr
Wobei ich eher denke, dass es etliche Leute gab, die das "Hosianna" übersprungen haben und gleich zum „Kreuziget ihn“ gekommen sind. Es gab im Frühling 2005 in Deutschland etliche Wortmeldungen über "Befürchtungen", der neue Papst könne einen konservativen Weg einschlagen ect.

So rosarot war es für Benedikt XVI. schon im Jahre 2005 nicht - klar, heute noch weniger.
elisabethvonthüringen
Sie haben geschrieben, das Memorandum sei als „Vorgeschmack auf den Besuch des Heiligen Vaters in Deutschland zu werten“. Wittern Sie eine Kampagne?
Ich vermute das. Es deutet doch alles darauf hin. Zuerst kommen die CDU-Abgeordneten und eine Woche später die Theologen. Ich kann dem Heiligen Vater nur wünschen, dass er Nervenkraft hat. Im Interview-Buch mit Peter Seewald spricht der Papst von …Mehr
Sie haben geschrieben, das Memorandum sei als „Vorgeschmack auf den Besuch des Heiligen Vaters in Deutschland zu werten“. Wittern Sie eine Kampagne?

Ich vermute das. Es deutet doch alles darauf hin. Zuerst kommen die CDU-Abgeordneten und eine Woche später die Theologen. Ich kann dem Heiligen Vater nur wünschen, dass er Nervenkraft hat. Im Interview-Buch mit Peter Seewald spricht der Papst von gewissen Kreisen, die nur darauf warten, mit sprungbereiter Feindseligkeit auf ihn einzuschlagen. Diese Formulierung hat mich beängstigt. Das ist sein Heimatland. Da sind Leute, die erst Hosianna gerufen haben und „Wir sind Papst“ und jetzt rufen sie „Kreuziget ihn“. Da läuft es einem schon eiskalt den Rücken runter
Ambrosius
Zitat: "Auch das Theologen-Memorandum für Reformen bewertete der Bischof in dieser Linie als einen Ausdruck des Vertrauens in die Kirche und in ihre Kräfte zur Erneuerung."
Damit wünscht Bischof Ackermann sich offensichtlich eine Erneuerung im Sinne des Referendums. Dies ist sehr traurig.Mehr
Zitat: "Auch das Theologen-Memorandum für Reformen bewertete der Bischof in dieser Linie als einen Ausdruck des Vertrauens in die Kirche und in ihre Kräfte zur Erneuerung."

Damit wünscht Bischof Ackermann sich offensichtlich eine Erneuerung im Sinne des Referendums. Dies ist sehr traurig.
Tesa
Jedes Lob für das Memorandum ist 🤮