Familiensynode: Zwischenbericht ist eine Katastrophe
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In einer vom Vatikanischen Pressesaal herausgegebenen, nicht autorisierten französischen Übersetzung heißt der Punkt 14 des Zwischenberichts (alle kursiv gesetzten Texte sind von uns ins Deutsche übertragen):
Jesus selbst bezieht sich auf den ursprünglichen Plan für das menschliche Paar und bestätigt die unauflösliche Verbindung zwischen Mann und Frau, bezieht dabei aber ein, dass „Moses euch wegen eurer Herzenshärte erlaubt hat, eure Frauen zu entlassen, doch von Anfang an war es nicht so“ (Mt. 19,8). Auf diese Weise zeigt Er, wie sehr das göttliche Entgegenkommen den Menschen auf seinem Weg begleitet und ihn auf sein Wesentliches hin orientiert, und das nicht ohne das Kreuz.
Es fällt ausgesprochen schwer, die verdrehte Argumentation dieses Textausschnitts nicht als Lächerlichmachung zu begreifen. Die Worte Christi werden von den Theologen, welche der Synode ihre Orientierung geben, ins Gegenteil verkehrt – und nicht nur das: der auf den zitierten folgende Vers lautet: „Ich sage euch: wer seine Frau entlässt – nicht gerechnet Begründung mit Unzucht – und eine andere heiratet, bricht die Ehe, und wer eine Entlassene heiratet, bricht die Ehe.“ Man sieht leicht: die Worte Christi werden nicht nur verdreht, Christus wird von den Theologen sogar zensiert.
Wenn man auf diese Weise von einer eingeschränkten und speziellen Ausnahme des (im Neuen Testament sowieso aufgehobenen) mosaischen Gesetzes ausgeht und das „göttliche Entgegenkommen“ zum universalen und fortdauernden Prinzip erhebt, dann kann man auch gleich alles zulassen - und vorgeben, dieses im Namen des Evangeliums zu tun.
Die ganz große methodische Neuentdeckung ist es, Prinzipien des 2. vatikanischen Konzils über die Zugehörigkeit zur Kirche auf Fragen der Familie anzuwenden. Das 2. vatikanische Konzil hatte festgestellt, dass es verschiedene Grade der Einheit mit der Kirche gebe, und dass es in den nichtchristlichen Religionen positive Elemente gebe. Konsequenterweise schloss man nun daraus, es gebe also auch verschiedene Grade der Gemeinsamkeit mit der kirchlichen Moral. Das aber ist augenscheinlich ein Trugschluß, denn der Konzilstext spricht ausdrücklich von Menschen, die nicht katholisch sind, die außerhalb der Kirche stehen: jene, die außerhalb der Kirche stehen, haben nichtsdestotrotz ein Band der Gemeinsamkeit mit der Kirche (beispielsweise durch die bei Protestanten empfangene Taufe), und jene, die ohne direkte Bindung mit der Kirche sind, bewahren trotzdem Elemente der ursprünglichen Überlieferung.
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